21.03.2018: Nadezda Kuzmina

Please scroll down for  English version.

Für den dritten Typostammtisch in diesem Jahr laden wir euch mal wieder ins Kreuzberger Sonnenstudio ein. Möge dies ein Omen sein für baldigen Frühling!

Nadezda Kuzmina gibt uns Einblicke in Videospiele, selbstverständlich mit Typografiebezug. Wenn wir über Schrift sprechen, so meinen wir meistens Fonts für Web- und Interface-Design oder natürlich traditionelles Printdesign. Ein weiteres Feld mit ganz eigenen Besonderheiten sind Videospiele. Bei der Erstellung einer Pixel-Art-Schrift für ein Videospiel setzte sich Nadezda damit auseinander. In ihrem Vortrag wird sie uns erzählen, wie sie ihre Schrift entworfen und entwickelt hat, und über besondere Eigenschaften der Schriftgestaltung in Videospielen sprechen. Nadezda Kuzmina lebt in Berlin, studiert Interface Design an der FH Potsdam und arbeitet bei LucasFonts als Designerin und Webentwicklerin.

Vortrag auf Englisch.

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For this year’s third Typostammtisch, we are happy to welcoming you at the wonderful location of the Sonnenstudio in Kreuzberg—in the hopes that this may inspire spring to arrive!

Nadezda Kuzmina will talk about the vast world of video games and, of course, especially about typography in this context. Wherever type is mentioned, we usually think of web or interface typography, or classic print design. Seldom are video games part of this discussion, despite it offering many new facets and own special challenges. Nadezda delved deep into this subject during her own pixel font project and will offer some of her experiences in her talk, outlining her development and design process as well as the special challenges in the world of typography in video games. Nadezda Kuzmina lives in Berlin and studies interface design at the FH Potsdam. She is employed as a designer and web developer at LucasFonts.

The talk will be in English.

Wann? Donnerstag, 21. März 2019, 19 Uhr
Wo? Im Sonnenstudio, Lausitzer Straße 10, Aufgang C, 3. Etage, 10999 Berlin-Kreuzberg
U-Bahn: U1 bis Görlitzer Bahnhof, U8 bis Kottbusser Tor oder Schönleinstraße
Bus: M29 bis Görlitzer Bahnhof oder Spreewaldplatz

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team.


Am 28. März 2019 findet ein Werkstattgespräch mit Bernard Stein im Rahmen der neuen Reihe „Visuelle Systeme – interdisziplinäre Perspektiven auf Schrift und Typografie“ an der Staatsbibliothek statt. Am 11. April um 19 Uhr eröffnet Anja Lutz (The Green Box) ihre Galerie AZ in der Torstraße 93 in 10119 Berlin-Mitte (Instagram) mit der Ausstellung „Library of Shapes, Texts and Structures“ von Andrea Tinnes (geöffnet auch 12./13. April 12–20 Uhr und ab 14. April nach Vereinbarung). Bis zum 28. April läuft in der Sammlung Scharf-Gerstenberg die Ausstellung „Max Erst – Zeichendieb“, in der es unter anderem um Geheimschrift geht. Und Berlin Letters rückt näher, die neue Eventhoffnung, die den prominenten Sendeplatz Mitte Mai übernimmt. Noch keine Tickets? Na dann los! Außerdem empfehlen wir einen Frühlingsausflug nach Königs Wusterhausen: In der dortigen Flurgalerie am Bahnhofsvorplatz 5 sind die typografischen Inszenierungen von Urgestein, Stammgast und Typostammtischsprecher Klaus Rähm zu sehen, sein „Buchstaben-Kabarett“. Noch bis 25. Mai.


Die Titelgrafik sowie die Titelschrift „Mogee“, eine Open-Source-Schrift (hier auf GitHub), stammen von Nadezda Kuzmina.

28.02.2019: Type Crit

Unsere Februar-Ausgabe kommt ganz neu und doch vertraut daher. Zum ersten Mal steht der Typostammtisch unter dem Motto Type Crit – an altbekanntem, gemütlichen Ort.

Freut euch auf momentan noch streng geheime Kritiker aus Unibetrieb, Lettering und Brand Type (Neugierige lassen sich die Namen peu à peu via Twitter zuzwitschern). Ob Konsens oder Kontroverse: Es erwartet euch geballte Kompetenz. Also, packt eure bestgehüteten Schubladenentwürfe, Schriftfragmente und Uniprojekte ein* und bringt sie auf ein neues Level!

Auch für alle, die keine Lust haben, über eigene Entwürfe zu sprechen, wird es sicher ein toller Abend. Schaut anderen über die Schulter, erhascht Inspiration und Denkanstöße – oder trefft euch einfach auf ein paar Bier und nette Gespräche mit Schriftfreunden. Hier sei die unseren alten Hasen bestens bekannte, beliebte Location Max und Moritz mit ihrer hervorragenden Küche (Flammkuchen! Königsberger Klopse!) erwähnt; endlich können wir den einstigen Typostammtischstammstandort mal wieder beehren. Die Plätze im Obergeschoss (ihr erinnert euch) sind begrenzt. Aber wir können problemlos grüppchenweise den regulären Gaststättenbetrieb erobern, wenn’s oben voll wird.

* Bitte bringt nach Möglichkeit Ausdrucke mit. Ein Notdrucker ist zwar vorhanden, es sollte aber nicht zur Schlangenbildung kommen. Und am Rechner kann man nicht so gut „auwa“ (aua?) neben das Komma schreiben.

Wann? Donnerstag, 28. Februar 2019 um 19 Uhr
Wo? 1. OG (Beletage) im Max & Moritz, Oranienstraße 162, 10969 Berlin
U-Bahn: Linie U1 oder U8 bis Haltestelle Kottbusser Tor
Bus: Linien 140, M29, N8 bis Haltestelle Adalbertstraße/Oranienstraße

Wir freuen uns auf euch und eure Entwürfe,
euer Typostammtisch-Team.


Ab dem 16. Februar ist in der Berlinischen Galerie die Ausstellung „Underground Architecture“ zu sehen, die sich den Berliner U-Bahnhöfen widmet. Bestimmt sind auch viele Schriftschilder zu bestaunen. Ebenfalls in der Berlinischen läuft bis zum 11. März die Ausstellung „Freiheit“ über die Kunst der wenig bekannten Novembergruppe (1918–1935), darunter Werke mit Typografiebezug. Und am 15. März ist Tag der Druckkunst, juhu! Beim Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BKK) gibt es dazu eine praktische Übersicht – und allein in Berlin rund ein Dutzend Dinge zu tun und zu sehen.


Die Titelzeile ist gesetzt in der Pyk von Erica Carras, die vor kurzem mit einem TDC Award ausgezeichnet wurde. Das Titelbild stammt aus dem persönlichen Archiv von Stefan Papst. Korrigiert hat Luc(as) de Groot.

25.01.2019: Mastering Type 2018

Wir wünschen euch von ganzem Herzen alles Gute für 2019 und freuen uns auf ein Jahr mit vielfältigen Themen, unterschiedlichsten Formaten und abwechslungsreichen Vortragenden. Los geht’s im Januar: Gemeinsam blicken wir über den regionalen typografischen Tellerrand.

Mit Mastering Type 2018 versammeln wir Abschlussarbeiten in Berlin, die im letzten Jahr in internationalen Masterstudiengängen im Bereich Schriftgestaltung entstanden sind. Die Ausstellung bietet die einmalige Gelegenheit, insgesamt 40 Projekte aus den Studiengängen in Amiens (FR), Buenos Aires (AR), Den Haag (NL), Lausanne (CH), Nancy (FR) und Reading (UK) an einem Ort zu sehen. Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Was sind die aktuell spannendsten typografischen Themen? Welche unerwarteten konzeptionellen oder gestalterischen Ansätze wurden gewählt? Oder sieht eigentlich eh alles wieder so aus wie im letzten Jahr?

Achtung, die Ausstellungseröffnung findet am Freitag (!) um 19 Uhr statt, danach ist genügend Zeit für Analyse und Gespräch, gegen 21:30 müssen wir leider zum Ende kommen und die Räume um 22 Uhr schließen. Getränkeverkauf vor Ort.

Am Samstagnachmittag steht der Prozess hinter den Arbeiten im Vordergrund. Wir freuen uns auf Aldo Arillo, Dominic Stanley, Hidetaka Yamasaki, Katja Schimmel, Mona Franz, Namrata Goyal und Rafał Buchner, die in kurzen Vorträgen (auf Deutsch und Englisch) ihre Projekte und die dazugehörigen Arbeitsschritte, Zwischenergebnisse und Denkweisen vorstellen.

Die Präsentationen am Samstag startet pünktlich um 16 Uhr in der Aula der UdK (im ersten Stock). Unabhängig davon könnt ihr die Ausstellung in der Zeit von 12 bis 19 Uhr besichtigen.

Wann?
Ausstellungseröffnung: Freitag, den 25. Januar 2019 um 19 Uhr (Einlass 18:30)
Präsentationen: Samstag, den 26. Januar 2019 um 16 Uhr (Ausstellung: 12–19 Uhr)
Wo? Im Medienhaus der Universität der Künste Berlin,
Grunewaldstraße 2–5, 10823 Berlin, Ausstellung in der Galerie im Erdgeschoss,
Präsentationen am Samstag Nachmittag in der Aula im 1. OG
U-Bahn: Linie U7, Haltestelle Kleistpark
Bus: Linien 106, 187, 204, M48, M85, N7, Haltestelle Kleistpark

Bis dahin, wir freuen uns!
Euer Typostammtisch-Team


Die Ausstellung ABC des Reisens in der Kunstbibliothek kann noch bis 10. Februar besucht werden. Das Haus der Kulturen der Welt wird in nächster Zeit mit verschiedensten Veranstaltungen des Projekts „Das Neue Alphabet“ bespielt. Schon am 19. Januar werden im HKW Antworten auf die Frage „Wie politisch ist das Bauhaus?“ gesucht. Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge widmet sich 2019 einer vierteiligen Ausstellungsreihe zur Gestaltungssprache der Moderne. Am 22. Januar hält Dan Reynolds im Rahmen der „Materialität von Schriftlichkeit“-Reihe einen Vortrag mit dem Titel „Die Verbreitung einzelner serifenloser Schriften durch das deutschsprachige Schriftgießereigewerbe im 19. Jahrhundert“. Verena Gerlach spricht dort am 5. Februar „Über differenzierende Typografie und sichtbar gemachte gedankliche Welten in der Buchgestaltung.“


Die Titelzeile ist in der Cardone Bold von Fátima Lázaro gesetzt.
Das Titelbild stammt von Mastering Type 2017 und wurde von Tanja Blaufuß aufgenommen.

29.11.2018: Typostammquiz XI

Unter welchem Namen ist der Ips typographus auch bekannt? Welche typografische Persönlichkeit verbirgt sich hinter dem Anagramm „Mega Don Dracula“? Und wo benötigt man eigentlich einen Rhotizitätshaken?*

Richtig geraten, es ist wieder Typostammquiz-Zeit! Für die elfte Ausgabe unserer typografischen Raterunde steuern die beiden Vorjahresfinalisten Friedrich Althausen (Gewinner 2017) und Dan Reynolds (Gewinner 2014 und 2009) die Fragen bei. Aber keine Angst, für ein ausgewogenes Quizerlebnis sind neben den berühmt-be­rüch­tigten Fachfragen auch lösbare Aufgaben dabei. Beantwortet wird das Ganze wieder in zufällig ausgelosten Teams. Egal ob Quizneuling oder Seriensieger, alle haben gute Chancen auf die vorderen Plätze und einen tollen Preis.

Apropos Preise, für den Gabentisch sind wir auf euch angewiesen: Überlegt schon mal, ob ihr oder eure Arbeitgeber passende Preise zur Verfügung stellen könnt. Bücher, Plakate, Schriftmuster, Shirts, Selbstgemachtes, Rares – kurz gesagt alles, was das typografische Herz höher schlagen lässt! Bringt die Präsente einfach am 29. November mit oder gebt sie im Vorhinein bei LucasFonts in der Eisenacher Straße 56 in Schöneberg ab. Postzusendungen sind selbstverständlich auch möglich.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

Wann? Am Donnerstag, den 29. November um 19 Uhr
Wo? Zum Böhmischen Dorf, Sanderstraße 11, 12047 Berlin
Achtung: Im Böhmischen Dorf gibt es nichts zu essen,
also stärkt euch vorher – reichlich Auswahl im Umfeld!

U-Bahn:
Linie U8 bis Schönleinstraße oder Hermannplatz
Linie U7 bis Hermannplatz

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team

*Diese drei Fragen stammen aus dem Vorjahr, die korrekten Antworten lauten. Buchdrucker, Claude Garamond und Sprachwissenschaften


Im Kunstquartier Bethanien werden vom 16. bis 18. November auf der artbook.berlin verschiedenste  Künstlerbücher und Editionen präsentiert. Am 22. November feiert die Buchdruckwerkstatt Volta Press Geburtstag und lädt zur Ausstellungseröffnung ins Kapitel 21 in Berlin-Moabit ein. Freunde der bebilderten Sprache werden am 29. November bei der Diskussionsrunde Talk Emoji to me in den Räumlichkeiten von Mozilla Berlin fündig (und schaffen es danach auch noch locker rechtzeitig zum Typostammquiz). Als Teil der berlinweiten Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe 100 Jahre Revolution – Berlin 1918/19 zeigt die Staatsbibliothek zu Berlin bis 15. Dezember die Ausstellung Druckerschwärze Roter Stern. Revolution an der Litfaßsäule. Deutschland 1918/20. Am 1. Dezember präsentiert das CLB Berlin die Ausstellung 10 x 100 = 1000 NUMBERS des Berliner Grafikdesigners Martin Gnadt.


Die Titelzeile ist in der Tweak Display von Katja Schimmel gesetzt. Das Titelbild zeigt das Fragezeichen des Variable Fonts entlang der Distortion-Achse.

25.10.2018: 1E9E, ein Jahr danach

Manche sagen „scharfes S“ und „großes scharfes S“, andere sprechen vom „großen Eszett“, vom „Großbuchstaben Eszett“ oder vom „Versaleszett“, auf Englisch heißt es meist „German (capital) sharp S“ oder, mehrfach missverständlich, „German double-S“; wieder andere äußern sich allenfalls kodiert-distanziert-professionell-neutralisierend mittels Unicode: „1E9E“.

Seit dem 29. Juni 2017 ist es amtlich. Ein Jahr und gut drei Monate sind vergangen, seit der meistdiskutierte Buchstabe der westlichen Hemisphäre legitimiert und ins Regelwerk der deutschen Sprache aufgenommen wurde – neun Jahre nach der Unicode-Verankerung übrigens (1E9E gibt es seit dem 4. April 2008). Für manche ein typografischer Paukenschlag und Durchbruch für die deutsche Sprache sondergleichen, für andere völlig überflüssig (Schweizvergleich) oder gar ein Ärgernis. Für uns schlicht Tatsache und Anlass zur Bestandsaufnahme: Wie sieht das große scharfe S denn jetzt aus? Wie macht es sich in der Anwendung? Welche Form setzt sich durch? Wie erging und wie geht es denen, die seine Einführung begleitet oder aus beruflichen und persönlichen Gründen besonders mitgefiebert haben? Und wer arbeitet aktuell daran? Wer hat mit dem Großbuchstaben Eszett seit Tag eins seiner Einführung ganz praktisch zu tun?

Wir freuen uns auf Kurzvorträge und Gespräche von und mit Dudenredakteurin Melanie Kunkel, zusammen mit Ursula Fürst, Leiterin Herstellung beim Duden, und auf unsere Kollegin Nadine Roßa (Design made in Germany, Sketchnote Love) mit ihren Erfahrungen als namentlich Betroffene; Luc(as) de Groot wird Gestaltungsvarianten zu einer kleinen Ausstellung verdichten und uns einen Überblick zur Entwicklung geben. Als Einstimmung empfehlen wir Christoph Koeberlins Artikel Das große Eszett auf Typefacts sowie einen vorsichtigen Blick in die Feuilletons, exemplarisch etwa die FAZ (die abgründig hässliche Kopfzeile mag als Symbol zeitgenössischer Wirrwarrität und Alleingänge dienen): Ein Buchstabe mit Integrationsproblemen. Sehr erhellend finden wir Ralf Herrmanns Berichte auf Typografie.info, etwa Warum man ein großes Eszett benötigt (Oktober 2010) und DAS ESZETT KOMMT ENDLICH GROẞ HERAUS: PDF und Download, reich bebildert, erschienen 2011 in der gedruckten Ausgabe TypoJournal 3 – Wandel, darin auch Nadine Roßas Beitrag zu ihrem Buch Das Eszett, eine scharfe Type. In diesem Sinne: auf einen spannenden Abend!

Wann? Am Donnerstag, den 25. Oktober 2018 um 19 Uhr
Wo? Bei LucasFonts, Eisenacher Straße 56, 10823 Berlin-Schöneberg

U-Bahn: Linie U7 bis Eisenacher Straße
S-Bahn: Linie S1 bis Julius-Leber-Brücke oder S1, S41, S42, S45, S46 bis S-Bahnhof Schöneberg
Bus: M48, M85, 104, 187, N42 bis Albertstraße

Herzlich grüßt
euer Typostammtisch-Team


In eigener Sache: Wir suchen Nachwuchs. Das Typostammtisch-Berlin-Team braucht Verstärkung. Wer packt mit an, wer hat Lust, unsere Veranstaltungen mitzuorganisieren? Das reicht vom Planen und Ideen spinnen, Sprecher kontaktieren, Technik und Ausstellungsaufbau, Einlass machen und Gaste zählen bis zum Getränke schleppen, aufräumen, Boden wischen und Nachbericht schreiben (kann man alles lernen). Einziges Kriterium: Du bist nach dem 1. Februar 1989 geboren und damit jünger als unser aktuell jüngstes Teammitglied. Bitte melde dich per E-Mail an und schreib uns ganz kurz, wer du bist, ab wann du Zeit hast und warum du mitmachen möchtest. Wir freuen uns!


Tipps, Tipps, Tipps! Sina Otto übernimmt zusammen mit Ute Klemm die nächste Schreibsession von Petra Rüth, das kostenlose Treffen für alle Schönschriftfans: Donnerstag, den 18. Oktober um 19 Uhr. Am 2. November eröffnet das Amsterdamer Grafikkollektiv Experimental Jetset in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Autor und Musiker Ian Svenonius die Ausstellung Alphabet Reform Committee an der Volksbühne; es geht um „die Stadt als poetische Plattform für Kommunikation“. Susanne Zippel von Mittelpunkt•Zhongdian lädt zusammen mit Norbert Gabrysch von wirDesign zu einem Abend mit Grafiklegende und Designdenker Olaf Leu, der als typografischer Gestalter in der Bauerschen Gießerei begann: am 8. November ab 19 Uhr in kleiner kulinarischer Runde („ab 19:30 wird geplaudert“) bei wirDesign in der Gotzkowskystraße 21/21 in 10555 Berlin. Susanne bittet um Anmeldung bis zum 31. Oktober per E-Mail oder unter 0163 67 68 68 9.


Die Titelzeile wurde in der Gig von Franziska Weitgruber gesetzt. Das Titelbild stammt aus der Florian Hardwig’schen Sammlung (Imbissschild, Berlin-Friedrichshain).

27.09.2018: Golnar Kat Rahmani

Nach dem gut besuchten Sommerstammtisch unter Kastanien samt Schriftspaziergang gehen wir es im September wieder ein bisschen ruhiger an, doch auch diesmal bleiben wir dem Thema „Schrift und Architektur“ im weitesten Sinne treu. Wir freuen uns auf eine Einführung in Quadratkufi, einen der ältesten arabischen/persischen Kalligrafiestile. Diese Schreibform findet dank ihrer starren, streng geometrischen Formensprache beispielsweise in Gebäudeinschriften im arabischen und persischen Raum seine Anwendung, ist aber auch auf alten Teppichen und in mittelalterlichen Manuskripten zu finden.

Durch den Abend führt Golnar Kat Rahmani, Grafikdesignerin mit Schwerpunkt persische und arabische Typografie. Sie absolvierte ihr Studium an der Kunsthochschule Weissensee und betreibt das Designbüro „Katrahmani“ in Berlin. Für ihre vorwiegend aus dem kulturellen Bereich stammenden Auftraggeber entwickelt die Gestalterin mit iranischen Wurzeln Erscheinungsbilder, Magazine, Bücher und Plakate.

Wann? Donnerstag, 27. September, 19 Uhr
Wo? Lausitzer Straße 10, Aufgang C, 3. Etage, 10999 Berlin-Kreuzberg
U-Bahn: U1 bis Görlitzer Bahnhof, U8 bis Kottbusser Tor oder Schönleinstraße
Bus: M29 bis Görlitzer Bahnhof oder Spreewaldplatz

Wir freuen uns auf euch,
euer Typostammtisch-Team

 


Unsere aktuellen Tipps: Noch bis 18. November gibt es im Deutschen Technikmuseum fotografische Einblicke in die letzte Berliner Notenstecherei-Werkstatt. Die Kunstbiliothek feiert ihr 150-jähriges Bestehen und zeigt unter dem Titel ABC des Reisens einen vielfältigen Querschnitt ihrer Sammlung. Bei 100 jahre bauhaus: Ein kritischer Diskurs am 27. September wird in der Akademie der Künste in insgesamt drei Podiumsdiskussionen die Rolle des Bauhauses damals und heute erörtert. Im Scriptorium Berlin findet am 22. September ein Kalligrafieworkshop mit Rainer Wiebe statt. Wer per Video in Buchstaben baden will, kann nach und nach die Vorträge der diesjährigen ATypI verfolgen, zum Beispiel die grandiose Keynote von Matthew Carter.


Die Titelzeile wurde in der Jabin von Frida Medrano (Gewinnerin des SOTA Catalyst Award 2018) gesetzt. Die Grafik stammt von Golnar Kat Rahmani.

23.08.18: Biergarten & Schriftspaziergang

Berliner Bodenbuchstaben

Wie beim letzten Typostammtisch bleiben wir auch im August an der frischen Luft. Wir treffen uns im Prater Biergarten in Prenzlauer Berg, um unter den Kastanienbäumen – entsprechend der Typostammtischgrundidee – zu quatschen, Bücher und Fundstücke herzuzeigen und uns über typografische Neuigkeiten auszutauschen. Wir freuen uns über alle mitgebrachten Arbeiten: egal, ob als erste Idee, Skizze, ein Designdetail oder Technisches, aus dem laufenden Prozess oder kurz vor dem letzten i-Tüpfelchen. Bringt einfach mit, was ihr zeigen und mit anderen besprechen möchtet.

Bei schlechtem Wetter kann es kurzfristig eine Umplanung geben. Bitte checkt also am Typostammtischtag sicherheitshalber noch mal eure Mails: Falls wir verlegen müssen, schicken wir einen weiteren Newsletter!

Extra vorab: Schriftspaziergang in Mitte

Noch mehr Frischluft gibt es vorab beim traditionellen Schriftspaziergang mit Florian Hardwig und Fritz Grögel. Wie in den letzten beiden Jahren führen sie buchstabenkundig durch Berlin-Mitte, zu Perlen und Säuen der Schrift-, Bau- und Begräbniskultur. Kosten tut es nix; ihr dürft dem Typostammtisch aber gern etwas spenden. Unser Spaziergang startet um 15:30 Uhr und endet zwischen 18 und 19 Uhr im Prater. Die Teilnehmerzahl ist limitiert, wir sind derzeit ausgebucht. Bitte sagt ab, falls ihr nicht könnt. Die Route ist die gleiche wie im Vorjahr. Den genauen Treffpunkt für den Schriftspaziergang geben wir euch per Mail bekannt.

Wann? Am Donnerstag, den 23. August um 19 Uhr.
Wo? Prater Biergarten, Kastanienallee 7–9, 10435 Berlin

U-Bahn: Linie U2 bis Eberswalder Straße
Tram: M1/M10/12 bis Eberswalder Straße

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Museen statt Seen! Diesen Monat empfehlen wir als typografische Erfrischungen:

Die Graphische Sammlung des Kupferstichkabinetts bietet nicht nur angenehme Temperaturen, sondern derzeit die Ausstellung Bilder aus dem Dreißigjährigen Krieg. Ab 24. August sind dort zudem Zeichnungen Aus Rembrandts Werkstatt ausgestellt. Albert Kapr wäre dieses Jahr (übrigens gemeinsam mit Herb Lubalin und Hermann Zapf) 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum die Lebenswerkausstellung Albert Kapr 100 – ein ganz besonderer Grund für einen Besuch in Leipzig. Arbeiten des französischen Grafikerkollektivs „Grapus“ zeigt bis 3. Oktober 2018 das Berliner Bröhan-Museum.


Die Titelzeile wurde in der Infini von Sandrine Nugue gesetzt.
Das Titelbild stammt von Florian Hardwig und zeigt Berliner Bodenbuchstaben.

28.06.18: Pecha-Kucha-Abend

Es ist wieder soweit! Einmal jährlich widmen wir uns traditionell dem Pecha Kucha. Freut auch auf das sportlichste aller Vortragsformate in exakt 12 × 6:40 Spielminuten.

Das Feld reicht von Piktogrammen, typografischen Werkstätten und Clubs, Display-Fonts und Work-Life-Balancierungen über Fragen zu Form und Inhalt und Schrift und Leben zu ominös nur Angedeutetem und Zukunftsschriften. Lassen wir uns überraschen. Herzlichen Dank schon an dieser Stelle allen Vortragenden, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Wissen den Abend bereichern werden. Wir freuen uns auf:

Wann? Am Donnerstag, den 28. Juni um 19 Uhr (Vorträge 19:30)
Wo? Bei den Moniteurs in 10115 Berlin-Mitte (Lageplan), Acker­stra­ße 21–22
Achtung: Klingeln bei Xplicit und drucken3000, dann durch in den Hof

S-Bahn: Linien S1, S2, S25, S26 bis Nordbahnhof (580 m Fußweg)
U-Bahn: Linie U8 bis Rosenthaler Platz (ca. 535 m Fußweg)
Tram: 12 und M8 bis Pappelplatz (ca. 135 m Fußweg)

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Als (typo-)grafische Großereignisse empfehlen wir außerdem die Hochschulwerkschauen:

Am 14./15. Juli 2018 jeweils von 12 bis 20 Uhr findet der Rundgang der Kunsthochschule Weißensee statt. Zu sehen sind Arbeiten aus dem Studiengang BA/MA visuelle Kommunikationaber auch Mode- und Produkt-Design, Bühnen- und Kostümbild (persönlicher Tipp: die dortige Bildhauerei und Raumstrategien). Als „feste Größe im Berliner Kultursommer“ gilt vielen der UdK-Rundgang. Wir empfehlen – 20. bis 22. Juli – den Fachbereich Visuelle Kommunikation im Medienhaus am Kleistpark. Dort gibt seit kurzem unser Stammgast Dr. Thomas Maier die „Typo-Werkstatt“; mehr zum Thema „Schrift unterrichten“ gab es bei uns Anfang des Jahres. Zeitgleich, am 20. und 21. Juli, finden die Werkschau der HTW und die Werkschau der FH Potsdam (Ausstellung ab Freitag 15 Uhr, Samstag 11 bis 21 Uhr, Anfahrtsplan). Dort unterrichten Luc(as) de Groot und Frank Rausch; beide haben jüngst Grundsatzvorträge in Sachen Schriftgestaltung und Typografie gegeben: Luc(as) de Groot auf den TYPO Labs 2018 und Frank Rausch auf der TYPO Berlin 2018. Auch der Weg nach Halle lohnt sich, schon am 14./15. Juli: zur Jahresausstellung an der Burg Giebichenstein.


Die Titelzeile ist gesetzt in der Zangezi Italic von Daria Petrova, erhältlich bei Future FontsDas Titelbild zeigt die Aufrechte Variante von Zangezi, zusammen mit einem noch namlosen Schriftentwurf von Benedikt Bramböck.

11.04.18: Veronika Burian

Please scroll down for English version. Wie letztes Jahr findet der Typostammtisch im April auch diesmal am Vorabend der Typo Labs statt. Wir treffen uns ausnahmsweise am Mittwoch und freuen uns auf zahlreiche internationale Besucher. Als Sprecherin dürfen wir Veronika Burian von der Foundry TypeTogether bei uns begrüßen. Veronika studierte Industriedesign in München und arbeitete als Produktdesignerin in Wien und Mailand. 2003 schloss sie das Typeface-Design-Masterprogramm in Reading ab. Gemeinsam mit José Scaglione gründete sie drei Jahre später das Schriftenlabel TypeTogether. Aber genug vorweggenommen. Wie das eine zum anderen führte wird sie uns selbst erzählen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam einem Blick auf die Projekte, Arbeitsweise und Gedanken hinter TypeTogether zu werfen und Einblicke in Veronikas persönlichen Werdegang zu erhalten. Nach dem Vortrag ist dann noch genügend Zeit, um fachzusimpeln und sich mit den internationalen Gästen auszutauschen. Der Vortrag findet auf Englisch statt. Wir freuen uns darauf, euer Typostammtisch-Team /// It probably does not count as a tradition if something is done twice in a row, regardless we are looking forward to again welcome the international type community to Berlin this April. As a perfect start into the intense and interesting days that are Typo Labs 2018, we are very proud to welcome Veronika Burian as our speaker for this special occasion. After studying Industrial Design in Munich and working as a product designer in Vienna and Milan, she graduated from the Reading’s Typeface Design master program in 2003. Three years later she founded the type foundry TypeTogether together with José Scaglione, publishing original typefaces and collaborating on tailored typefaces for a variety of clients ever since. We look forward to getting a glimpse of the projects, working methods and thinking behind TypeTogether, as well as getting an inside look at Veronika’s personal career path. After the talk, there will be enough time to get to know the local type crowd and mingle with international guests. The talk will be in English. See you soon in Berlin, your Typostammtisch Team   When? On Wednesday, 11th of April, at 7 pm Where? At LucasFonts, Eisenacher Straße 56, 10823 Berlin-Schöneberg U-Bahn: U7 to Eisenacher Straße Bus: M48, M85, 104, 187, N42 to Albertstraße S-Bahn: S1 to Julius-Leber-Brücke or S1, S41, S42, S45, S46 to S Schöneberg  
Diesen Monat möchten wir euch auf folgende Events hinweisen: Petra Rüth veranstaltet ihr nächstes kostenfreies Meetup für alle Schreibinteressierten am 18. April, Zitat Petra: „Vielleicht animiert es einige Theoretiker, sich auch mal praktisch auszutoben“. Autor Jens Müller präsentiert im Gespräch mit Dr. Michael Lailach (Kurator und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kunstbibliothek Berlin) und Typostammtischgast Prof. Bernard Stein (Ott+Stein) das laut PAGE Magazin „beste Buch über deutsche Designgeschichte“: Design-Pioniere. Die Erfindung der grafischen Moderne (parallel auf Englisch erschienen unter dem Titel Pioneers of German Graphic Design): Donnerstag 26. April, 18 bis 20 Uhr, Kunstbibliothek am Matthäikirchplatz 6 in Berlin-Tiergarten, Eintritt frei. Und vom 27. bis 29. April 2018 richten die 24. Leipziger Typotage den Blick auf damals, heute und in der Zukunft.
Die Titelzeile zeigt die Protipo Narrow Semibold Italic von Veronika Burian & José Scaglione. Das Foto zeigt die Essay Text von Ellmer Stefan im Book Type Catalogue von TypeTogether.

15.02.18: Klaus Rähm

Zum kommenden Typostammtisch begrüßen wir Klaus Rähm. Von der Sache her ist das nichts Besonderes, denn „begrüßen“ tun wir ihn praktisch jedes Mal: Klaus ist Typostammtischstammgast. Viele von euch kennen den zurückhaltenden, immer gut aufgelegten, höchst aufmerksamen und meist feinsinnig schmunzelnden Zeitgenossen.

Nun ist es endlich soweit: Wir freuen uns sehr, dass wir Klaus überreden konnten, Einblicke in sein langjähriges Schaffen und vielleicht auch besondere Erfahrungen als Gestalter und Dozent früher, „im Osten“ mit uns zu teilen. In den 1950er Jahren hat er eine Lehre als Gebrauchswerber gemacht, war Volontär am Theater, Schrift- und Plakatmaler in Eisenhüttenstadt und Leipzig; er hat in Blankenburg (Harz) studiert und als Meister für Schrift- und Grafikmalerei in Berlin und auf Messen von Algier bis Zagreb gearbeitet. Schließlich studierte er Gebrauchsgrafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) und machte 1979 sein Diplom bei Gert Wunderlich. 10 Jahre lang war Klaus Rähm Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR/Arbeitsgruppe Typografie und 15 Jahre lang Dozent für Schrift und Typografie an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung Berlin, 5 Jahre lang an der Litfaß-Schule in Berlin-Wittenau, 10 Jahre lang (bis 2009) Lehrbeauftrager an quasi allen Berliner Kunsthochschulen. Noch Fragen? Ja, jede Menge!

Klaus bringt viele Arbeiten auch ehemaliger Studenten mit, Buchtitel im Original, Plakatbeispiele aus seinen jüngeren Ausstellungen (nach wie vor ist er freischaffend höchst produktiv) – und freut sich vor allem auf regen Austausch. Nutzt die Gelegenheit!

Wann? Am Donnerstag, den 15. Februar um 19 Uhr.
Wo? Bei LucasFonts, Eisenacher Straße 56, 10823 Berlin-Schöneberg

U-Bahn: Linie U7 bis Eisenacher Straße
S-Bahn: Linie S1 bis Julius-Leber-Brücke oder S1, S41, S42, S45, S46 bis S Schöneberg
Bus: M48, M85, 104, 187, N42 bis Albertstraße

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Diesen Monat legen wir euch außerdem folgende fachlichen Anlässe ans Herz:

Am Freitag, den 16. Februar von 19 bis 22 Uhr findet im Medienhaus der UdK am Kleistpark (Grunewaldstraße 3–5) der traditionelle, semi-informelle Kleine Rundgang zum Abschluss des Wintersemesters des Fachbereichs Visuelle Kommunikation statt. Noch bis 5. März: Ausstellung New Bauhaus Chicago: Experiment Fotografie und Film am Bauhaus-Archiv Berlin; Avantgardist László Moholy-Nagy gründete die Schule und gab der US-amerikanischen Fotografie wegweisende Impulse (Trailer). Am 28. Februar um 18:30 Gespräch mit Anja Lutz von The Green Box im Bikini Berlin über ihr „Buchbuch“ Marginalia (Ausstellung 14. Februar bis 11. März). Für alle Schreibbegeisterten: Am 7. März veranstaltet Petra Rüth wieder eine Schreibsession in ihrer offenen Gruppe Kalligraphie in Berlin. In Leipzig findet am 17. März die alternative Bücherschau It’s a book der HGB statt (Eintritt frei).


Die Titelzeile wurde in der Quad von Klaus Rähm gesetzt, die bis dato nur exklusiv von ihm genutzt wird und bei ihm erhältlich ist. Das Titelbild – ein Quad-Logo als Anwendungsbeispiel – hat er ebenfalls selbst gestaltet.