31.08.23: Biergarten und Schriftspaziergang

Es ist wieder so weit (endlich)! Es ist Sommer (wenn der nicht schon vorbei ist) und es gibt einen Typostammtisch im Prater Biergarten (falls es nicht dauerregnet). Vorab: Der fast schon traditionelle Typewalk durch Berlin-Mitte (featuring Flo & Fritz).

Typewalk 15:00 Uhr | Registration mandatory
Information given during the type walk will be mainly in German. Questions can be answered in English, French, and Portuguese as well. Please read below for more information.

Fritz Grögel und Florian Hardwig, Masters of Zeichenerkennung, lenken unsere Aufmerksamkeit im Stadtgeschehen auf die kleinen, ruhigen Details. Gemeinsam schauen wir uns bemerkenswerte Buchstabenformen, Beschriftungen, Schilder, Inschriften und vieles mehr an. Unter anderem machen wir in der St.-Marien-Kirche Halt. Dort kann im jüngst renovierten Eingangsbereich das Totentanzfresko bewundert werden, bei dem es sich um eines der bedeutendsten erhaltenen mittelalterlichen Kunstwerke Berlins handelt – inklusive sachkundigem Kommentar unserer Experten.

Selbe Route wie in den letzten Jahren, begrenzte Teilnehmer·innenzahl, Teilnahmebeitrag 15€ (ermäßigt 10€), Anmeldung erforderlich. Den Treffpunkt für den Schriftspaziergang geben wir den Teilnehmenden kurz vorher per Mail bekannt.

Same route as in the last years, first come first serve, costs 15€ (10€ reduced). The meeting point will be announced to participants a few days before the walk via e-mail.

Typostammtisch ab 19:00 Uhr | Just come over as usual
Der sommerliche Typostammtisch findet im Berliner Prater statt, der kleinen Schwester des Wiener Praters – mit der deutlich schöneren Beschriftung (FF Prater von Steffen Sauerteig und Henning Wagenbreth). Die Speisekarte ist für sich bereits ein Lettering-Augenschmaus. Getränke gibt es auch, und es darf geredet werden! Treffpunkt für Typenerds aller Colörs, zum Quatschen, zum Soschalaisen oder auch um was herzuzeigen und Input zu erhalten. Und falls es ein bisschen regnet, klappen wir die Schirme auf – wär’ ja nicht das erste Mal.

Heissa, wir freuen uns auf Euch!

Wann? Am Donnerstag, den 31. August um 19 Uhr.
Wo? Prater Biergarten, Kastanienallee 7–9, 10435 Berlin

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team


Vom 18.–20. August (dieses Wochenende!) steigt das Graffiti- und Streetart-Festival Hypergraphia in Potsdam. Farbig geht’s zu im A–Z presents: Dort kann man am 26. August gelbe Sachen zum Super Collective Market No.1 mitbringen. Ebenfalls am 26. August findet die Lange Nacht der Museen mit vielen Angeboten statt. Unter anderem lässt sich im Kupferstichkabinett die Ausstellung World Framed bewundern: abstrakte Zeichenkunst mit der Linie als Ausgangspunkt für alles mögliche (noch bis zum 08. Oktober). Außerdem bietet sich die Ausstellung Mit Pinsel und Qualam zu chinesisch-arabischen Kalligrafien an (noch bis zum 22. Oktober im Pergamonmuseum). Zum Auftakt der Reihe Polish Affairs — Polnische Kultur zu Gast in der Stabi wird am 22. August ein deutsch-polnisches Schulbuchprojekt in der Staatsbibliothek vorgestellt. Stabi II: Am 05. September trifft im Rahmen der IndieStabi der Kanon Verlag auf den Leykam Buchverlag. Stabi III: Die Ausstellung Die Chronologiemaschine zeigt den Aufschwung der Infografiken im 18. Jahrhundert. Eröffnung mit Kuratorinnenführung am 07. September, Ausstellung ab 08. September. Über den typografischen Tellerrand schauen kann man bei der sehr persönlichen Konferenz Beyond Tellerrand am 11. und 12. September im Festsaal Kreuzberg. Gibt noch Tickets! Noch bis zum 17. September ist die Ausstellung Final Sale zu Kaufhausschildern im Buchstabenmuseum zu sehen. Unbedingt ebenfalls vormerken: Die Kunstbuchmesse Miss Read am 22.–24. September im HKW.


Die Titelzeile ist in der Jobim von Flavia Zimbardi und Inga Plönnigs gesetzt. Das Titelbild stammt aus Florian Hardwigs umfangreicher Sammlung typografischen Stadtgeschehens.

22.06.23: Hendrik Weber & Aljoscha Höhborn


Wie Minimalismus und Animation zusammengehen und welche Schnittmengen beides in Bezug auf Schriften im Branding haben kann, erörtern Hendrik Weber und Aljoscha Höhborn in unserer Juni-Ausgabe. 

In den brandneuen Berliner Räumen von KMS Team spricht Hendrik Weber, dort als Type Director verantwortlich, über Minimalismus in der Corporate Typografie und was diese, bei aller Kritik an onmipräsenten geometrischen Sans Serifs, imstande ist für eine Marke zu leisten. Der zweite Sprecher des Abends, Aljoscha Höhborn, ist im Bewegtbild und der Animation von eben jenen Markenschriften zugange. Auch seine Arbeit wird uns eine wertvolle Perspektive auf das Thema Schrift und Marke aufzeigen.

Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit euch bei dem einen oder anderen Kaltgetränk. Kommet zahlreich, Platz ist genug!

Wann? Donnerstag, 22. Juni 2023, 19 Uhr
Wo? KMS Team, Alt-Moabit 73/73A, Hof 3, 4. Etage, 10555 Berlin

Bis dahin, wir freuen uns!
Typostammtisch-Team


Wer sie bei der Type-Masters Ausstellung im Mai verpasst hat (Nachbericht folgt), kann die Abschlussarbeiten aus Den Haag jetzt auch online anschauen. Einen verspäteten Nachbericht zum Typostammtisch #102, der Type Crit Session in der p98a, findet ihr hier.

Visuelle Umsetzungen von Audioaufnahmen zeigt die Ausstellung LAUTE PLAKATE am 9. Juni im about_bookshop. Synästhetisch spannend! Das A–Z presents lädt am 15. Juni zu einer „Show and Tell“-Session ein. Unter dem Titel Sarah Boris: Exquisite Curiosities könnt ihr physische Objekte und Kuriositäten teilen, die ihr liebt – Bücher oder Buchstaben vielleicht? Die jährliche Werkschau des Fachbereichs Kommunikationsdesign an der HTW findet am 21. und 22. Juli statt. In der Kunsthochschule Weißensee gibt es am 22. und 23. Juli ebenfalls einen Rundgang. Das Blindenmuseum ist momentan wegen barrierefreien Umbaus geschlossen. Die Ausstellung zur Braille-Schrift ist aber teilweise auch virtuell zu durchwandern. Ebenfalls umgebaut wird bekanntlich das Bauhaus-Archiv. Über die Pläne und den Stand der Arbeiten kann man sich im Obergeschoss und mit Blick von der Dachterrasse informieren. Bei der Überbrückung hilft außerdem das Temporary Bauhaus – vor allem das infinity-Archiv, das mittels künstlicher Intelligenz funktioniert, ist sehenswert. Nach Umbaupausen wieder geöffnet sind dagegen die Berlinische Galerie mit aktuellen Ausstellungen, sowie das Haus der Kulturen der Welt (interessant auch das neue, mittels Gesichtserkennung variable Logo). Das Künstler·innenkollektiv Why Not? sucht Mitwirkende bei ihrem für den Winter geplanten Projekt Monstera, bei dem eine Erinnerungslandschaft als interaktive Installation entstehen soll. Noch ein Gesuch: Das auf interkulturelle Gestaltung spezialisierte Studio Wu sucht eine studentische Mitarbeit.


Die Titelzeile ist aus der Octagon Variable gesetzt, einem experimentellen Projekt von Studierenden der HAW Hamburg unter Leitung von Prof. Pierre Pané-Farré und Simon Thiefes.

Im Titelbild nutzen wir die FF Uberhand von Jens Kutílek.

Nachbericht 103. Typostammtisch: Ulrike Rausch & Lea Giesecke

Ein Abend, zwei Masterarbeiten, so verschieden und doch dicht verflochten. 

Die beiden Absolventinnen Ulrike Rausch und Lea Giesecke sind angespornt von Neugier, Entdeckerinnengeist, vom Drang haptisch gestaltend etwas zu erhalten und es gleichzeitig zu hinterfragen, es zukunftsfähig zu machen. Die Themen ihrer Masterarbeiten lauten Maschinen schreiben (Ulrike) und BuchBauKasten (Lea). In Ulrikes Vortrag geht es um teilweise selbstgebaute Maschinen, die Handschriften reproduzieren; um Gamification und die Frage, was eigentlich authentisch ist. Lea lässt uns eintauchen in die Welt der Buchbinderei. Wir erfahren vom aussterbenden Handwerk und neuen Ansätzen, Wissen an kommende Gestalterinnengenerationen weiterzugeben.

Dieser Artikel ist, ebenso wie Ulrikes Masterarbeit und Vortrag, im generischen Femininum verfasst. Jawohl!

Speakerinnenimbiss diesmal: Sushi
„Was die Handschrift verrät“ – Ja, was denn eigentlich?
Das Publikum nimmt Platz.
Los geht’s! TStT-Moderator Lukas Horn begrüßt alle und gibt weiter an …
… Ulrike Rausch. Sie zeigt uns wie „Maschinen schreiben“.

Der Blick zurück

Ulrikes erste Reaktion, als Udk-Professor David Skopec ihr einen Masterabschluss anriet, um selbst Masterstudentinnen unterrichten zu können: „Bestimmt nicht“. Selbstredend, ein Masterstudium bedeutet viel Arbeit, und wer wie Ulrike jahrelang mit Schriftgestaltung Brötchen verdient, auf internationalen Bühnen gestanden und auch bereits publiziert hat, schreckt sicherlich erst einmal zurück vor der Umstellung, die erneutes Studieren bedeutet. Andererseits: Warum eigentlich nicht? Und schon toll, so „Bildung for free als erwachsener Mensch“, wie Ulrike es formuliert. Nun steht sie also als Master of Arts vor uns.

Lea Giesecke stellt ihren BuchBauKasten vor.

Lea, ebenfalls seit letztem Jahr Master of Arts, absolvierte ihr Masterstudium direkt im Anschluss an den Bachelorabschluss an der FH Potsdam. Während ihres Studiums arbeitete sie in der Buchbindewerkstatt der Hochschule, wo sie mit Fragen zu den schier endlosen Möglichkeiten von Faltungen, Bindungen und Produktion konsultiert wurde. Oft kamen Studentinnen am Ende des Semesters allerdings mit fertig gestalteten Projekten, bei denen die Buchbindetechnik nicht mitgedacht wurde und wenig nachträgliche Änderungen möglich waren. Lea beobachtete also die Tendenz, Inhalt und Form nicht bis zur Produktion zu konzipieren. Um das zu ändern, wollte sie Studentinnen ein simples und doch ungemein tiefgreifendes Werk an die Hand geben. Einen dicken Wälzer womöglich? Nein, ein Plakat mit dazugehörigen Legekarten.

Leas Idee entwickelte sich in der Buchbindewerkstatt der FH Potsdam.

Theorie

In ihrem theoretischen Teil zeigt Ulrike anhand von ausgewählten schreibenden Maschinen (Telautograph, Longpen, Autopen), wie sich die Sicht auf Handschrift in der Geschichte verändert hat. So wurde der Telautograph bei seiner Vorstellung 1893 verblüfft bis skeptisch aufgenommen: Wie konnte es sein, dass eine nahezu originalgetreue Abschrift eines handgeschriebenen Textes in kilometerweiter Entfernung von einer Maschine reproduziert wird? Auch der Longpen, ein digitaler Unterschriftenautomat, erfunden 2004 von der Autorin Margaret Atwood, wirft Fragen zur Nähe zwischen Fan und Autorin bei einer Remote-Signierstunde auf (… und das vor Corona!). Oder der Autopen, jener Unterschriftenautomat, der seit 1937 zum Tagesgeschäft beispielweise der US-amerikanischen Politik gehört und nach wie vor für Signaturen von höchster Stelle genutzt wird. Gebt mal „Patriot Act“ in der Suchmaschine eurer Wahl ein: Dieses Gesetz wurde via Autopen unterschrieben, in Auftrag gegeben von Barack Obama. Ist solch eine Praxis eigentlich rechtssicher? 

1893 entstand diese verblüffend ähnliche Abschrift (rechte Seite) durch den Telautograph.
Über das Authetizitätsversprechen von Autogrammen
Künstliche Intelligenzen leiten aus wenigen vorhanden Buchstaben (linke Spalte) neue Buchstaben ab. Da kann man nur sagen: Oha.

Bis hierhin haben wir schon viel über Authentizität gelernt. Im Weiteren geht es auch um täuschend echte Handschrift-Fonts, Anbieterinnen von pseudo-authentischen Massen-Mailings und um künstliche Intelligenz, die anhand von einzelnen Worten ganze Handschriften ableitet. Und da sind wir noch nicht beim praktischen Teil!

Zunächst nämlich Leas theoretischer Teil. Dieser beschäftigt sich mit der haptischen Erfahrbarkeit von Büchern. Lea ist interessiert an allem, was das Medium Buch auf dieser Ebene ausreizt: Format, Bindung, Material, Details, Veredelungen, Faltungen. In diesem kreativ-handwerklichen Umfeld entwickelt sich total folgerichtig ihr BuchBauKasten (BBK), auf dessen Umsetzung sie den Fokus ihres Vortrags legt.

Geformt durch Neugier, Erklärungsbedarf und Interesse am besonderen Buch.

Praxis

Entstanden ist ein umfangreiches und intelligent gefaltetes Plakat, das anhand von neutralen Illustrationen verschiedene Möglichkeiten von Bindung, Einband, Falzung und Ausstattung aufzeigt. Sie hätte es nie verstanden, dass die inititale Unterscheidung Broschur/Hardcover bereits zu solch großen Einschränkungen in der Auswahl der Bindung führen soll, sagt Lea. Schließlich seien auch andere Kombinationen vorstellbar als Broschur mit Klebebindung und Hardcover mit Fadenheftung. Ziel war es also, kein vorgefertigtes Bild zu zeichnen, sondern qua Gestaltung des Plakates schon möglichst viele Kombinationen offen zu halten und zum Ausprobieren anzuregen.

Überhaupt, ausprobieren: Auch die Betreuerinnen der Masterarbeit seien skeptisch gewesen, ob dieser unkonventionelle Ansatz funktioniert. Kurzerhand leitete Lea also selbst eine Projektwoche an der FH Potsdam, in der Studentinnen alle möglichen per Zufall ausgelosten Kombinationen der vier Kategorien in Buchprojekte übersetzten. Und siehe da: Die meisten Konstellationen waren umsetzbar, wenn man Spielraum zur Interpretation der Techniken lässt, und die Erwartungen wurden mit außergewöhnlichen Ergebnissen übertroffen. 

Prima Publikation. Prima gefaltet. Das Plakat gibt’s auf Deutsch und Englisch, gefaltet und gerollt. Das dazugehörige Set der Legekarten ist in Arbeit und soll eine freiere Herangehensweise ans Büchermachen unterstützen.
Lukas Horn unterstützt beim Vorstellen des Plakats.

Leas Projekt betont den spielerischen Umgang mit Produktion. Es ist offen für eure Projekte. Es möchte gefüllt werden, schon zu Beginn des Denkprozesses zurate gezogen und zum Leben erweckt werden. Die perspektivischen Illustrationen, die nur das für die jeweilige Rubrik Wesentliche zeigen, und die insgesamt sehr zurückgenommene, schwarz-weiße Gestaltung sprechen für sich. Begleitend zum Projekt gibt es eine Webseite (buchbaukasten.club).

Bis sie einen angemessenen Illustrationsstil herausgearbeitet habe, der im Detail unterscheidbar aber im Allgemeinen neutral genug sei, habe es eine ganze Weile gedauert, so Lea.

Ulrikes praktischer Teil könnte auch einem Grundstudium Elektrotechnik entspringen: Sie knippert Kontakte, vertüdelt Kabel, schraubt und lötet. Kein Servomotor und kein DVD-Laufwerk ist vor ihr sicher – bis die kleinen Racker das schreiben, was Ulrike will. Oder bis zumindest die Grenze des Machbaren erreicht ist. Eine Frage aus dem Publikum, ob ihre selbstgebauten Schreibroboter Namen hätten, verneint Ulrike. Die Vermutung ist allerdings sehr verständlich: frau tendiert dazu, diese Maschinen zu vermenschlichen. Sie wachsen ans Herz, schreiben sie doch menschliche Worte mit so abstrus-niedlichen Geräuschen. Bei so viel philophischer Metaebene (von Menschen gebaute schreibende Maschinen schreiben wie schreibende Menschen, die das Geschriebene digitalisieren um dann mit Maschinen zu schreiben wie …) hört es sich doch leichter dem Roboter beim Quietschen zu. HA HA HA, Nö Nö Nö.

Ein Roboterarm ohne Name schreibt „HAHAHA“ auf eine Rolle …
… und ein anderes Maschinchen „Nö Nö Nö“ auf Post-its.
Von Servomotoren, DVD-Laufwerken und vielen, vielen Kabeln.
Das Auto als Stift; Gamification I
und rückwärts digitalisiert; Gamification II.

Es gäbe noch so viel nachzuerzählen. Aber ihr sollt ja auch Lust haben, nochmal an anderer Stelle von den beiden Ladies und ihren Projekten zu hören. Wie also geht’s weiter mit den Abschlussarbeiten?

Der Blick nach vorn

Nachdem der BuchBaukasten Anfang des Jahres beim kleinen Stuttgarter Verlag Prima Publikationen veröffentlicht wurde, ist Lea in diesem Jahr bei vielen Gelegenheiten anzutreffen: Auf diversen Messen, bei Workshops im EinBuch.haus in Berlin und auch ab und zu auf dem Buchbindestammtisch. Unser Herz hüpft. Ja, Buchbindestammtisch! Lea erzählt davon, wie dieses Handwerk zunehmend ausstirbt und wie offen sie mit ihren frischen Ideen beim Stammtisch empfangen wurde. Aus dem Publikum gibt es noch Anregungen zu einem interaktiven Herstellerinnenverzeichnis, das Werkstätten und Betriebe gegliedert nach Umsetzungsmöglichkeiten aufzeigt. Denn, auch das sei nicht immer einfach, bestätigt Lea: Leute zu finden, die die Ideen am Ende umsetzen. 

Crowdfunding: check. Verlag: check. What’s next?
Unter anderem auf diesen Messen ist Lea dieses Jahr anzutreffen.
Oder man besucht einen ihrer Workshops, z.B. im EinBuch.haus.

Letzte Publikumsfrage, diesmal an Ulrike: Erwartet uns im Hause LiebeFonts ein neues Label mit maschinengeschriebenen Handschriftenfonts? Nee, entgegenet Ulrike. Lieber in die Schublade damit und dort wertvoll werden lassen. The present is already past.

Wir meinen: Zumindest den Vortrag sollten unbedingt mehr Menschen hören dürfen.

Danke euch beiden!

Nachbericht 102. Typostammtisch: Type Crit III

Type Crit, die Dritte! An diesem Frühlingsabend sind wir in der p98a zu Gast, der Druckwerkstatt von Erik Spiekermann und Team. Eine tolle Umgebung für Werkstattgespräche über Schrift!

Sechs Schriftgestalter·innen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven haben wir an diesem Abend eingeladen: Da wäre René Bieder, der knapp vor Beginn direkt vom Arbeitsplatz im Obergeschoss die Wendeltreppe hinuntergerauscht kommt – es gibt schließlich immer etwas fertig zu machen! Wir begrüßen Daria Cohen, nach Stationen bei LucasFonts und Swiss Typefaces nun selbstständige Schriftgestalterin. Man darf gespannt sein! Typostammtisch-Logistikminister und erfahrener Schriftkritiker Luc(as) de Groot sitzt ebenfalls bis spät in den Abend Rede und Antwort (siehe Fotos). Wir begrüßen unseren langjährigen Stammgast Christoph Koeberlin: Designer, Font-Engineer und Sportschriftspezialist. Ebenfalls als Kritikerin dabei: Inga Plönnigs, deren Schriften u.a. bei FutureFonts und Frère-Jones im Programm sind. Zuletzt kooperierte sie im Rahmen des tollen Projekts „Women in Type“ mit Flavia Zimbardi. Gastgeber Erik Spiekermann lässt gleich seinen Druckerkittel an und vertieft sich tatkräftig in Gespräche über Entwürfe und Projekte. Die Crits finden zwischen Letterpress-Maschinen, vollen Bücherregalen, ausgestellten Blei-Lettern und Plakaten ihre Arbeitsplätze. Fotos folgen – aber vorher müssen wir noch etwas loswerden:

Lieber Erik, liebe Lilith, liebe Helene. Vielen Dank an euch und das gesamte Team für die tolle Location und eure Unterstützung! Die p98a ist immer einen Besuch wert (und hat übrigens auch einen Newsletter, über den man auf dem Laufenden bleiben kann. Oder man wird gleich Freund·in).

Ganz herzlichen Dank an unsere Expert·innen, die geduldig und kompetent den gesamten Abend ansprechbar waren. Danke an alle, die die Gelegenheit genutzt und Entwürfe mitgebracht haben – auch wenn es (so euer Feedback) mitunter etwas Überwindung erfordert, ist Live-Austausch immer wertvoll! Danke auch an alle spontanen Schriftbesprecherinnen, Schultergucker und an diejenigen, die einfach so auf ein Bier vorbei geschaut haben. Es war uns wieder einmal ein Fest!

Begrüßung I
Begrüßung II
Doppelcrit: Luc(as) de Groot und Erik Spiekermann im Gespräch
René Bieder (li.) im Gespräch
Schultergucker I
Schultergucker II
Ein Tisch, zwei Arbeitsplätze, vier Menschen: Daria Cohen und Inga Plönnigs in Gesprächen
Christoph Koeberlin (re.) im Gespräch
Inga Plönnigs (re.) im Gespräch
Spontancrit I
Spontancrit II
Daria Cohen bei der Arbeit
Auch ohne Entwurfsgespräche eine tolle Gelegenheit, Alt- und Neubekannte zu treffen.
… Und das alles in dieser tollen Umgebung!
Besprechungen allerorten, bis in den späten Abend.
Der Platz gegenüber von Luc(as) de Groot ist fast durchgehend besetzt.

Alle Fotos von Thomas Maier.

26.5.2023: Mastering Type 2021/22

Was ist der aktuelle Stand im Typedesign? Womit beschäftigen sich Studierende zur Zeit, welche spannenden Ideen werden umgesetzt? Wie viel kann man eigentlich innerhalb von kurzer Zeit wuppen? Das fragen wir uns jedes Jahr und stellen für euch in der Veranstaltungsreihe Mastering Type die Abschlussprojekte verschiedener Typedesign-Studiengänge aus. Dieses Jahr dabei: Reading (UK), TypeMedia (NL), TypeParis (FR), Estienne (FR) und Écal (CH).

Achtung, diesmal findet der Typostammtisch nicht wie gewohnt donnerstags statt. Die Ausstellungseröffnung ist am Freitagabend. Am Samstag könnt ihr die Projekte noch einmal in Ruhe anschauen. Zusätzlich wird es Kurzvorträge geben, bei denen einige Studierende ihre Arbeiten genauer vorstellen. Zu Gast sind wir wie gewohnt in den Räumen der Universität der Künste.

Das Programm im Überblick: / Program overview:

Freitag, 26.05.2023 / Friday
Ausstellungseröffnung um 19 Uhr / Exhibition opening 7 p.m.

Samstag, 27.05.2023 / Saturday
Vorträge Alumni: 15 Uhr / Project presentations 3 p.m.
Ausstellung ist geöffnet von 15 bis 18 Uhr / Exhibition is open from 3 to 6 p.m.

Wo? Im Medienhaus der Universität der Künste Berlin, Grunewaldstraße 2–5, 10823 Berlin
Galerie im Erdgeschoss / Ground floor

Bis dahin, wir freuen uns!
Typostammtisch-Team


Es ist wieder Konferenzzeit! Vom 9. bis 14. Mai findet die ATypI in Paris statt. Es gibt vergünstigte Remote- und Studi-Tickets. Zeitgleich, nämlich vom 12. bis 14. Mai, steigen die Leipziger Typotage. Ihr habt also die Qual der Wahl. Wieder Paris: Am 3. Juni findet die NOW23 statt, organisiert vom auch bei unserer Ausstellung präsenten Studiengang TypeParis. Selbst wenn ihr nicht die Leipziger Typotage besucht, sondern einfach so mal in Leipzig vorbeikommt, bietet sich das Museum für Druckkunst an: Bis 18. Juni ist die aktuelle Ausstellung Dafi Kühne – Buchdruckplakate dort zu sehen. Auch in Berlin gibt’s natürlich tolle Museen: Kennt ihr z.B. schon das Haus des Papiers? Am 6. Juni treffen sich die Verlage Korbinian und März im Rahmen der Staatsbibliothek-Reihe IndieStabi zum Gespräch. Und am 15. Juni findet zum ersten Mal der PrintGarden in der p98a statt, ein Festival mit Live-Printing, Verköstigung und Beteiligung etlicher lokaler Druckereien. Zu guter Letzt geht noch ein Gruß an die Kolleginnen und Kollegen im Ruhrgebiet, dort gibt’s nämlich neuerdings auch einen Typostammtisch RheinRuhr. Juhu!


Die Titelzeile ist in der Cosm Decay Hard von Benn Zorn gesetzt.

27.04.2023: Maschinen schreiben & BuchBauKasten

Von Maschinen, die schreiben und den endlosen Möglichkeiten der Buchbindung: Ulrike Rausch und Lea Giesecke stellen ihre Master-Arbeiten vor.

Ulrike Rausch ist Schriftgestalterin, ihre Type Foundry ist LiebeFonts. Für uns beleuchtet sie, wie neue Technologien analoge Schreibgewohnheiten und den Stellenwert von Handschrift verändern. Ulrike beschäftigt sich mit der Frage, welche neuen Formen des Schreibens wir zukünftig mit Robotern und Künstlichen Intelligenzen schaffen können. Für ihre Arbeit hat sie mit einem Roboterarm experimentiert und eigene schreibende Maschinen gebaut. Ein Bestaunen von Mensch-Maschine-Kreationen.

Lea Giesecke ist Grafikdesignerin mit Schwerpunkt auf Print. Mit ihrem BuchBauKasten-Projekt erläutert sie uns die Elemente der haptischen Buchgestaltung. Im freien Umgang mit verschiedenen Techniken entstehen neue Ideen für unkonventionelle Bücher und Buchobjekte. Leas vielseitiger BuchBauKasten eignet sich als Lehrmaterial für Studierende und Lehrlinge, als Inspiration für Gestalterinnen und Künstlerinnen, für Beratungsgespräche in Druckereien, Buchbindereien und Verlagen. Ein Eintauchen in die Buchkunst.

Und für alle, die zu unserem vorletzten Event, dem Typostammtisch #101, nicht dabei sein konnten, gibt es hier den Nachbericht.

Wann? Donnerstag, 27. April 2023, 19 Uhr
Wo? Eisenacher Straße 56, im Studio von LucasFonts, 2. Hinterhof, 10823 Berlin-Schöneberg

Bis dahin, euer
Typostammtisch-Team


Am 3. Mai um 18 Uhr geht es in der Kunstbibliothek in der Reihe „Nah dran“ um Buchgestaltung des Typografen und Gestalters Walter Nikkels. Er wird vor Ort sein und über seine Bücher aus der Sammlung sprechen. Bis zum 12. Mai findet die Ausstellung Another Reading – Contemporary Book Design from China im Center for Visual Arts Berlin statt. Die Themen reichen von traditionellem Handwerk und der Gestaltung chinesischer Schriftzeichen bis hin zu moderner chinesischer Literatur und zeitgenössischer Kunst. Am 20. Mai feiert das Buchstabenmuseum seinen 18. Geburtstag – Herzlichen Glückwunsch! Und am 25. Mai um 18 Uhr gibt es den Vortrag Historical Resonances Illuminated – The Chinese Handwritten Health Care Volumes of the 16th through the 20th Century von Prof. Dr. Paul U. Unschuld in der Staatsbibliothek.


Die Titelzeile ist in der Oakley Black Italic von Marc van Leeuwen gesetzt.

Nachbericht 101. Typostammtisch: Studio Pandan

Wir freuen uns, Pia Christmann und Ann Richter sind bei uns! Dieses Mal wurde als Speakers Imbiss (neue Rubrik) selbst gebackenes Brot, gesundes Grün-Rot, frische Butter und Käse gereicht. Kam an. Pandan. Was für ein guter Klang, schon im Namen. Mehr dazu später.

Studio Pandan, gegründet 2015, haben enorme Strahlkraft insbesondere für jüngere und noch studierende Kolleg·innen. Alle anderen sind ebenso be- bis leicht entgeistert. Warum, das entfaltet sich unmittelbar durch ihre Präsenz und Projekte. Die ruhige, sorgfältige Art ihrer Arbeitsweise kommt schon im gemeinsamen Vortrag raus, das sensationell Neue, Frische ihrer Gestaltungsideen wirft uns umso mehr um und verblüfft quasi stufenweise, je genauer man hinschaut.

Den Namen erklären wir später noch …

Entspannt und konzentriert folgen wir dem Duo in ihrer Präsentation. Die beiden kennen sich seit ihrem Studium in Leipzig (HGB Hochschule für für Grafik und Buchkunst) und sind gut eingespielt. In ihren Projekten ist zu sehen, und Lukas Horn stellt es durch seine Beobachtung am Schluss heraus, dass bei jedem Projekt die Typografie ganz am Anfang kommt.

… und dieses Projekt weiter unten.

Wie arbeiten sie? Sie suchen und sammeln Schriften in einer Art Mood Board, die in Frage kommen könnten für das jeweilige Projekt. Sie tüfteln und bearbeiten diese Schriften, schreiben selber Skripte (in InDesign), um sie nicht für das jeweilige Projektkonzept irgendwie passend zu machen, sondern mit den Inhalten, ja, zum Teil zu verschmelzen.

Ein Beispiel dafür ist ganz offenkundig „das Wasserfall-Projekt“, das anders heißt, aber so in Erinnerung bleibt. Weil die Schrift wasserfallartig von oben nach unten herunterfällt, kleiner wird auf den Buchseiten: innerhalb der Überschriften und Fließtexte (sic!). Es handelt sich um den Ausstellungskatalog zu Dem Wasser folgen, Kunsthalle Bielefeld. In Assoziationen und Reflexionen berührt die Schau ökologische bis philosophische Aspekte rund um das große Thema Wasser. Nach dem Motto Thinking about water is thinking about the future der Künstlerin Roni Horn nutzen Studio Pandan für die Kataloggestaltung umweltfreundliche Papiere und Blautöne als Schrift- und Hintergrundfarbe für die abgebildeten Kunstwerke. Blaues Affichenpapier wird zum durchgehenden Materialmotiv. Stichwort Schrift: Es handelt sich um die (hier vorab veröffentlichte) New Edge von Charlotte Rohde, die mit ihren „teils fluiden Formen und wie mit Farbe gefüllten Ink-Traps“ perfekt zum Thema passe. Spannend die Struktur des Buches und wie diese den Lesefluss (!) beeinflusst (!): Der Haupttext mäandert durch das Buch, immer mal wieder auf und abtauchend.

Schriften, die ins All ausmorphen

Als weiteres Beispiel sei die futuristisch ins All hinausmorphende Kursive im Künstlerbuch für Zach Blas genannt. Oft bindet er Künstliche Intelligenz methodisch in seinen Arbeitsprozess ein. Konsequent haben Studio Pandan in Bezug auf die Typografie auch mit Technologie und Automatisierung gearbeitet, genauer gesagt (auf Rückfrage von Verena Gerlach) mit InDesign-Skripten, beispielhaft hier bei diesem Projekt so: InDesign-Skript —> zufälliges Mischen von zwei verschiedenen Schnitten der LL Unica 77 —> „Glitch-Ästhetik, wie sie auch in Blas’ Arbeiten auftaucht“, so Ann und Pia.

Der Künstler und Autor Zach Blas befasst sich mit Technik, Queerness und politischen Themen.
In Zach Blas’ Welt gibt es ein alternatives „Contra-Internet” und KI-generierte Weissagungen einer Zukunft, in der Eidechsen und Elfen angesiedelt sind.
Methode: InDesign-Skript —> zufälliges Mischen von zwei Schnitten der LL Unica 77 …
—> „Glitch-Ästhetik, wie sie auch in Blas’ Arbeiten auftaucht“ (Projektfotos: Studio Pandan)
Schriften, die ins All ausmorphen (Foto: Studio Pandan)

Studio Pandan nutzen Silber, Neongrün und Neonpink als Sonderfarben zusätzlich zur CMYK-Skala, um die beeindruckenden Farben seiner Installationen ins Buch zu übersetzen. „Für den Part, wo Elfen sprechen, haben wir der Schrift einen Glow verliehen und mit Silber auf die Bilder gedruckt“ (dies bezieht sich auf besagte Kursive, wo sie nicht mit der Schriftschnittmischung arbeiten). Herausgegeben und beauftragt wurde das Buch durch das Edith-Russ-Haus für Medienkunst (Verlag Sternberg Press, Produktion print professionals und DZA Druckerei zu Altenburg).

Von der Straße …
… ins Museum.

Pandemiefreundliche Puzzle-Edition

Bei den freien Projekten, mit denen Pia Christmann und Ann Richter sich beschäftigen, geht es um gesellschaftskritische Themen wie Feminismus und Design. Ihr „Pandemieprojekt“ war More Women Solo Art Shows. Zur Demo am 8. März 2020 zum Internationaler Frauentag hatte Stefan Marx in einer markanten weißen Versalschrift Plakate mit Parolen gestaltet, die auf vielen Fotos zu sehen waren und für hohe Aufmerksamkeit und Wiedererkennung sorgten. Angeregt davon, entwickelten Studio Pandan eine Puzzle-Edition, und konnten das Museum Villa Stuck von der Idee überzeugen, das Puzzle herauszugeben und damit in Serie zu gehen.

Hochschulfreundliche Kooperationen und verpixelte Handtücher

In einem Plakat-Workshop an der Muthesius Kunsthochschule Kiel regten Ann und Pia Studierende dazu an, mit den verschiedenen typografischen Genderformen visuell zu experimentieren. Zur Unterstützung des Crowdfundings von Hannah Wittes Buch Typohacks gestalteten sie das Plakat Un_Writing Gender, auf dem sie die traditionellen, binären weiblich-männlich-Zeichen zerhäckseln. Der Titel bzw. Slogan ist eine Referenz zum Konzept Un_doing Gender (Hirschauer, Butler); als Schrift verwenden sie die Apparat von Lisa Drechsel.

Am Überbrücken von zu engen Wertesystemen ist Studio Pandan auch in einem größeren Kontext gelegen. Für das Kunstfestival Balade Berlin im Stadtteil Charlottenburg gestalteten sie die Visuelle Identität – und installierten vor dem sehr feinen Hotel Savoy drei Flaggen mit der Aufschrift UN_DOING CLASS. Den Claim setzten sie in der Flemish Script, einer klassizistischen, monumentalen Antiqua, auch in Anlehnung an Marcel Broodthaers und wegen des exquisiten Flairs, das diesen Schrifttypen anhaftet. Allerdings sparten sie nicht an Effekten. „Denn uns geht es natürlich um den Bruch und die Infragestellung von Klassen und Schubladen – nicht nur in Stilen“, erläutern sie. „Das wird spätestens auf der Bildebene klar, auf der wir mit ,Poor Images‘ gearbeitet haben, verpixelten Abbildungen von Strandtüchern. Die „Kitschmotive aus dem Internet“ kamen, handtuchgroß aufgeblasen, nicht nur in Charlottenburg gut an.

Im Nachhinein stellen wir gemeinsam fest: Die pandemiebeeinflusste Aufteilung von Studio Pandan und Eps51 (siehe Nachbericht), die in einem Haus sitzen und die wir ursprünglich zusammen einladen wollten, war viel besser! Jede hatte viel, viel Raum und die Zusammenbringung von Schriftanwender·innen mit Schriftgestalter·innen ist richtig produktiv. Zumal, wenn der Umgang mit Schrift und den Mitteln der Typografie so außergewöhnlich und fundiert geschieht.

Eine spannende Frage aus dem Publikum war, wie Pandan ihre Auftraggeber·innen von ihren Gestaltungen überzeugen. Es werde immer weniger nötig, sagt Pia, und Ann ergänzt „wir haben dafür keine spezielle Strategie ausgeheckt“. Aber: Sie würden ihre Ideen erklären, die konzeptionellen Gedanken auch hinter Details. Dazu passte der visuell-verbale Abschluss der Präsentation, bei dem Pia diverse Textauszüge und Zitate aus einiger ihrer Projekte zeigt. Jedes davon könne als Motto für sie als Kreative verstanden werden.

Vielen Dank, dass ihr da wart, liebe Ann, liebe Pia!

Oder umgekehrt: Pia, Ann. Pandan. Ihr Name, auch dieses Geheimnis wurde auf eine Publikumsfrage hin gelüftet (die mich als Texterin besonders freute), lässt ihre Vornamen anklingen. Pandan habe (a) einen sehr schönen Klang und erinnere an Pan Am, so Pia; Pandan ist eine südostasiatische Pflanze und damit ein persönlicher Bezugspunkt für Ann – es gibt sie auch als sehr leckere Eissorte, empfiehlt im Publikum Verena Gerlach, die Autorin denkt an dieser Stelle: das neue Waldmeister! Muss ich probieren. Zudem ist Pandan (c) knallgrün, also Logofarbe fürs Studio und ein Statement: für mehr Farbe in der visuellen Gesaltung. Die Menschen mögen Farbe, ziehen die beiden noch als Fazit aus ihrer Arbeit. In diesem Sinne: Pandan!

Der Abend klingt noch lang und mit fröhlichen, angeregten Gesprächen aus. Ich erinnere mich an Christoph Koeberlin (Sportfonts), wie er unsere Vortragenden beruhigt: Schrift-Nerds seien „gar nicht so schlimm“ und kritisch als Publikum (damit, ob und wie alle Schriften genannt werden). Ich erinnere mich an das Hamster-Gespräch mit Typostammtisch-Gründer Ivo Gabrowitsch (Fontwerk) über Schriftnamensfindungsprozesse, die meist keine seien, sondern ihm entspringen (oder wie Hamster von den Gestalter·innen kämen). Ich erinnere mich an viele neue Gesichter beim Typostammtisch und viel freudige Begeisterung über die schöne Location – Riesendank an Luc(as)/LucasFonts)! Ich denke an meine Kollegin Gosia Warrink von der UdK (Universität der Künste) Berlin, mit Katja Koeberlin als Design-Studio Amberpress, und an unsere Studierenden und wie alle aufeinander zugingen. Ich erinnere mich an meine Aufregung, danke Lukas für die Co-Moderation (!!!) und wie ungewohnt und schön doch wieder solche Zusammenkünfte sind …

Was wir euch außerdem noch sagen wollten …

Mit diesem Typostammtisch haben wir einen neuen Alterspannweitenrekord aufgestellt! Trommelwirbel, Tusch: von 14 Jahren (LucasFonts-Schülerpraktikantin Neike) bis 85 Jahre (Klaus Rähm). Auf die nächsten 100 Jahre Typostammtische, die mit der Ausgabe 101 sehr schön begonnen haben. Nicht vergessen: Newsletter = Einladung zu 102 ff.

Lukas Horn und Sonja Knecht, Team Typostammtisch mit Pia Christmann und Ann Richter, Studio Pandan
Ann Richter & Pia Christmann glücklich und erschöpft nach ihre tollen Präsentation – vielen Dank nochmals euch beiden! War super.

(Fotos: Sonja Knecht, Lucas de Groot und Dr. Thomas Maier / Typostammtisch Berlin)

30.03.2023: Type Crit III

Im Februar 2019 fand die erste Type-Crit-Ausgabe des Berliner Typostammtischs statt, im Februar 2020 die zweite. Und wer hätte nach diesem fulminanten Start der Reihe gedacht, dass es weitere drei Jahre dauern würde, ehe wir die dritte Veranstaltung jener Art ankündigen würden? Nun ist es aber endlich so weit: Type Crit, die dritte!

Mit René Bieder, Luc(as) de Groot, Christoph Koeberlin, Daria Petrova, Inga Plönnigs und Erik Spiekermann stehen bzw. sitzen euch sechs einschlägige Expert·innen einen Abend lang Rede und Antwort, schauen auf eure Schriftentwürfe und geben Feedback. Nutzt diese Chance und kommt mit euren Arbeiten – seien es bloß vage Ideen, Uniprojekte, Skizzen oder fast fertige Fonts. Aber auch einfach nur zuschauen, mitdiskutieren, sich inspirieren lassen und lernen ist erlaubt! Wir wollen euch hierfür einen geschützten Rahmen bieten, in dem ihr eure Projekte vertraulich teilen und einen respektvollen Austausch erwarten könnt.

Als Ort haben wir einen gewählt, der auch ohne den Typostammtisch schon randvoll mit Buchstaben ist: die Druckwerkstatt p98a in der Potsdamer Straße. Wenn ihr schon etwas früher da sein solltet, könnt ihr euch die Zeit bis zum Stammtisch im Camaro Haus drei Stockwerke über der p98a vertreiben (siehe Veranstaltungstipps unten).

Einem Abend ganz im Zeichen der Zeichen steht also nichts mehr im Wege. Für Getränke und kleine Snacks sorgen wir – ihr bringt bitte Ausdrucke eurer Arbeiten mit!

Wir freuen uns auf euch und eure Arbeiten.

Wann? Donnerstag, 30. März 2023, 19 Uhr
Wo? p98a, Potsdamer Straße 98a (Hinterhof, EG), 10785 Berlin

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team.


Die Ausstellung Erik Spiekermann – Schriftgestalten im Camaro Haus (im 3. OG über der p98a) könnt ihr bis zum 05. April anschauen – zum Beispiel direkt vor dem Stammtisch. Am 24. März um 18 Uhr findet die Eröffnung der Gruppenausstellung Heimspiel. Kunst im Funkhaus #1 mit u.a. Sonja Knecht statt (Ausstellung bis 14. April; Mo–Fr 10–18 Uhr; Nalepastraße 18, Block A, Treppe B, EG). Seit Ende Februar läuft im Buchstabenmuseum die Ausstellung Final Sale – vom Kaufhaus ins Museum (bis 17. September). Am 4. April findet in der Staatsbibliothek die Veranstaltungsreihe Indie Stabi statt, bei der sich unabhängige Verlage vorstellen. Dieses Mal: Secession Verlag und ciconia ciconia. Wer bis zum 17. September in Hamburg ist, kann die Ausstellung THE F*WORD – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign mit Beteiligung von u.a. Yi Meng Wu und Golnar Kat Rahmani im Museum für Kunst und Gewerbe besuchen.
Über Kickstarter habt ihr die Möglichkeit die Type Designerin Małgorzata Bartosik bei der Veröffentlichung ihres Buches über den polnischen Poster- und Typedesigner Bronisław Zelek zu unterstützen.


Die Titelzeile ist aus der Coconat bold extended von Sara Lavazza gesetzt, die als kostenlose Open-Source-Schrift über Collletttivo erhältlich ist.
Das Titelbild zeigt Sina Otto und Luc(as) de Groot bei der letzten Type-Crit-Session 2020 und stammt von Sonja Knecht.

23.02.2023: Studio Pandan

Wir holen im Februar endlich unseren Abend mit Studio Pandan nach! Gründerinnen Pia Christmann und Ann Richter geben uns Einblicke in ihre Arbeit und ihren Zugang zur Typografie.

Und für alle, die zu unserem letzten Event, dem Typostammtisch #100, nicht dabei sein konnten, gibt es hier den Nachbericht.

Wann? Donnerstag, 23. Februar 2023, 19 Uhr
Wo? Eisenacher Straße 56, im Studio von LucasFonts, 2. Hinterhof, 10823 Berlin-Schöneberg

Bis dahin, euer
Typostammtisch-Team


Am 16.2. um 19 Uhr wird der Vortrag Counter Session #4, Cyberfeminism Index with Mindy Seu in der Galerie A-Z presents gehalten. Parallel dazu – selber Abend, selbe Zeit – wird es Vorträge von Yana Vekshyna und Benn Zorn bei TypeThursday geben (Anmeldung erforderlich, Ort ist LucasFonts). Am 23.2. findet die Lesung Gestaltung ist Haltung – Vom Aussen und Innen der Bücher in der StaBi statt (um Anmeldung wird gebeten). In Potsdam gibt es gleich zwei Ausstellungen von der Künstlerin Ruth Wolf-Rehfeldt zu entdecken. Ihre Schreibmaschinenkunst wird vom 11.2. bis 5.5. im MINSK und ihre Mailart bis zum 16.4. im Kunstraum (c/o Waschraum) ausgestellt. Bis zum 30.4. bespielt Monica Bonvicini die Neue Nationalgalerie mit ihrer Kunst, teilweise auch mit räumlichen Schriftinstallationen. Bis zum 14.5. gibt es in der Ausstellung Broken Music Vol. 2 im Hamburger Bahnhof viele Plattencover zu sehen, die neben dem Grafikdesign auch mit interessanter typografischer Ausstellungsgestaltung begeistern.


Die Titelzeile ist in einer unbenannten Antiqua von Trifon Andreev gesetzt.

(Credit Foto auf blauem Hintergrund: Dahahm Choi)

Nachbericht 100. Typostammtisch: #100 Quiz

Wisst ihr noch? In der Kindheit war es immer ein großes Diskussionsthema, ob es nun von Vor- oder Nachteil sei, an bzw. um Weihnachten Geburtstag zu haben. Wir wollen die Frage nicht strapazieren, nur so viel: Für den Typostammtisch ist es kein Problem – im Gegenteil. An diesem besonderen Abend kommt eine Menge zusammen: die weihnachtlich geschmückte Kirche und die Erinnerung an Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben; das traditionell im Dezember abgehaltene und in den letzten Jahren pausierte Quiz – und das 100-jährige Jubiläum … äh, die 100. Ausgabe des Typostammtischs (est. 2006).

Stefan Pabst und Sol Matas beim Aufbau

In der als Veranstaltungsort genutzten Zwinglikirche in Friedrichshain steht bereits ein opulenter Weihnachtsbaum, als Sol Matas zum Aufbau mit drei Luftballons in Form einer Eins und zwei Nullen ankommt. In dieser Kombination verkaufen das Ballonvertriebsmenschen sicherlich auch nicht jeden Tag. Die Vorbereitungen laufen: Kirchenbänke an den Rand tragen, Bestuhlung und Tische aufbauen, die Leinwand platzieren, die vorab gesendeten Geschenke protokollieren und auf dem Gabentisch arrangieren – da kommen auch schon erste Menschen mit weiteren Geschenken an. Herzlichen Dank dafür, eine detaillierte Auflistung findet ihr unten. Der Glühwein dampft (Dank an Bartender Stefan und den Kulturraum Zwinglikirche e.V.) und lädt ein, im beheizten Seitenschiff kurz die Hande aufzuwärmen.

Aber wir merken schon: Die Anwesenden sind vor allem heiß aufs Quizzen.

Wir beschränken also unsere Jubiläumsansprache auf kurze Danksagungen an verdiente Typostammtischteammitglieder (Ivo Gabrowitsch, Florian Hardwig, Benedikt Bramböck, Verena Gerlach, Olli Meier, Fritz Grögel, Sebastian Carewe, sowie das aktuelle Team), ein „Hallo“ an Stammgäste und neue Gesichter. Schön, dass ihr mit uns feiert!

Handtaschen, Hühnereier und hundertste Geburtstage

Dann geht’s endlich los: Quizmaster Stefan Pabst verkündet die Fragen, die er gemeinsam mit Jürgen Huber und Sebastian Carewe ausgetüftelt hat (die drei waren anno 2019 im 2. Gewinnerteam). Die ersten zehn Fragen sind für Schriftspezis durchaus kniffelig, da sie den typografischen Kontext sehr weit fassen. Bittersüßen Zwischenapplaus gibt’s zum Beispiel für die Aufgabe, die Logos bekannter Luxusmarken nach der Reihenfolge von Geschäften auf dem Ku’damm zu ordnen. Als dann eine weitere „Handtaschenfrage“ (O-Ton aus dem Publikum) kommt, sind die ersten schon angesäuert. Flexibel bleiben, Leute! 🙂 In dieser ersten Phase des Quizzes mäandern wir gemächlich, unser Allgemeinwissen vergrößernd, zwischen Emoticons, Länderflaggen und Codes auf Hühnereiern.

Frage #13 dreht sich dann um Adobe Illustrator und maximale Punktgrößen – durchaus also ein Typothema im engeren Sinne. „Endlich!“ schallt es da vom im Verlauf des Quizzes lautesten Tisch (wie sich letztlich herausstellt: der Gewinnergruppentisch). Dann aber: „Ach nee, weiß ich doch nicht.“ Nun ja. Weiter geht’s mit zerschnipselten Berliner Logos (modulor, Friedrichstadtpalast, TU, BZ, …) und Personenraten anhand von Lebensdaten (Gutenberg, Frutiger und G. Zapf – diese drei Punkte räumen fast alle Gruppen ab). Es folgen die Zuordnung von Farben zu RGB-Werten („Cmyk wär’ ja leicht“, gibt das Publikum zu), Fragen zu Instagram und Netflix und schließlich das beliebte Punzenraten. „Jetzt sind sie in ihrem Element“, flüstert da der Quizmaster zufrieden. Wer den tgm-Newsletter erhält und liest, kann schließlich auch die Frage beantworten, wer an diesem 15. Dezember 100 Jahre alt geworden wäre. „Auf Kurt!“, skandieren einige mit klirrenden Glühweintassen.

Finale, Tradition und Zukunft

Nach der Auswertung der 29 Fragen steht das Team mit der höchsten Punktzahl fest. Es besteht aus Andreas Frohloff, Anton Koovit, Gunnar Bittersmann, Roman Wilhelm und Stanisłav (Nachname gesucht!). Um den Finaleinzug schätzen Benedikt Bramböck und Yaron Zimmermann aus zwei punktgleichen Teams um die Wette: „Wie viele Follower hat Dinamo auf Instagram?“ Benedikt ist nah dran und sitzt folglich neben Roman im Finale. 

Das Raten von europäischen Nummernschildern mit geschwärztem Länderkürzel geht punktlos vorüber. Is’ aber auch schwierig …! Das 1:0 macht Roman beim Teilen einer Strecke im Goldenen Schnitt durch Befestigen eines Klebezettels auf der Leinwand. Es folgen die Fragenblöcke „Die Schriften welcher Foundry bilden diese Worte?“ bzw. „Welcher Schriftname verbirgt sich hinter diesen Anagrammen?“ (zum Nachraten: Riesen UV, Antenne GbR, Arno Magd). Das Schwierigkeitslevel der Fragen und der Modus des abwechselnden Ratens ohne Abstauber verhindern allerdings weitere Finalpunkte, sodass Roman Wilhelm am Ende mit 1:0 als Gewinner feststeht. Andreas Frohloff schreibt den Gewinnernamen traditionsgemäß auf den Wanderpokal, der nun für ein Jahr bei Roman in der UdK Berlin beherbergt ist.

Gewinner mit Luftballons, im Hintergrund Wahnsinnskulisse des Seitenschiffs, im Vordergrund: Spendendose und Glühwein.

Es werde Licht – Andreas beim Beschriften des Pokals mit Beleuchtern

Der Ergebnis

Nach einer großen Unsicherheit, wer die Fragen nach dem letzten Quiz 2019 und der Corona-Lücke auszutüfteln hat, schaffen wir fürs nächste Jahr gleich Tatsachen mit vielen Zeugen: Die Gewinnergruppe (namentlich genannt sieht oben), beehrt uns 2023 mit ihrer Interpretation des Formats. Wir sind gespannt!

Punktsammler 2022 und Fragenausdenker 2023

Not, Laib und Seele

Angefroren verabschieden sich viele Gäste recht bald. Um 22 Uhr ist Abbau angesagt, denn nach dem Typostammtisch ist vor der Nachtruhe: Die Zwinglikirche dient dieser Tage als Notunterkunft für wohnungslose Menschen, nachdem die eigentliche Notunterkunft abgebrannt ist. Da helfen wir gern beim Bettenaufbau. Schon nachmittags, vor dem Typostammtisch, war die Kirche eine Anlaufstelle für Bedürftige. Hier fand die Essensausgabe der Berliner Tafel, Laib und Seele, statt. Während des Quizzes geht eine Spendendose herum, die 235€ einbringt. Mit diesem Erlös hat Laib und Seele kleine Päckchen mit Schokolade und anderen weihnachtlichen Kleinigkeiten gefüllt und verteilt. Vielen Dank an euch alle! Ihr habt geholfen, vielen Menschen eine kleine Freude zu ermöglichen.

A propos Dank und Freude: 

Bei wem ihr euch mit Blick auf euren Gewinn bedanken dürft, könnt ihr hier nachlesen.

Alexander Roth: Poster (AG57)
Andreas Frohloff:
 Pokalbeschriftung, Buch: „Made with FontFont“, Buch „Fontbook“ 
Benedikt Bramböck: Buch „Evolution“, Buch “Prix Charles Peignot“ 
Buchstabenmuseum: Poster
Christoph Koeberlin: Buch „Vom Buch auf die Straße“ (Journal der HBG #3), Buch „House Industries“
Dan Reynolds: Buch „Formen & Gegenformen“
Friedrich Althausen / Monotype: Buch „Schrift. Wahl und Mischung“,  Monotype Goodiebag, Notizbuch mit Bleistift, 2 × 1 Jahr Zugang zu Monotype Fonts
Henning Krause: Buch „Chronik der Schriftgießerei D. Stempel AG Frankfurt a.M. 1895–1955“, Buch „Retrodesign“, Magazin „Typojournal” (Magazin von Typografie.info #3)
Hannes von Döhren: Specimens (Match, Palast)
Ivo Gabrowitsch: Lizenz Neue DIN
Jenna Gesse: Buch „Königswege zum Unglück“
Jesse Simon: Buch „Berlin Typography“
Juli Gudehus: Buch „Packaging Makeovers“
Katja Hofmann: Notizbücher
Klaus Rähm: Poster A3
Kulturraum Zwinglikirche e.V.: Buch „Adolf Wermuth“, Broschüre „Steine können sich nicht erinnern“
Patrick Marc Sommer: Magazine „FURE“, Bücher „Das ABC der Typografie“
René Bieder: Plakte (Markant, Multima, Kréol)
Sascha Thoma, Ben Wittner / eps51: Buch „Bi-Scriptual“
Sonja Knecht: Buch „Finding Forte“
Simon Becker / B2302:
Buch „Total Armageddon” 
Stefanie Weigele:
Buch „Spitzfederkalligrafie“
Stefan Pabst: Bücher „Futur 2“, „Fraktiqua“
Stefan Tielscher: Drucke Bleisatz (TStT-Jubiläumsposter, Geschenkpapier)
Thomas Maier: Bücher „Formen & Fonts“, Buch (?)
Till Wiedeck / HelloMe: Buch „Auf Wasser genaut“
Wolf Boese: Poster
Yimeng Wu: Plakat (chinesisches Alphabet)
Yulia Popova: Buch „How Many Female Type Designers Do You Know?“

Einige Teams bei der Arbeit:

Der frostfeste Kern nach dem Abbau. Danke!