29.09.17: Jan Middendorp

Please scroll down for English information about the speaker.

Dieser Typostammtisch findet wieder im „Sonnenstudio“ in Kreuzberg statt – vielen Dank Eike Dingler (Mauvetype) und Sol Matas (Huerta Tipográfica) und ihrer Bürogemeinschaft! Es wird wohl eine der letzten Gelegenheiten sein, diesen wunderschönen Ort zu genießen – warum, das könnt ihr hier nachlesen.

Wir freuen uns auf Jan Middendorp. Der Holländer-Wahlberliner ist Autor, Buchgestalter und „selbstbeigebrachter“ Grafikdesigner, unter anderem. Jan verfügt über enormes Typografiewissen, hält Vorträge weltweit und bereichert mit seiner horizonterweiternden Art und seinen Publikationen typografische Bibliotheken, renommierte Schriftfirmen und die Berliner Type Community. Als Vortragssprache wählt er Englisch, für uns mit deutschen Untertiteln; Gespräche führt er gern auch auf Italienisch und Holländisch.

From Friends to Fust and back

We are happy to have Jan Middendorp as our speaker, author of Shaping Text, Hand to Type, and Dutch Type, to name only a few. Jan will present his personal history of letterforms. He never studied graphic design, but made his first book at the age of six. Jan worked as a theater and dance critic, in copywriting and as a self-taught graphic designer. He was hired by FontShop Benelux in Gent, Belgium, to conceive their magazine, and later became the co-curator of the FontFont FiFFteen exhibition and co-editor of Made With FontFont. In Berlin, Jan worked with LucasFonts, then MyFonts, and produced books with Gestalten and BIS Publishers. He left MyFonts in 2016, when the Monotype corporate influence became too strong for his taste. Then, he says “to confuse the font establishment, I started up the shadiest type organisation in the world: Fust & Friends.“

Who is Fust? Who want to be his friends? Get to know more on Friday, September 29.

Presentation in English with German footnotes.
Q&A and discussions in German, English, Spanish, Dutch, Italian …

Wann? FREITAG, 29. September, 19 Uhr
Wo? Lausitzer Straße 10, Aufgang C, 3. Etage, 10999 Berlin-Kreuzberg
U-Bahn: U1 bis Görlitzer Bahnhof, U8 bis Kottbusser Tor oder Schönleinstraße
Bus: M29 bis Görlitzer Bahnhof oder Spreewaldplatz

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Aufruf: Tools zum Teilen

Für unseren Typotechnikstammtisch (den ersten seiner Art) am 19. 26. Oktober suchen wir Leute, die ein frei zugängliches Werkzeug, Miniprogramm oder hilfreiches Script vorstellen möchten – Kurzpräsentationen zu typografischen Problemen, offenen Fragestelltungen und möglichen Lösungen. Es darf natürlich um Plugins und Scripts gehen, aber gern auch um typografische Helfer für InDesign, das Web oder die analoge Welt. Wir sind gespannt auf eure Einreichungen (am besten via E-Mail).

Für alle: Bitte den 19. 26. Oktober vormerken. Newsletter dazu folgt.


Unsere Empfehlungen diesen Monat

Unter dem Titel „Klartext“ eröffnet – Achtung! – jetzt am Donnerstag, den 21. September, um 19 Uhr Typostammtischstammgast (TStTStG) Klaus Rähm seine Typografik-Austellung in der Galerie Ost-Art in der Giselastraße 12 in 10317 Berlin-Rummelsburg (S5 und S75 bis Nöldnerplatz), mit Live-Musik zu ausgewählten Schriftbildern. Im Brücke-Museum am Rande des Grunewalds (Bussardsteig 9, 14195 Berlin) ist die Jubiläumsausstellung „50 Jahre Brücke-Museum“ angelaufen: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafik der 1905 gegründeten Künstlergruppe. Vom 22. bis 24. September 2017 findet die Kunstbuchmesse Friends with Books im Hamburger Bahnhof statt. Am 24. September findet bei Small Caps der erste von drei Letterpress-Workshops statt, diesmal werden Plakate gedruckt.


Die Titelzeile wurde in der Teddy Regular von Minjoo Ham gesetzt, die demnächst bei Fust & Friends erscheint. Das Titelbild stammt von Jan Middendorp und zeigt die „Alarm“ in 72 Punkt aus seiner Sammlung.


31.08.17: Biergarten & Schriftspaziergang

Im August verlegen wir den Typostammtisch nach draußen. Wir treffen uns im Prater Biergarten im Prenzlauer Berg, um dort unter den Kastanienbäumen – entsprechend der Grundidee des Typostammtisches – zu quatschen, Bücher und Fundstücke herzuzeigen und uns über typografische Neuigkeiten auszutauschen. Wir freuen uns über alle spontan mitgebrachten Arbeiten: egal, ob sie noch im Prozess, vielleicht nur eine vage Idee oder auch schon kurz vor der Fertigstellung sind. Bringt einfach mit, was ihr zeigen möchtet!

Bei schlechtem Wetter kann es eine kurzfristige Umplanung geben. Bitte checkt an diesem Tag sicherheitshalber noch mal eure Mails. Falls wir verlegen müssen, schicken wir einen weiteren Newsletter!

Schriftspaziergang in Mitte

Noch mehr Frischluft gibt es zuvor beim traditionellen Schriftspaziergang mit Florian Hardwig und Fritz Grögel. Wie im Vorjahr führen die beiden durch Berlin-Mitte, zu Perlen und Säuen der Schrift-, Bau- und Begräbniskultur.

Der Schriftspaziergang startet um 16 Uhr und endet zwischen 18 und 19 Uhr im Prater Biergarten. Kosten tut es nix, aber ihr dürft dem Typostammtisch gerne etwas spenden. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 limitiert, die Route ist die gleiche wie im Vorjahr. Den genauen Treffpunkt für den Schriftspaziergang geben wir dann per Mail bekannt.

Wann? Am Donnerstag, den 31. August um 19 Uhr.
Wo? Prater Biergarten, Kastanienallee 7 – 9, 10435 Berlin
U-Bahn: Linie U2 bis Eberswalder Straße
Tram: M1/M10/12 bis Eberswalder Straße

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Diesen Monat möchten wir euch auf folgenden typografischen Leckerbissen hinweisen:

Bis 14. September zeigt die Kunstbibliothek Berlin in der Ausstellung Radlerei! 200 Jahre Fahrradmotive in der Kunstbibliothek mit vielen Plakaten, Fotografien, Drucken, Büchern und Zeitschriften aus den unterschiedlichsten Epochen. Unter dem Titel Politik gestalten werden im Ministerium für Illustration noch bis 9. September Plakate der Klassen Hickmann und Wagenbreth präsentiert, die im Rahmen einer gemeinsamen Plakataktion enstanden sind. Mit der Ausstellung Other Inbox präsentiert die Galerie Urban Spree noch bis 3. September die vielseitigen Buchstabenexperimente des Künstlers Rylsee.


Die Titelzeile wurde in der Tacite Light von Pauline Le Pape gesetzt.
Das Titelbild stammt von Florian Hardwig und zeigt die Schriftspaziergehenden des letzten Jahres.

29.06.17: Typostammtisch zu Besuch

Wir treffen uns diesen Monat zum fachlichen Austausch im kleinen Kreis, zum einfach Quatschen, Sachen zeigen, und unterhalten uns über Neues. Bringt also gern Projekte, digitale wie analoge Entwürfe oder typografische Fundstücke mit, die ihr zeigen und mit den anderen teilen möchtet. Wir freuen uns auf regen Austausch und einen geselligen Abend.

Diesen Monat dürfen wir im „Sonnenstudio“ in Kreuzberg zu Gast sein. In diesem Gemeinschaftsatelier arbeiten neben Entwicklern, Journalisten, Grafikdesignerinnen, Fotografen und Illustratorinnen auch die beiden Schriftgestalter Eike Dingler von Mauvetype und Sol Matas von Huerta Tipográfica.

Als Einleitung wird Sol ein paar Worte zum Studio und zur schwierigen aktuellen Situation der Lause10 sagen: Seit Ende letzten Jahres kämpfen gegen die akut drohende Verdrängung Mieterinnen, Gewerbetreibende, Werkstätten, Vereine, NGOs und Bürogemeinschaften, die dort seit teilweise 45 Jahren (!) ansässig sind.

Eine dieser Organisationen ist das gleich nebenan im Aufgang B liegende apabiz (antifaschistische pressearchiv und bildungszentrum berlin e.V.). Interessierte (größere Gruppen sind nicht möglich) des Berliner Typostammtisches sind herzlich eingeladen, sich zwischen 18 und 19 Uhr das Archiv anzusehen – meldet euch dort einfach direkt. Ein Besuch lohnt sich bestimmt.

Wann? Donnerstag, 29. Juni, 19 Uhr
Wo? Lausitzer Straße 10, Aufgang C, 3. Etage, 10999 Berlin-Kreuzberg
U-Bahn: U1 bis Görlitzer Bahnhof (Vorsicht, SEV!), U8 bis Kottbusser Tor oder Schönleinstraße
Bus: M29 bis Görlitzer Bahnhof oder Spreewaldplatz

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Diesen Monat möchten wir euch auf folgende typografische Leckerbissen hinweisen:

Neben den traditionell im Juli stattfindenden Werkschauen und Rundgängen in Potsdam, an der UdK, der HTW und in Weißensee empfehlen wir außerdem die Ausstellung „New Types – Drei Pioniere des hebräischen Grafik-Designs“ im Museum für Druckkunst Leipzig. Noch bis 2. Juli können im Kulturforum Berlin die 100 beste Plakate 16 bestaunt werden. Beim letzten Vortrag aus der Reihe „Materialität der Schriftlichkeit“ der Staatsbibliothek zu Berlin spricht Rainer Falk am 4. Juli über „Lieto fine: zur typographischen Gestaltung von Libretto-Drucken“, um Anmeldung wird gebeten (Eintritt frei). Vom 14. bi 16. Juli findet im Haus der Kulturen der Welt die „Miss Read“ statt.


Die Titelzeile wurde in der Pilot Light von Aleksandra Samuļenkova gesetzt, die vor kurzem bei Bold Monday erschien. Das Titelbild stammt von Sol Matas und zeigt ihren Arbeitsplatz im „Sonnenstudio“.

11.05.17: Pecha-Kucha-Abend

Im Mai widmen wir uns wieder einem inzwischen schon traditionell gewordenen Typostammtisch-Format: dem Pecha-Kucha-Abend.

In exakt 6 Minuten und 40 Sekunden stellen uns diesmal 12 Vortragende Themen vor, die sie bewegen. Die inhaltliche Bandbreite reicht von Arabischer und Argentinischer Schriftkultur, typografischen Werkzeugen, Experimenten und Fundstücken bis hin zu Vergangenem und Zukünftigem – es wird auf jeden Fall für jeden Schriftliebhaber etwas dabei sein.

An dieser Stelle wollen wir uns von ganzem Herzen bei allen Vortragenden bedanken, die mit ihrer Erfahrung, ihrem Wissen und ihrer Leidenschaft den Abend bereichern.

Wir freuen uns schon sehr auf:

Wann? Am Donnerstag, den 11. Mai um 19 Uhr.
Wo? Bei LucasFonts, Eisenacher Straße 56, 10823 Berlin-Schöneberg

U-Bahn: Linie U7 bis Eisenacher Straße
S-Bahn: Linie S1 bis Julius-Leber-Brücke oder S1, S41, S42, S45, S46 bis S Schöneberg
Bus: M48, M85, 104, 187, N42 bis Albertstraße

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Diesen Monat möchten wir auf folgende typografische Leckerbissen hinweisen:

Nur noch bis zum 7. Mai findet im Museum „The Kennedys“ die Ausstellung Plakatkunst im Ersten Weltkrieg aus der Sammlung der San Antonia Public Library statt. Etwas länger, aber auch nur noch bis Ende Mai kann man THEHAUS bewundern, wo ein altes Finanzgebäude unweit des Zoologischen Gartens von über 100 Streetart-KünstlerInnen bespielt wird. Für alle Liebhaber des Risographen findet am 5. Mai ab 14 Uhr das Risofest in den Räumlichkeiten von Urbanspree statt. Am Tag nach dem Typostammtisch wird um 18 Uhr das Ergebnis des Projekts Archiv aus Schriften der Universität der Künste Berlin präsentiert.


Die Titelzeile wurde in der Diurnal Display von Nikola Djurek gesetzt, die bei Typotheque erhältlich ist. Das Titelbild zeigt Ziffern des variablen Schriftsystems Fit, das von David Jonathan Ross gestaltet wurde.

05.04.17: David Březina

Achtung: Wegen großem Interesse wurde der Veranstaltungsort geändert!
Attention: Due to high demand, the location of the event has been changed!

Please scroll down for English version.

Unser kommender Typostammtisch findet ausnahmsweise, aus gutem Grund, an einem Mittwoch statt: dem Vorabend der diesjährigen TYPO Labs. Zur Einstimmung auf drei spannende Konferenztage haben wir David Březina von Rosetta Type zu Gast.

David stellt das Rosetta-Team (hier im Interview) mit aktuellen Projekten vor und erklärt, wie sie Arbeitsweisen, Workflow und Tools – Stichwort Editor-Unabhängigkeit – so organisieren, dass eine relativ kleine Firma große Custom-Font-Projekte bewältigen kann. Dabei geht er auch auf Fragen schriftsystemübergreifender Gestaltung und Harmonisierung ein. Im zweiten Teil spricht er über seine Doktorarbeit: „Koherenz in der Schriftgestaltung“. Warum ist es schwierig, zu definieren, was verschiedene Buchstabenformen miteinander verbindet, und warum wäre es gut, Ähnlichkeitsverhältnisse flexibel und wiederverwendbar bestimmen zu können? Gestaltung und Lehre könnten davon enorm profitieren; zudem stellt sich, so David, dank jüngster Erkenntnisse im Bereich „Deep Learning“ die Grundsatzfrage, was Schriften sind.

Achtung, wir treffen uns im Büro von LucasFonts in Schöneberg und freuen uns auf ein internationales Treffen mit regem Austausch: weniger zu den Fonttechnologien selbst (dazu ist in den Tagen danach ausgiebig Zeit), sondern über Arbeitsalltag, Kundenwünsche und Forschung.

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Our next Typostammtisch Berlin will be on Wednesday before Typo Labs: as a perfect start for some super interesting days, and opportunity for conference guests to connect with the local type crowd. Happy to have David Březina of Rosetta Type as our speaking guest!

David introduces the Rosetta team, talks about recent work and how they set up their workflow and tools. Preferring an editor-independent font production process, the relatively small company is able to tackle large custom projects. David will also cover questions of multi-script design and harmonisation. The second part is about his PhD research on coherence in typeface design. Focusing on the difficulty of finding relations between character shapes, David explains why it would be great if these relationships could be formalised in a flexible and reusable way: it might help to design and teach type more effectively, plus, with recent advancements in deep learning, lead us to rethink what typefaces actually are.

We will meet at the office of Lucas de Groot’s foundry LucasFonts in Schöneberg – hoping for a lively exchange: not so much about technologies (plenty of time the days after), but about daily business, clients demands and research.

Der Vortrag findet auf Englisch statt.
The talk will be in English.

When? On Wednesday, 5th of April, at 7 pm
Where? At LucasFonts, Eisenacher Straße 56, 10823 Berlin-Schöneberg
U-Bahn: U7 to Eisenacher Straße
Bus: M48, M85, 104, 187, N42 to Albertstraße
S-Bahn: S1 to Julius-Leber-Brücke or S1, S41, S42, S45, S46 to S Schöneberg

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


This month we would like to attract your attention to:

The exhibition Writing Pictures – Picture Writing. Chinese Poster and Book Design Today about the emergent graphic design scene in China and Hong Kong, presented in the Berlin Kunstbibliothek – find out about their spectacular graphic design collection (would take some days, actually). For German speaking audiences: On 4th of April, the Staatsbibliothek presents Zwischen Handwerk und Industrie: Der Verlagseinband des 19. Jahrhunderts, a talk by Thomas-Klaus Jacob. Starting on April 1st, the exhibition BERLIN.STADT.MAGAZIN focuses on the design and history of Berlin’s city journals “tip” and “Zitty”.

Our legendary Buchstabenmuseum (Museum of Letters) is closed at the moment, but we cannot not mention it: remember to go there next time to see Barbara Dechant’s exorbitant collection of original shop front letter signs. And then there is the wonderful Museum der Dinge (Museum of Things), which chronicles the product culture of the 20th and 21st centuries, mostly from the archives of the Deutscher Werkbund (founded in 1907). Or just walk around in the here and now of Berlin to find typographic signs all over the place. For inspiration you might like to follow @Berlin_Type@hardwig or have a look here.


Die Titelzeile wurde in einem noch unveröffentlichten Schriftenfwurf von David Březina gesetzt.
Das Foto zeigt ein Detail des Rosetta-Schriftmusters für Nassim von Titus Nemeth.

23.02.17: Jérôme Knebusch

Warum haben gebrochene Schriften einen schlechten Ruf? Wie entstanden Antiqua-Schriften? Weshalb haben sie die gotische Formsprache fast vollständig verdrängt? Und gibt es da nicht noch was dazwischen?

Mit solchen Grundsatzfragen setzt sich Jérôme Knebusch intensiv auseinander. In seinem Forschungsprojekt „Halbgotische, Gotico-Antiqua, Fere-Humanistica: zwischen Gebrochener Schrift und Antiqua“ untersucht er unter anderem die Motivation deutscher Drucker, sich im 15. Jahrhundert in Italien niederzulassen, und fragt sich, wo genau sich beispielsweise Nicolas Jenson – einer der bedeutendsten Drucker aller Zeiten – zwischen 1460 und 1470 aufhielt. Jérôme erläutert, warum man sich intensiver mit den Schriften von Peter Schöffers (und nicht zwingend mit denen seines Meisters Johannes Gutenberg) beschäftigen sollte. Auch treibt ihn die Frage um, warum Dutzende der äußerst abwechslungsreichen Schriftentwürfe von damals nicht in heutige Schriftklassifikationen passen. Und was hat das alles mit der Berliner Privatpresse „Officina Serpentis“ zu tun?

Der deutsch-französische Designer Jérôme Knebusch studierte an der Kunsthochschule von Nancy, der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und besuchte den postgraduellen Lehrgang am Atelier National de Recherche Typographique (ANRT) in Nancy. Heute unterrichtet er dort selbst, lehrt außerdem in Metz und betreibt sein Atelier für Typographie in Frankfurt am Main. Zu seinen Schriftenwürfen zählt die unkonventionelle Schriftfamilie Instant, die 2012 bei der französischen BAT Foundry erschien. Daneben arbeitet er am Mammutprojekt decodeunicode mit, gibt regelmäßig Workshops und präsentierte zuletzt mit der Ausstellung Pangramme studentische Schriftentwürfe der letzten Jahre. Wir freuen uns auf ihn!

Wann? Am Donnerstag, den 23. Februar um 19 Uhr.
Wo? Im Café Bilderbuch, Akazienstraße 28, 10823 Berlin (Beletage, 1. OG)
U-Bahn: Linie U7 bis Eisenacher Straße
S-Bahn: Linie S1 bis Julius-Leber-Brücke
Bus: 104/106/187/M48/M85/N42 Kaiser-Wilhelm-Platz

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Diesen Monat möchten wir auf folgende typografische Leckerbissen hinweisen:

Am 5. März eröffnet im Museum für Druckkunst in Leipzig die von Jost Hochuli kuratierte Ausstellung „Tschichold in St. Gallen“, die sich mit der Arbeitsbibliothek von Jan Tschichold beschäfigt; mehr über Tchicholds faszinierende Faszikel im Bericht über die Tÿpo St.Gallen von Sonja Knecht. In der Materialitätsreihe der Berliner Staatsbibliothek spricht am 7. März Typostammgast Dr. Thomas Maier von der Kunstuniversität Linz über „Technische Rahmenbedingungen des Schriftdesigns“, hier geht es zur Übersicht und Anmeldung. Andreas Frohloff, Fritz Grögel und Reinhard Kittel suchen für ihr Projekt „OST/SCHRIFT/MALER“ Fotografien und Dokumenten zum Beruf des Schrift-, Plakat- und Grafik­malers in Ostdeutschland in der Zeit von 1945 bis 1995 und sind für Hinweise jeder Art dankbar.


Die Titelzeile wurde in einem noch namenlosen Schriftentwurf von Jérôme Knebusch gesetzt. Das Titelbild zeigt einen Druck von Konrad Sweynheim & Arnold Pannartz aus dem Jahr 1465; er stammt aus der ersten Druckerei Italiens, in Subiaco bei Rom.

26.01.17: Mastering Type 2016

Wir wünschen euch allen ein schönes neues Jahr! Mit unserem Auftakt 2017 manifestieren wir eine beginnende Tradition (ihr erinnert euch) – und präsentieren erneut internationale studentische Schriftprojekte ausgewählter Schulen:

Neben den Abschlussarbeiten 2016 der frischgebackenen Type Design Master aus Den Haag (NL) und Reading (GB) sind dieses Mal Arbeiten von Studierenden aus Amiens und Nancy (beides in FR) sowie Prag (CZ) vertreten; zusätzlich zeigen wir Plakate aus dem Evolution-Projekt vom Type Design and Typography Studio in Prag.

Welche Schwerpunkte setzen die einzelnen Schulen? Erkennt man das an den Ergebnissen? Wie werden die Studierenden betreut? Absolventen und Absolventinnen der Studiengänge freuen sich über regen Austausch. Neben den vielen neuen Type Master, Preisträgerinnen und unseren Gästen aus Prag erwarten wir natürlich auch Lehrende und Lernende der Berliner Design-Hochschulen und alle, die sich für eine fundierte Ausbildung in Sachen Schriftgestaltung interessieren. Die Arbeiten sind – zumal in dieser Zusammenstellung und mit so vielen Beteiligten – nur hier und jetzt zu sehen (zum Teil mit ausführlichen Dokumentationen, die sonst nur in den Schulen oder privat gezeigt werden). Lasst euch das nicht entgehen.

Achtung, wir beginnen pünktlich, müssen den Abend relativ straff gestalten, gegen 21:30 zum Ende kommen und die Räume um 22 Uhr schließen. Getränkeverkauf vor Ort.

Wann? Am Donnerstag, den 26. Januar 2017 um 19 Uhr (Einlass 18:30)
Wo? Im Medienhaus der Universität der Künste Berlin,
Grunewaldstraße 2–5, 10823 Berlin, in der Galerie im Erdgeschoss
U-Bahn: Linie U7, Haltestelle Kleistpark
Bus: Linien 106, 187, 204, M48, M85, N7, Haltestelle Kleistpark

Bis dahin, wir freuen uns!
Euer Typostammtisch-Team

PS
Dieses Mal können wir die Ausstellung verlängern. Am Freitag und Samstag jeweils in der Zeit von 12 bis 18 Uhr kommt gern nochmal vorbei und betrachtet die Arbeiten in Ruhe.

24.11.16: Typostammquiz

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Unser traditionelles Typostammquiz findet – als letzter Typostammtisch des Jahres – am Donnerstag, den 24. November 2016 statt und ihr seid alle herzlich eingeladen.

Für Neulinge kurz das wichtigste: Keiner muss alleine raten und keiner geht ohne Gewinn nach Hause. Ihr werdet in Rategruppen zusammengelost und angeleitet, die Geschenke sucht ihr euch in der Reihenfolge eures Gewinnens aus.

Den Gabentisch bestücken wir liebevoll – mit eurer Hilfe. Wer hat etwas Schönes abzugeben? Typo- und Design-Bücher, Schriftmuster oder schicke Plakate, Statement-Shirts, buchstabenbehäkelte Kopfkissenbezüge … ihr wisst schon. Solche Sachen. Bitte bringt eure Präsente am 24. November mit und gebt sie bei uns ab. Wer an dem Abend nicht kann und trotzdem einen Preis beisteuern möchte, kann diesen gern vorab bei LucasFonts einreichen: in der Eisenacher Straße 56 in 10823 Berlin-Schöneberg (Eingang 2. Hof), montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, bei Lucas, Sonja oder Lieselotte. Die Namen der Schenkenden verlesen wir am Quizabend (außer ihr möchtet anonym bleiben) und wer Lust hat, legt seinem Geschenk eine Weihnachts-, Gruß- oder Visitenkarte bei.

Das Quiz besteht aus zwei Runden. In der ersten raten wir in Gruppen von vier bis fünf Leuten. Jede Gruppe trägt ihre Lösungen in einen Bogen ein. Am Ende der Gruppenrunde werten wir die Bögen aus. Für die zweite Runde küren die beiden besten Gruppen jeweils eine Finalistin oder einen Finalisten aus ihrer Mitte, die sich dann typografisch duellieren. Traditionellerweise gewinnt Florian Hardwig – also jedes zweite Jahr: Dieses Mal denkt er sich als Vorjahressieger die Fragen aus und leitet das Quiz höchstpersönlich an. Wir freuen uns darauf und auf euch alle!

Wann? Am Donnerstag, den 24. November um 19 Uhr.
Wo? Im Café Bilderbuch, Akazienstraße 28, 10823 Berlin (Beletage, 1. OG)
U-Bahn: Linie U7 bis Eisenacher Straße
S-Bahn: Linie S1 bis Julius-Leber-Brücke
Bus: 104/106/187/M48/M85/N42 Kaiser-Wilhelm-Platz

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Außerdem legen wir euch folgende Veranstaltungen ans Herz:

Am 28. November um 19 Uhr hält Jan Bajtlik einen frei zugänglichen Gastvortrag an der BTK Hochschule für Gestaltung, Studio für Illlustration A 01.01, Dessauer Straße 3–5 in 10963 Berlin, der für Illustratoren wie Schriftmaler und -macherinnen, Lernende wie Lehrende und „frisch Selbstständige“ ebenso interessant wie unterhaltsam sein dürfte. Vom 18. bis 20. November findet im Kunstquartier Bethanien die artbook.berlin statt.


Die Titelzeile wurde im Bold-Schnitt der New Herman von Miles Newlyn und Elena Schneider gesetzt, die kürzlich bei newlyn erschien. Das Titelbild zeigt das Fragezeichen der Hobeaux Rococeaux von James Edmondson.

27.10.16: Merle Sommer

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Das Gestalten neuer Schriften sorgt immer wieder für Diskussionsstoff. Sie „erfolgreich“ zu vertreiben ist meist auch keine leichte Aufgabe. Um potenzielle Anwender von den neuen Formen zu überzeugen werden aufwendige Animationen erstellt, Schriftmuster mit außergewöhnlichem Papier gestaltet und Microsites entwickelt. Hilfsprogramme und Tools werden programmiert, Blogbeiträge erstellt, Newsletter versandt, Anwendungsbeispiele gezeigt und es wird getwittert, was das Zeug hält.

Doch wie wirken sich gut gestaltete Schriftpräsentionen, Einführungsangebote oder Testfonts auf das Kaufverhalten aus? Welche Rolle spielen Awards und Erwähnungen in Bestenlisten? Und was sind die größten Herausforderungen am Schriftmarkt heute und in der nahen Zukunft?

Betreut von Indra Kupferschmid beschäftigt sich Merle Sommer in ihrer Arbeit mit der Vermarktung von Schriften. Neben einem Blick in die Vergangenheit untersucht sie typografische Werbung der letzten Jahre. Dabei gibt Merle nicht nur den „lauten Generalisten“, sondern auch den „leisen Spezialisten“ Raum und analysiert deren Vermarktungsstrategien auf der Suche nach der  optimalen Mischung aus Aktion, Interaktion und Information. 

Wann? Am Donnerstag, den 27. Oktober um 19 Uhr.
Wo? Im Café Bilderbuch, Akazienstraße 28, 10823 Berlin (Beletage, 1. OG)
U-Bahn: Linie U7 bis Eisenacher Straße
S-Bahn: Linie S1 bis Julius-Leber-Brücke
Bus: 104/106/187/M48/M85/N42 Kaiser-Wilhelm-Platz

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team

Diesen Monat möchten wir auf folgende Veranstaltungen hinweisen:

Am 24. Oktober 2016 führt Mathias Bertram in der Buchlounge Zehlendorf durch das Lebenswerk von Axel Bertram. Bereits zum dritten Mal gastiert Anfang November die Konferenz beyond tellerrand in Berlin. Risomania ist der Titel einer Veranstaltung bei Inkwell in Neukölln, die sich am 10. November ganz dem Risographen widmet. Prof. Betina Müller, ehemalige Professorin für Typografische Gestaltung an der FH Potsdam, bietet ab 12. November Typokurse an.


Die Titelzeile wurde im MicroPlus Narrow Bold Schnitt der Retina gesetzt, die kürzlich bei Frere-Jones Type erschienen ist. Das Titelbild mit Schriftmustern von 1993 bis 2000 stammt von Stephen Coles.

29.09.16: Robert Steinmüller

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Im September kehren wir zum klassischen Vortragsformat zurück. Wie unschwer zu erkennen ist dreht sich bei uns diesmal alles um „Monospace-Schriften“.

Mignon, Erika und Hermes sind heute großteils aus unserem Alltag verschwunden, geblieben ist die markante Formensprache ihrer Buchstaben. Nichtproportionale Schriften haben ihre Wurzeln in den mechanischen Einschränkungen früher Schreibmaschinen, heute sind sie aber viel mehr als schnöde Dicktengleichheitsnostalgie. Vorrangig formgebend für Code jeder Art finden sie auch vermehrt im Grafikdesign immer wieder – manchmal mehr, manchmal weniger überzeugend – Anwendung. Ein Blick auf die Neuerscheinungen der letzten Jahre zeigt einen vielseitigen Formenkanon von sachlich-zurückhaltend, über historisch-tributzollend bis hin zu extravagant-selbstbewusst.

Unter dem Titel „Position Monospace – Nichtproportionale Schriften gestern, heute, morgen“ befasste sich Robert Steinmüller im Rahmen seiner Masterarbeit an der FH Potsdam mit genau diesem Thema. Neben einer detaillierten historischen Analyse über die Herkunft und Formensprache von Monospace-Schriften führte er auch Interviews mit Gestaltern wie Peter Biľak, Erik van Blokland, Friedrich Forssman, Lucas de Groot, Albert-Jan Pool und Georg Seifert. Abgerundet wird seine Untersuchung mit einem Blick in die zukünftigen Einsatzbereiche dieser speziellen Schriften, die schon heute weit über technische Zwangsanwendungen hinaus gehen.

Wann? Am Donnerstag, den 29. September um 19 Uhr.
Wo? Im Café Bilderbuch, Akazienstraße 28, 10823 Berlin
U-Bahn: Linie U7 bis Eisenacher Straße
S-Bahn: Linie S1 bis Julius-Leber-Brücke
Bus: 104/106/187/M48/M85/N42 Kaiser-Wilhelm-Platz

Bis dahin euch allen eine gute Zeit,
euer Typostammtisch-Team

Zur Abwechslung gibt es an dieser Stelle zuerst eine Leseempfehlung: Passend zum Thema Monospace-Schriften möchten wir das mit wissenswerten Artikeln gespickte Magazin Footnotes der Schweizer Typefoundry La Police ans Herz legen. Unter dem Titel Göttlich Golden Genial. Weltformel Goldener Schnitt? widmet sich derzeit eine Ausstellung im Museum für Kommunikation Berlin diesem weit verbreiteten und nicht unumstrittenen Gestaltungsprinzip. Immer einen Besuch wert ist die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin und die darin enthaltene Sammlung Grafikdesign, kuratiert von Dr. Anita Kühnel, die sich über gezieltes Nachfragen freut (denn die Sammlung ist riesig).

Die Titelzeile ist in der – selbstverständlich nichtproportionalen – Gintronic von Mark Frömberg gesetzt, die vor kurzem bei Carrois Apostrophe erschienen ist. Das Titelbild zeigt eine Olivetti lettera 22 und eine Olivetti Valentine aus der Sammlung des Museum of Applied Arts & Sciences in Sydney.