Nachbericht 102. Typostammtisch: Type Crit III

Type Crit, die Dritte! An diesem Frühlingsabend sind wir in der p98a zu Gast, der Druckwerkstatt von Erik Spiekermann und Team. Eine tolle Umgebung für Werkstattgespräche über Schrift!

Sechs Schriftgestalter·innen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven haben wir an diesem Abend eingeladen: Da wäre René Bieder, der knapp vor Beginn direkt vom Arbeitsplatz im Obergeschoss die Wendeltreppe hinuntergerauscht kommt – es gibt schließlich immer etwas fertig zu machen! Wir begrüßen Daria Cohen, nach Stationen bei LucasFonts und Swiss Typefaces nun selbstständige Schriftgestalterin. Man darf gespannt sein! Typostammtisch-Logistikminister und erfahrener Schriftkritiker Luc(as) de Groot sitzt ebenfalls bis spät in den Abend Rede und Antwort (siehe Fotos). Wir begrüßen unseren langjährigen Stammgast Christoph Koeberlin: Designer, Font-Engineer und Sportschriftspezialist. Ebenfalls als Kritikerin dabei: Inga Plönnigs, deren Schriften u.a. bei FutureFonts und Frère-Jones im Programm sind. Zuletzt kooperierte sie im Rahmen des tollen Projekts „Women in Type“ mit Flavia Zimbardi. Gastgeber Erik Spiekermann lässt gleich seinen Druckerkittel an und vertieft sich tatkräftig in Gespräche über Entwürfe und Projekte. Die Crits finden zwischen Letterpress-Maschinen, vollen Bücherregalen, ausgestellten Blei-Lettern und Plakaten ihre Arbeitsplätze. Fotos folgen – aber vorher müssen wir noch etwas loswerden:

Lieber Erik, liebe Lilith, liebe Helene. Vielen Dank an euch und das gesamte Team für die tolle Location und eure Unterstützung! Die p98a ist immer einen Besuch wert (und hat übrigens auch einen Newsletter, über den man auf dem Laufenden bleiben kann. Oder man wird gleich Freund·in).

Ganz herzlichen Dank an unsere Expert·innen, die geduldig und kompetent den gesamten Abend ansprechbar waren. Danke an alle, die die Gelegenheit genutzt und Entwürfe mitgebracht haben – auch wenn es (so euer Feedback) mitunter etwas Überwindung erfordert, ist Live-Austausch immer wertvoll! Danke auch an alle spontanen Schriftbesprecherinnen, Schultergucker und an diejenigen, die einfach so auf ein Bier vorbei geschaut haben. Es war uns wieder einmal ein Fest!

Begrüßung I
Begrüßung II
Doppelcrit: Luc(as) de Groot und Erik Spiekermann im Gespräch
René Bieder (li.) im Gespräch
Schultergucker I
Schultergucker II
Ein Tisch, zwei Arbeitsplätze, vier Menschen: Daria Cohen und Inga Plönnigs in Gesprächen
Christoph Koeberlin (re.) im Gespräch
Inga Plönnigs (re.) im Gespräch
Spontancrit I
Spontancrit II
Daria Cohen bei der Arbeit
Auch ohne Entwurfsgespräche eine tolle Gelegenheit, Alt- und Neubekannte zu treffen.
… Und das alles in dieser tollen Umgebung!
Besprechungen allerorten, bis in den späten Abend.
Der Platz gegenüber von Luc(as) de Groot ist fast durchgehend besetzt.

Alle Fotos von Thomas Maier.

30.03.2023: Type Crit III

Im Februar 2019 fand die erste Type-Crit-Ausgabe des Berliner Typostammtischs statt, im Februar 2020 die zweite. Und wer hätte nach diesem fulminanten Start der Reihe gedacht, dass es weitere drei Jahre dauern würde, ehe wir die dritte Veranstaltung jener Art ankündigen würden? Nun ist es aber endlich so weit: Type Crit, die dritte!

Mit René Bieder, Luc(as) de Groot, Christoph Koeberlin, Daria Petrova, Inga Plönnigs und Erik Spiekermann stehen bzw. sitzen euch sechs einschlägige Expert·innen einen Abend lang Rede und Antwort, schauen auf eure Schriftentwürfe und geben Feedback. Nutzt diese Chance und kommt mit euren Arbeiten – seien es bloß vage Ideen, Uniprojekte, Skizzen oder fast fertige Fonts. Aber auch einfach nur zuschauen, mitdiskutieren, sich inspirieren lassen und lernen ist erlaubt! Wir wollen euch hierfür einen geschützten Rahmen bieten, in dem ihr eure Projekte vertraulich teilen und einen respektvollen Austausch erwarten könnt.

Als Ort haben wir einen gewählt, der auch ohne den Typostammtisch schon randvoll mit Buchstaben ist: die Druckwerkstatt p98a in der Potsdamer Straße. Wenn ihr schon etwas früher da sein solltet, könnt ihr euch die Zeit bis zum Stammtisch im Camaro Haus drei Stockwerke über der p98a vertreiben (siehe Veranstaltungstipps unten).

Einem Abend ganz im Zeichen der Zeichen steht also nichts mehr im Wege. Für Getränke und kleine Snacks sorgen wir – ihr bringt bitte Ausdrucke eurer Arbeiten mit!

Wir freuen uns auf euch und eure Arbeiten.

Wann? Donnerstag, 30. März 2023, 19 Uhr
Wo? p98a, Potsdamer Straße 98a (Hinterhof, EG), 10785 Berlin

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team.


Die Ausstellung Erik Spiekermann – Schriftgestalten im Camaro Haus (im 3. OG über der p98a) könnt ihr bis zum 05. April anschauen – zum Beispiel direkt vor dem Stammtisch. Am 24. März um 18 Uhr findet die Eröffnung der Gruppenausstellung Heimspiel. Kunst im Funkhaus #1 mit u.a. Sonja Knecht statt (Ausstellung bis 14. April; Mo–Fr 10–18 Uhr; Nalepastraße 18, Block A, Treppe B, EG). Seit Ende Februar läuft im Buchstabenmuseum die Ausstellung Final Sale – vom Kaufhaus ins Museum (bis 17. September). Am 4. April findet in der Staatsbibliothek die Veranstaltungsreihe Indie Stabi statt, bei der sich unabhängige Verlage vorstellen. Dieses Mal: Secession Verlag und ciconia ciconia. Wer bis zum 17. September in Hamburg ist, kann die Ausstellung THE F*WORD – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign mit Beteiligung von u.a. Yi Meng Wu und Golnar Kat Rahmani im Museum für Kunst und Gewerbe besuchen.
Über Kickstarter habt ihr die Möglichkeit die Type Designerin Małgorzata Bartosik bei der Veröffentlichung ihres Buches über den polnischen Poster- und Typedesigner Bronisław Zelek zu unterstützen.


Die Titelzeile ist aus der Coconat bold extended von Sara Lavazza gesetzt, die als kostenlose Open-Source-Schrift über Collletttivo erhältlich ist.
Das Titelbild zeigt Sina Otto und Luc(as) de Groot bei der letzten Type-Crit-Session 2020 und stammt von Sonja Knecht.

Nachbericht 92. Typostammtisch: Type Crit II

Mit Verlaub, dieser Typostammtisch war ein Selbstläufer. Natürlich nicht im Vorfeld: Die Kritikerinnen und Experten mussten angefragt, die Location organisiert, ein paar Listen ausgedruckt werden – schon klar. Aber der Abend lief dann wie geschmiert.

Alle Expertinnen und Kritiker erscheinen trotz anderweitiger Verpflichtungen bestens gelaunt und hochmotiviert. („Ich müsste eigentlich seit zwei Wochen zu Hause bleiben, aber für euch mach’ ich eine Ausnahme. Macht ja auch Spaß“, so Andreas Frohloff; „Ich geh’ nochmal an den Schreibtisch“, verabschiedet sich Luc(as) de Groot gegen halb zwölf). Alle Kritiker? Nun ja, fast alle: Erik Spiekermann fällt leider krankheitsbedingt aus. Beim nächsten Mal klappt’s bestimmt; wir bleiben dran.

Das anwesende Expertenteam (Golnar Kat Rahmani, Ivo Gabrowitsch, Johannes Breyer, Luc(as) de Groot, Ulrike Rausch, Andreas Frohloff) ist aber nur eine Seite der Medaille. Damit das Konzept aufgeht, braucht es vor allem Gäste mit Entwürfen im Gepäck. Hier scheint die Minitradition, die wir mit dieser zweiten Ausgabe des Type-Crit-Formats nun manifestieren, bereits etabliert: Es sind wieder rund 60 Interessierte zugegen, die ganz selbstverständlich und noch zwangloser als bei der ersten Ausgabe unseren „offiziellen“ Type Crits (und sich gegenseitig) ihre Entwürfe zeigen. Es geht sofort los.

Die Expertenrunde schreibt Namensschilder – mit unterschiedlich ausgeprägter Sorgfalt.

Klaus Rähm ist als einer der Ersten im entwurfsbezogenen Gespräch, hier mit einer Studentin der UdK.

Das muss irgendwie bunter: Ivo Gabrowitsch lagert nach einigen eigenen Anläufen die künstlerische Gestaltung seines Namensschildes an Kai Sinzinger aus. Konzentration aufs Wesentliche – schließlich ist Ivos Fachgebiet das Schriftmarketing.

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27.02.2020: Type Crit II

Darf man etwas beim zweiten Mal schon eine Tradition nennen? Wir machen es einfach: Die Februar-Ausgabe des Typostammtisches steht traditionsgemäß unter dem Motto Type Crit.

Wie bei der ersten Typostammtisch-Veranstaltung dieser Art vor fast exakt einem Jahr bitten wir auch dieses Mal wieder eine erlesene Runde von Expertinnen und Experten, Feedback zu euren elaborierten Schriftentwürfen, groben Skizzen oder auch vagen Ideen zu geben. Von klassischer Schriftgestaltung bis hin zu Spezialgebieten wie Lettering oder Schriftmarketing haben Ulrike Rausch (LiebeFonts), Erik Spiekermann (p98a), Johannes Breyer (Dinamo), Andreas Frohloff (Fontwerk), Golnar Kat Rahmani (Type & Politics) und Ivo Gabrowitsch (Fontwerk) ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Macht euch das zu Nutzen und kommt zahlreich ins Café Hardenberg in Charlottenburg.

Auch Anja Meiners (bBox Type) und Luc(as) de Groot (LucasFonts) vom Team Typostammtisch könnt ihr einfach vor Ort ansprechen – denn wir haben uns den Abend so vorgestellt: Ihr alle fühlt euch frei, euch gegenseitig Arbeiten zu zeigen. Oder auch nur beobachtend über die eine oder andere Schulter zu blicken und euch inspirieren zu lassen. Toll wäre ein ungezwungener Austausch, von dem hoffentlich alle profitieren.

Bitte bringt Ausdrucke eurer Arbeiten mit! Ihr wisst wie das funktioniert: alle vorhandenen Zeichen eurer Schrift in angenehmer Größe, ein paar Beispielwörter in groß und klein und gegebenenfalls noch etwas Fließtext.

Wir freuen uns auf Euch!

Wann? Donnerstag, 27. Februar 2020, 19 Uhr
Wo? Café Hardenberg, Hardenbergstraße 10, 10623 Berlin-Charlottenburg
U-Bahn: U2 bis Ernst-Reuter-Platz oder U9 bis S+U Zoologischer Garten
S-Bahn: S3, S5, S7 oder S9 bis S+U Zoologischer Garten
Bus: M45 oder 245 bis Steinplatz

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team.


Achtung, schon diesen Donnerstag, den 13. Februar stellt unsere Type-Crit-Expertin und Stammtischstammbesucherin Golnar Kat Rahmani ihr Projekt „Namak-e Safar (The Taste of a Journey)“ im ACUD macht Neu vor. Wir freuen uns auf einen Abend mit Taste, Type und Tanz. Im A–Z ist wieder was los: Niklaus Troxler eröffnet am 15. Februar seine Ausstellung „TAPE WORKS“ mit zwei Live Performances zu improvisierter Musik (16 und 18 Uhr). Am 5. März hält der Künstler einen Vortrag. Die Ausstellung könnt ihr in der Zeit vom 15. Feburar bis 31. März besuchen. Vom 23. bis 28. März findet erstmalig das XYZ DESIGN FESTIVAL BERLIN in Kreuzberg statt. Bei freiem Eintritt beleuchtet die erste Ausgabe des Festivals das Thema „Contemporary Type“. Wir sind gespannt!


Das Titelbild stammt von Luc(as) de Groot. Wir schauen einem Gespräch während unserer Type Crit-Ausgabe im letzten Jahr über die Schulter. Die Titelzeile ist in einer bisher unveröffentlichten Schrift von Fontwerk gesetzt.

Nachbericht 82. Typostammtisch: TypeCrit

Viele Gäste an diesem Abend kommen sehr früh, stellt man beim Blick auf die Uhr überrascht fest. Es ist kurz vor 19 Uhr und der Raum wird schon seit einiger Zeit immer voller. Das mag von großem Interesse, günstiger Wegeplanung nach Feierabend oder auch von einem Hauch deutscher Handtuchmentalität zeugen (die Plätze im Max & Moritz sind ja bekanntlich begrenzt)…

Aber alles der Reihe nach. Zunächst: die Location! Wir befinden uns am einstigen Typostammtischstammstandort. Einige Besucher fühlen sich direkt heimisch, andere sind zum ersten Mal da. Des Weiteren interessant: die Mischung! Jung und Alt, Profi und Studentin, Fachfremde und Typenerd – ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Ungefähr 60 Menschen sind da und freuen sich auf das Thema des Abends: TypeCrit.

Begrüßung und Vorstellung

Keine Crit ohne Critics. Nach einer kurzen Begrüßung stellen sich der Reihe nach vor: Verena Gerlach, Typostammtischstammgast und sowohl ehemalige Studentin als auch Dozentin in Weißensee, hat nach eigener Aussage mehr Lust auf spannende, modulare Entwürfe als auf geometrische Sans. Ralph du Carrois, seines Zeichens Spezialist für eben diese geometrischen Sans: „je langweiliger, desto besser“, wie er es augenzwinkernd formuliert. Es folgen Martina Flor, bekannte und geschätzte Lettering-Expertin und Buchautorin, sowie Sol Matas, sonnige Typostammtischmitorganisatorin, die lange in Buenos Aires unterrichtet hat und an diesem Abend schon auf dem Sprung zum nächsten Typostammtisch in Mumbai ist. Martin Huber und Jürgen Wenzel von Supertype stellen sich kurzweilig vor und haben reichlich Belohnung in Form von Süßigkeiten dabei. Den Abschluss macht Luc(as) de Groot, Typostammtisch- und Schriftgestaltungsinstanz mit Lehrauftrag an der FH Potsdam und vorher in Weißensee (wo er Verena Gerlach beibrachte, wie man Entwürfe konstruktiv kritisiert, wie sie anmerkt). Continue reading „Nachbericht 82. Typostammtisch: TypeCrit“

28.02.2019: Type Crit

Unsere Februar-Ausgabe kommt ganz neu und doch vertraut daher. Zum ersten Mal steht der Typostammtisch unter dem Motto Type Crit – an altbekanntem, gemütlichen Ort.

Freut euch auf momentan noch streng geheime Kritiker aus Unibetrieb, Lettering und Brand Type (Neugierige lassen sich die Namen peu à peu via Twitter zuzwitschern). Ob Konsens oder Kontroverse: Es erwartet euch geballte Kompetenz. Also, packt eure bestgehüteten Schubladenentwürfe, Schriftfragmente und Uniprojekte ein* und bringt sie auf ein neues Level!

Auch für alle, die keine Lust haben, über eigene Entwürfe zu sprechen, wird es sicher ein toller Abend. Schaut anderen über die Schulter, erhascht Inspiration und Denkanstöße – oder trefft euch einfach auf ein paar Bier und nette Gespräche mit Schriftfreunden. Hier sei die unseren alten Hasen bestens bekannte, beliebte Location Max und Moritz mit ihrer hervorragenden Küche (Flammkuchen! Königsberger Klopse!) erwähnt; endlich können wir den einstigen Typostammtischstammstandort mal wieder beehren. Die Plätze im Obergeschoss (ihr erinnert euch) sind begrenzt. Aber wir können problemlos grüppchenweise den regulären Gaststättenbetrieb erobern, wenn’s oben voll wird.

* Bitte bringt nach Möglichkeit Ausdrucke mit. Ein Notdrucker ist zwar vorhanden, es sollte aber nicht zur Schlangenbildung kommen. Und am Rechner kann man nicht so gut „auwa“ (aua?) neben das Komma schreiben.

Wann? Donnerstag, 28. Februar 2019 um 19 Uhr
Wo? 1. OG (Beletage) im Max & Moritz, Oranienstraße 162, 10969 Berlin
U-Bahn: Linie U1 oder U8 bis Haltestelle Kottbusser Tor
Bus: Linien 140, M29, N8 bis Haltestelle Adalbertstraße/Oranienstraße

Wir freuen uns auf euch und eure Entwürfe,
euer Typostammtisch-Team.


Ab dem 16. Februar ist in der Berlinischen Galerie die Ausstellung „Underground Architecture“ zu sehen, die sich den Berliner U-Bahnhöfen widmet. Bestimmt sind auch viele Schriftschilder zu bestaunen. Ebenfalls in der Berlinischen läuft bis zum 11. März die Ausstellung „Freiheit“ über die Kunst der wenig bekannten Novembergruppe (1918–1935), darunter Werke mit Typografiebezug. Und am 15. März ist Tag der Druckkunst, juhu! Beim Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BKK) gibt es dazu eine praktische Übersicht – und allein in Berlin rund ein Dutzend Dinge zu tun und zu sehen.


Die Titelzeile ist gesetzt in der Pyk von Erica Carras, die vor kurzem mit einem TDC Award ausgezeichnet wurde. Das Titelbild stammt aus dem persönlichen Archiv von Stefan Papst. Korrigiert hat Luc(as) de Groot.