29.02.2024: Savva Terentyev & Mark van Leeuwen

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Wir starten mit gleich zwei spannenden Vorträgen ins neue Jahr:

Savva Terentyev teilt mit uns seine Einblicke in die Geschichte der Musiktypografie und erzählt uns, worauf zu achten ist, wenn man gut Noten setzen will und worauf Schriftgestalter·innen ihr Augenmerk legen können, um passende Noten für Textschriften zu gestalten.

Mark van Leeuwen ist Lettering Artist und Type Designer. Sein Talent für Schrift und sein besonderer Blick auf Buchstabenformen haben ihm die Türen zu vielen tollen Projekten geöffnet. Von ihm werden wir an diesem Abend über seine Arbeit und seine Herangehensweise lernen.

Erster Vortrag in englischer, zweiter in deutscher Sprache.

Wann? Donnerstag, den 29. Februar, Beginn 19:00 Uhr, Einlass 18:30; Eintritt frei
Wo? Eisenacher Straße 56, im Studio von LucasFonts, 2. Hinterhof, 10823 Berlin-Schöneberg

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team

We are starting the new year with two exciting lectures:

Savva Terentyev shares with us his insights into the history of musical typography and tells us what to pay attention to if you want to set notes well and what type designers can take into account in order to create good-looking notes for text fonts.

Mark van Leeuwen is a lettering artist and type designer. His talent for type and his special eye for letter shapes have opened the doors to many great projects. We will learn from him this evening about his work and his approach when it comes to letter design.

First lecture in English, second in German.

On Thursday February 29 at 7 p.m. at LucasFonts, Eisenacher Straße 56, 10823 Berlin.


Am 5.3. findet die Veranstaltung Indie Stabi – unabhängige Verlage stellen sich vor. avant-verlag trifft Jaja Verlag in der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Einen Ausflug nach Münster ist am 8.3. FURE Future of Reading wert. Berlin Letters wird vom 5. bis 7.7. stattfinden, Tickets sind bald verfügbar, darauf werden wir später in unseren Veranstaltungstips hinweisen.


Die Titelzeile ist in der Aespira von Marc van Leeuwen gesetzt.

23.09.2023: Asian Type & Typography

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Wie gestaltet man Designs, die mehr als ein Schriftsystem benötigen (zum Beispiel eine Website mit Chinesisch und Deutsch)? Worauf muss beim Schriftgestalten geachtet werden, wenn ein Devanagari-Font um lateinische Schriftzeichen erweitert werden soll?

Expert·innen aus dem Bereich Type Design und Typografie beleuchten Ansätze, wie verschiedene asiatische Schriften (Skripte) miteinander komibiniert werden können. Wir freuen uns auf Vorträge von Yimeng Wu, Minjoo Ham, Kimya Gandhi und Roman Wilhelm. Sie werden uns Einblicke in ihre Arbeit und in die Schriftsysteme Chinesisch, Koreanisch (Hangeul), Indisch (Devanagari) und die Keilschrift geben.

Die Vorträge werden in deutscher und englischer Sprache gehalten. Der Eintritt ist frei. Dieses Event wird in Zusammenarbeit mit dem Berlin Asia Arts Festival und dem C*Space stattfinden und bevor es losgeht, findet ein Tape Workshop mit Yimeng Wu statt, Infos in den Veranstaltungstipps.

Wann? Nicht wie gewoht Donnerstag, sondern am Samstag, den 23. September um 18 Uhr.
Wo? C*SPACE, Langhansstraße 86, 13086 Berlin

Bis dahin,
euer Typostammtisch-Team

How do you create designs that require more than one writing system (e.g. a website that uses Chinese and German)? What must be considered when designing the typeface if a Devanagari font is to be expanded to include Latin characters?

Experts from the field of type design and typography will shed light on how different Asian fonts (scripts) can be combined with one another. We will hear lectures by Yimeng Wu, Minjoo Ham, Kimya Gandhi and Roman Wilhelm. They will give us insights into their work and into the writing systems of Chinese, Korean (Hangeul), Indian (Devanagari) and cuneiform.

The lectures will be held in German and English. Admission is free. Before it starts, there will be a tape workshop with Yimeng Wu, information in the event tips.

On Saturday September 23 at 6 p.m. at C*SPACE, Langhansstrasse 86, 13086 Berlin.


Am 23. September, vor den Typostammtisch-Vorträgen, findet auf dem Hof des Geländes ein Tape Workshop mit Yimeng Wu statt. Mit Inspirationen von chinesischen Neujahrsspruch-Kalligrafien und Schrift-Installationen im öffentlichen Raum werden dort mit farbigen Klebebändern Schriftzeichen geklebt. Für den Workshop ist eine separate Anmeldung erforderlich, alle Infos dazu sind unter diesem Link zu finden. Der Workshop ist ebenfalls Teil des Berlin Asia Arts Festivals, das vom 20. September bis zum 8. Oktober stattfindet. Im Rahmen des Festivals wird Berliner Künstler·innen asiatischer Herkunft die Bühne geboten. Es gibt Ausstellungen, Lesungen, Panels, Musik-, Film- und Tanzperformances. Passend zu unserem Event gibt es ab dem 8. September eine Online-Einführung zu Devanagari mit Kimya Ghandi und im September und Oktober Online-Arabisch-Kurse für verschiedene Level bei ilovetypography. Vom 8. bis 9. September findet die Fontstand-Konferenz in Dublin statt. Und am 21. September kann man sich wieder auf einen neuen TypeThursday freuen.


Das Beitragsbild ist gesetzt aus: Hanyi Bojingti 汉仪柏京体 (auch verwendet für Titelzeile) von Yimeng, Neutronic Hangeul 뉴트로닉 한글 von Minjoo mit Hypertype, Fit Devanagari von Kimya mit DJR, einer Keilschrift von Roman und ABC Maxi Sharp Mono von Dinamo.

26.5.2023: Mastering Type 2021/22

Was ist der aktuelle Stand im Typedesign? Womit beschäftigen sich Studierende zur Zeit, welche spannenden Ideen werden umgesetzt? Wie viel kann man eigentlich innerhalb von kurzer Zeit wuppen? Das fragen wir uns jedes Jahr und stellen für euch in der Veranstaltungsreihe Mastering Type die Abschlussprojekte verschiedener Typedesign-Studiengänge aus. Dieses Jahr dabei: Reading (UK), TypeMedia (NL), TypeParis (FR), Estienne (FR) und Écal (CH).

Achtung, diesmal findet der Typostammtisch nicht wie gewohnt donnerstags statt. Die Ausstellungseröffnung ist am Freitagabend. Am Samstag könnt ihr die Projekte noch einmal in Ruhe anschauen. Zusätzlich wird es Kurzvorträge geben, bei denen einige Studierende ihre Arbeiten genauer vorstellen. Zu Gast sind wir wie gewohnt in den Räumen der Universität der Künste.

Das Programm im Überblick: / Program overview:

Freitag, 26.05.2023 / Friday
Ausstellungseröffnung um 19 Uhr / Exhibition opening 7 p.m.

Samstag, 27.05.2023 / Saturday
Vorträge Alumni: 15 Uhr / Project presentations 3 p.m.
Ausstellung ist geöffnet von 15 bis 18 Uhr / Exhibition is open from 3 to 6 p.m.

Wo? Im Medienhaus der Universität der Künste Berlin, Grunewaldstraße 2–5, 10823 Berlin
Galerie im Erdgeschoss / Ground floor

Bis dahin, wir freuen uns!
Typostammtisch-Team


Es ist wieder Konferenzzeit! Vom 9. bis 14. Mai findet die ATypI in Paris statt. Es gibt vergünstigte Remote- und Studi-Tickets. Zeitgleich, nämlich vom 12. bis 14. Mai, steigen die Leipziger Typotage. Ihr habt also die Qual der Wahl. Wieder Paris: Am 3. Juni findet die NOW23 statt, organisiert vom auch bei unserer Ausstellung präsenten Studiengang TypeParis. Selbst wenn ihr nicht die Leipziger Typotage besucht, sondern einfach so mal in Leipzig vorbeikommt, bietet sich das Museum für Druckkunst an: Bis 18. Juni ist die aktuelle Ausstellung Dafi Kühne – Buchdruckplakate dort zu sehen. Auch in Berlin gibt’s natürlich tolle Museen: Kennt ihr z.B. schon das Haus des Papiers? Am 6. Juni treffen sich die Verlage Korbinian und März im Rahmen der Staatsbibliothek-Reihe IndieStabi zum Gespräch. Und am 15. Juni findet zum ersten Mal der PrintGarden in der p98a statt, ein Festival mit Live-Printing, Verköstigung und Beteiligung etlicher lokaler Druckereien. Zu guter Letzt geht noch ein Gruß an die Kolleginnen und Kollegen im Ruhrgebiet, dort gibt’s nämlich neuerdings auch einen Typostammtisch RheinRuhr. Juhu!


Die Titelzeile ist in der Cosm Decay Hard von Benn Zorn gesetzt.

27.04.2023: Maschinen schreiben & BuchBauKasten

Von Maschinen, die schreiben und den endlosen Möglichkeiten der Buchbindung: Ulrike Rausch und Lea Giesecke stellen ihre Master-Arbeiten vor.

Ulrike Rausch ist Schriftgestalterin, ihre Type Foundry ist LiebeFonts. Für uns beleuchtet sie, wie neue Technologien analoge Schreibgewohnheiten und den Stellenwert von Handschrift verändern. Ulrike beschäftigt sich mit der Frage, welche neuen Formen des Schreibens wir zukünftig mit Robotern und Künstlichen Intelligenzen schaffen können. Für ihre Arbeit hat sie mit einem Roboterarm experimentiert und eigene schreibende Maschinen gebaut. Ein Bestaunen von Mensch-Maschine-Kreationen.

Lea Giesecke ist Grafikdesignerin mit Schwerpunkt auf Print. Mit ihrem BuchBauKasten-Projekt erläutert sie uns die Elemente der haptischen Buchgestaltung. Im freien Umgang mit verschiedenen Techniken entstehen neue Ideen für unkonventionelle Bücher und Buchobjekte. Leas vielseitiger BuchBauKasten eignet sich als Lehrmaterial für Studierende und Lehrlinge, als Inspiration für Gestalterinnen und Künstlerinnen, für Beratungsgespräche in Druckereien, Buchbindereien und Verlagen. Ein Eintauchen in die Buchkunst.

Und für alle, die zu unserem vorletzten Event, dem Typostammtisch #101, nicht dabei sein konnten, gibt es hier den Nachbericht.

Wann? Donnerstag, 27. April 2023, 19 Uhr
Wo? Eisenacher Straße 56, im Studio von LucasFonts, 2. Hinterhof, 10823 Berlin-Schöneberg

Bis dahin, euer
Typostammtisch-Team


Am 3. Mai um 18 Uhr geht es in der Kunstbibliothek in der Reihe „Nah dran“ um Buchgestaltung des Typografen und Gestalters Walter Nikkels. Er wird vor Ort sein und über seine Bücher aus der Sammlung sprechen. Bis zum 12. Mai findet die Ausstellung Another Reading – Contemporary Book Design from China im Center for Visual Arts Berlin statt. Die Themen reichen von traditionellem Handwerk und der Gestaltung chinesischer Schriftzeichen bis hin zu moderner chinesischer Literatur und zeitgenössischer Kunst. Am 20. Mai feiert das Buchstabenmuseum seinen 18. Geburtstag – Herzlichen Glückwunsch! Und am 25. Mai um 18 Uhr gibt es den Vortrag Historical Resonances Illuminated – The Chinese Handwritten Health Care Volumes of the 16th through the 20th Century von Prof. Dr. Paul U. Unschuld in der Staatsbibliothek.


Die Titelzeile ist in der Oakley Black Italic von Marc van Leeuwen gesetzt.

23.02.2023: Studio Pandan

Wir holen im Februar endlich unseren Abend mit Studio Pandan nach! Gründerinnen Pia Christmann und Ann Richter geben uns Einblicke in ihre Arbeit und ihren Zugang zur Typografie.

Und für alle, die zu unserem letzten Event, dem Typostammtisch #100, nicht dabei sein konnten, gibt es hier den Nachbericht.

Wann? Donnerstag, 23. Februar 2023, 19 Uhr
Wo? Eisenacher Straße 56, im Studio von LucasFonts, 2. Hinterhof, 10823 Berlin-Schöneberg

Bis dahin, euer
Typostammtisch-Team


Am 16.2. um 19 Uhr wird der Vortrag Counter Session #4, Cyberfeminism Index with Mindy Seu in der Galerie A-Z presents gehalten. Parallel dazu – selber Abend, selbe Zeit – wird es Vorträge von Yana Vekshyna und Benn Zorn bei TypeThursday geben (Anmeldung erforderlich, Ort ist LucasFonts). Am 23.2. findet die Lesung Gestaltung ist Haltung – Vom Aussen und Innen der Bücher in der StaBi statt (um Anmeldung wird gebeten). In Potsdam gibt es gleich zwei Ausstellungen von der Künstlerin Ruth Wolf-Rehfeldt zu entdecken. Ihre Schreibmaschinenkunst wird vom 11.2. bis 5.5. im MINSK und ihre Mailart bis zum 16.4. im Kunstraum (c/o Waschraum) ausgestellt. Bis zum 30.4. bespielt Monica Bonvicini die Neue Nationalgalerie mit ihrer Kunst, teilweise auch mit räumlichen Schriftinstallationen. Bis zum 14.5. gibt es in der Ausstellung Broken Music Vol. 2 im Hamburger Bahnhof viele Plattencover zu sehen, die neben dem Grafikdesign auch mit interessanter typografischer Ausstellungsgestaltung begeistern.


Die Titelzeile ist in einer unbenannten Antiqua von Trifon Andreev gesetzt.

(Credit Foto auf blauem Hintergrund: Dahahm Choi)

15.12.2022: Typostammtisch #100 Quiz

TStT-100_Titelbild

Oh betet – der Berliner Typostammtisch wird 100! In der dunkelsten Zeit des Jahres halten wir mit euch eine typografische Andacht, blicken auf eine glyphenreiche Vergangenheit zurück und tun Buße für typografische Verfehlungen. Aber vor allem: Quizzen!

Oh ratet – lasst uns Licht ins Dunkel bringen und unser Schriftwissen leuchten. Ihr seid herzlich eingeladen zum traditionellen Typostammtisch-Quiz, egal ob neu dabei, Vollprofi oder Stammgast. Es gibt viel zu gewinnen: Spiel, Spaß, Spannung, aber auch Bücher, Plakate und unseren Quiz-Wanderpokal. Wir losen Rate-Teams aus, das heißt: Niemand schaut zu und niemand rät allein, sondern wir alle zusammen in Gruppen.

Oh kommet – aber bitte mit Thermo-Unterwäsche, Handwärmern und Wärmflaschen, denn wir sind in der wunderschönen Zwingli-Kirche und es wird kirchenkalt. Für die Location und Glühwein in der beheizten Seitenschiffbar sorgt der KulturRaum Zwingli-Kirche e.V.; herzlichen Dank im Vorfeld!

Falls ihr ein Typo-Buch, Plakat, eine Schriftlizenz oder ähnliches für den Kredenztisch beisteuern möchtet, meldet euch bei der Sammelstelle* oder bringt die Sachen mit in die Kirche.

Bis dahin,
Euer Typostammtisch-Team

Wann? Donnerstag, 15. Dezember 2022, Beginn 19:00 Uhr, Einlass 18:30; Eintritt frei
Wo? Zwingli-Kirche, Rudolfstraße 14, 10245 Berlin-Friedrichshain

*Gabentischsammelstelle ist bei LucasFonts, Eisenacher Straße 56, 10823 Berlin. Übrigens: Vorschläge für unser Programm und Locations sind immer willkommen! Werft auch einen Blick in unseren Nachbericht zum 99. Typostammtisch mit vielen tollen Menschen und Büchern – einige davon beim Quiz zu gewinnen. Die Bücher, nicht die Menschen. Aber die kommen hoffentlich auch.


Besucht am 6. Dezember die Veranstaltungsreihe Indie Stabi – unabhängige Verlage stellen sich vor. Dort trifft der Verbrecher Verlag auf Voland & Quist. Am 8. Dezember finden gleich drei Veranstaltungen statt: ein Vortrag über Slawische Kinderbücher im Kontext der Avantgarde in der StaBi, Type Thursday bei LucasFonts (für diese beiden Veranstaltungen ist Anmeldung erforderlich) und im A–Z die Counter Session #3, wo es um Schriftsprache, gesprochene Sprache und Schriftsysteme geht. Vom 7. Dezember bis 26. Februar ist in der StaBi die Ausstellung MANUSCRIPTA AMERICANA – Den Azteken auf der Spur zu sehen. Und für die Early Birds: Am 17. März 2023 findet die FURE Konferenz statt; dort geht es um die Zukunft des Lesens.


Die Titelzeile zeigt die Schrift Jesus Loves You von Luc(as) de Groot, im Bild Jesus Loves Your Brother.

17.11.2022: Bücherstammtisch

So leichtfüßig wie beim letzten Typostammtisch (hier unser Nachbericht) gehen wir gemeinsam in den November. Die Tage werden kürzer, die Abende werden abendlicher und wir Schriftmenschen sehnen uns mehr und mehr nach wärmender, buchangereicherter Kost.

Also laden wir euch zur Buchvorstellung ein! Ähnlich sportiv wie bei einem traditionellen Pecha Kucha, bei uns allerdings abgehalten als analoges Vortragsformat, stellen Berliner· oder Nahberliner·innen (zum Beispiel aus Potsdam) ihr Buch vor. Alle ausgewählten Bücher sind in den letzten Jahren erschienen und haben, logisch, Schriftbezug, innen oder außen. Die Autor·innen und/oder Designer·innen selbst bringen sie mit und präsentieren sie für uns.

Um Vorfreude zu schüren, bleibt die Liste der buchvorstellenden Menschen vorerst geheim. (Zudem warten wir noch auf Rückmeldungen/Bewerbungen und hätten noch ein, zwei Plätze zu vergeben.) Dafür lüften wir nun ein anderes Geheimnis, nämlich das um den Typostammtisch #100: Info weiter unten. Bitte scrollen durch Weiterlesen!

Wann? Donnerstag, 17. November 2022, 19 Uhr; Einlass ab 18:30 Uhr
Wo? Eisenacher Straße 56, im Studio LucasFonts, 2. Hinterhof, 10823 Berlin-Schöneberg

Bis dahin,
Euer Typostammtisch-Team


Vom 4. bis 12. November findet in der Oberlandstraße ein interdisziplinäres Festival über Zuhause, Stadtökologie und nachhaltige Formen des Zusammenlebens statt, bei dem der großartige syrische Kalligraf Mouneer Al‘ Shaarani Workshops gibt. Galerie p98a bietet vom 17. November bis 4. Dezember in der Reihe Wir machen Bücher Lesungen, Gespräche, eine Ausstellung und vieles mehr. Im Rahmen der Ausstellung zum Hannah-Höch-Preis 2022 sind ab sofort und bis Anfang Februar im Kupferstichkabinett die Typewritings von Ruth Wolf-Rehfeldt zu sehen.

Hinweis in eigener Sache:

Typostammtisch #100 (ja, 100!!!) wird ein Quiz an einem ganz besonderen Ort und zwar erstmalig, richtig vorweihnachtlich, in einer Kirche. Genauer gesagt im KulturRaum Zwingli-Kirche in Friedrichshain. Bitte haltet euch bei der Planung von Firmenfeiern und Familie den 15. Dezember frei! Wir würden uns freuen, viele Weggefährt·innen, Stamm- und neue Gäste zu diesem besonderen Jubiläum begrüßen zu dürfen. Die Ratefüchse unter euch konnten ja hinreichend Kraft und Wissen sammeln: Es ist pandemiebedingt das erste Typostammquiz seit drei Jahren!


Die Titelzeile zeigt eine Schrift von Sina Otto mit dem Arbeitstitel Schöneberg, geboren 2015 und gewachsen in der Klasse von Lucas de Groot 2016/17. Release geplant für 2023.

29.09.2022: Studio Pandan & Eps51

Beim September-Typostammtisch werden wir zwei Designstudios kennenlernen: Studio Pandan und Eps51 teilen sich ein Haus (in der Möckernstraße) und ein Fachgebiet (die Typografie). Gründerinnen Pia Christmann und Ann Richter (Studio Pandan), und Gründer Ben Wittner und Sascha Thoma (Eps51) geben uns Einblicke in ihre Arbeit und ihren Zugang zur Typografie.

Wann? Donnerstag, 29. September 2022, 19 Uhr
Wo? Eisenacher Straße 56, im Studio von LucasFonts, 2. Hinterhof, 10823 Berlin-Schöneberg
U-Bahn: U7 bis Eisenacher Straße
Bus: M43 oder M85 bis Albertstraße

Bis dahin, euer
Typostammtisch-Team


Vom 14.–18. September im Haus der Kulturen der Welt den Horizont erweitern: Zelebriert wird der Abschluss der Reihe Das Neue Alphabet, was hier nicht ausschließlich typografisch gemeint, sondern sehr weit gefasst ist. Am 15. September findet im Buchstabenmuseum der Launch der Schrift Silvana von Siri Lee Lindskrog statt, inkl. Ausstellungseröffnung. In der Galerie A–Z presents laufen derzeit die Counter-Sessions. In Ausgabe #2 geht es am 13. Oktober um Stillstand, Rituale und ein Record Release im Zeichen der Zeit – mit Florian Dombois. Vormerken solltet ihr euch auch die ATypI Tech Talks, die vom 27.–29. Oktober online stattfinden werden. Early-Bird-Tickets sind bis 19. September erhältlich! Vielleicht ein Randthema, aber toll (und Weihnachten kommt auch alsbald): Wer Lust auf Handwerkliches und selbstgemachte Notiz- oder Skizzenbücher hat, kann bei Franja online buchbinden lernen oder Wissen auffrischen; die Basics gibt es kostenlos.


Die Titelzeile ist in der Kottifraktur von Peggy Seelenmeyer gesetzt. Inspiration waren Berliner Straßenschilder, aber auch der Reiz, ultra-geometrische Schrift mit Fraktur zu kombinieren; Werkzeuge ein breites Holz für die vertikalen Frakturelemente, der Rest baut auf Kreisen (mit dem Zirkel gezeichnet) auf.

(Credit Foto rechts oben: Dahahm Choi)

Nachgespräch 96. Typostammtisch: Street Type Walk mit Oli und Martin

Vorfreude durch Toilettenpoesie

Der Typewalk hat noch gar nicht angefangen, da winken schon die Zeichen. Na dann …

Anja:
Lieber Lukas. Ich bin immer noch ganz beschwingt und im Flow von gestern. Graffiti und Stammtisch – Graffitisch und Stammiti. Egal, ich schweife ab. Toll, dass du Oli und Martin angefragt hast! Die beiden haben uns so viele Ecken gezeigt und große und kleine und keine Geheimnisse verraten … Wie geht’s dir heute morgen?

Lukas:
Hey Anja, du fasst das sehr gut zusammen, mir geht es ähnlich. Beschwingt und im Flow! Ich muss gestehen, dass ich vorher ziemlich aufgeregt war. Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, wie Graffiti beim Typostammtisch-Publikum ankommen würde. Würden die Teilnehmenden aufgeschlossen oder skeptisch sein? Auf jeden Fall haben Oli und Martin mit ihrer Art alle Barrieren abgebaut, falls dort welche gewesen wären. Wie hast du es empfunden als Schriftgestalterin? Was war neu für dich, was hat dich inspiriert und natürlich auch: Wie hast du die Gruppe wahrgenommen (die übrigens eine spannende Mischung von Menschen aus verschiedenen Altersgruppen und unterschiedlichen Arbeitsfeldern war)?

Treffen in der Hitze. Kurze Vorstellung und los geht’s!

Selber machen! Unsere Guides erklären ihre Idee des kollektiven Skizzierens im Biergarten. Dazu später mehr.

A:
Oli und Martin sind als Guides auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Kurzweilig, witzig, kompetent, authentisch (da war er wieder, der -tisch). Es waren ja trotz Affenhitze ca. 15 Leute da (null Skepsis übrigens), mehr Frauen als Männer. Ich finde das deshalb erwähnenswert, da sich Martin und Oli intensiv mit der Teilhabe von Frauen im Graffiti beschäftigen: Sie gendern konsequent, rufen zur Selbstreflektion der Community auf, wirken auf mich absolut integrierend, obwohl (oder gerade weil) die Graffitikultur immer noch sehr männlich konnotiert ist.

Die beiden erwähnten im Laufe des Rundgangs auch weitere Schattenseiten: Kriminialisierung und teilweise auch Kriminalität, ein individuell selbstgezimmertes und nicht definiertes Moral-Gerüst, Rivalitäten und durch die Verdrängung ins Dunkle auch eine Art innewohnender Weltschmerz. Diese Gratwanderung zwischen Kunst und Kriminalität und was Oli und Martin dazu zu sagen hatten, fand ich sehr spannend. Wie ging es dir da? Du bist ja mit deutlich mehr Vorwissen in den Rundgang gestartet. Was hast du gelernt?

L:
Stimmt schon, ich bin mit Vorwissen reingegangen, muss aber sagen, dass viel auch für mich neu war. Das liegt daran, dass die beiden eine so tiefe Sicht ins Innenleben der Graffitiszene haben (selber in einem Kollektiv, gute Connections und eine eigene Meinung). Als ich noch Dorfkind war, habe ich erst richtig angefangen mich für Schrift zu interessieren, als ich Graffiti entdeckt habe. Gerade die Bilder, die aus Martins und Olis Umfeld stammten, haben mir einen richtigen Schubser in die Schriftwelt gegeben. Und jetzt höre ich von den beiden diese ganzen persönlichen Geschichten – schon abgefahren!

Ich mochte besonders, dass sie uns an die Nicht-Orte geführt haben (so wie Martin sie nannte). So Orte mitten in Berlin, wo einfach Stille herrscht und die Zeit etwas langsamer tickt. Aber drumherum ist Tumult, ganz normal. Das hatte was Poetisches. Dass wir als Gruppe einfach eine Abzweigung hinterm busy Supermarkt nehmen und plötzlich auf einer leeren Grünfläche stehen, ganz alleine. Und da ist dann Platz für Schrift, für Graffiti, für expressive Spielereien. Da hatten wir dann ja lustigerweise Zeit, Buchstaben zu erraten (oder auch nicht, hehe).

Nicht-Orte: Sie liegen mitten im überlebendigen Berlin, doch dort herrscht Ruhe. Die beiden zeigen uns mehrere davon, hier die Wiese hinter einem Supermarkt. Ein Ort für Schrift.

Buchstabenquiz hinterm Aldi. Wenn man sich viele Graffitis anschaut und versucht sie zu lesen, wird es irgendwann leicht fallen auch das hier zu lesen. Anhaltspunkte geben natürlich auch bekannte Sprayer·innen-Namen und deren Styles, die man wiedererkennt. (Bitte raten!)

Und wie du schon erwähnt hast, ich finde es auch total cool, dass die beiden ständig darüber reflektieren, was Graffiti heute bedeutet, wer daran Teil haben darf, was gut läuft und was sich verändern muss. Und sie sprechen nicht nur darüber, sondern setzen es auch in die Tat um. Wie bei ihrem Hypergraphia Festival in Potsdam, bei dem echt viele weibliche Graffiti Artists dabei waren. Das scheint sonst nicht die Norm zu sein.

Was hast du eigentlich Neues über Buchstaben erfahren? Also ich meine: Formen, Herangehensweisen, Techniken – sowas in die Richtung. Und dann würde ich auch sehr gerne von dir wissen, was dein Lieblingsort auf der Tour war und warum!

A:
Neulich hinterm Aldi – ja, das fand ich auch sehr cool. Ich konnte kaum eine Buchstabenform erkennen. Aber die beiden haben ja auch erklärt, dass bis ungefähr zu den 2000er Jahren ein Ausfeilen der Stile und Techniken zu beobachten war, bis viele Kollektive es dann irgendwann so perfekt drauf hatten, dass es ihnen langweilig wurde und sie sich an den Spaß und die intuitive, mitunter kryptische Herangehensweise erinnert haben (Anti Style). So entstehen dann tanzende Formen wie oben zum Beispiel.

Dass Graffiti tatsächlich etwas mit Tanzen zu tun haben kann, war mir neu: Martin und Oli haben die Körperlichkeit, die vor allem das schnelle Malen (Throw Up) erfordert, erklärt und auch demonstriert. Sie kreisten die Arme, reizten ihre Spannweite aus, gingen in die Hocke, federten und waren eins mit der Bewegung. Jeder für sich nach individuellen körperlichen Gegebenheiten und trotzdem fast synchron. Also ich klick’ ja sonst eher die Maus 😉

Das Tag kann die rudimentärste Form von Graffiti sein (hier weiß: „typo“).

Graffiti (vor allem die schnelle Variante Throw Up) sei wie tanzen, sagen die beiden. Das sieht man. So federt man synchron!

Martin und Oli am Abbubblen. Bubblestyle hat Tradition im Graffiti. Manchmal sprüht man nur einen Buchstaben (hier: B), der ähnlich wie ein Logo funktioniert.

Ansonsten war mir alles Mögliche neu: Fachbegriffe wie Headbangen (kopfüber auf dem Dach liegend mit der Farbrolle malen), Layup (kurz zu Reinigungszwecken abgestellte Züge bemalen) und Caps (verschiedene Sprühaufsätze ähnlich Pinselspitzen), dazu Infos über Farbzusammensetzung, verschiedene Crews und Umweltprobleme durch viel Abfall. Aber ich gehöre eben auch zu den Toys (sozusagen die Muggel der Graffitiwelt).

Du fragst nach meinem Lieblingsort. Mich hat nicht ein Ort speziell beeindruckt, sondern eher eine Aussage zum Thema von Oli: Für ihn hat Graffiti viel damit zu tun, hinter Türen zu schauen („hinter einer Tür öffnet sich plötzlich eine völlig neue Welt“), auch metaphorisch gesehen auf die andere Seite zu blicken, über Zäune zu gehen – manchmal über die im eigenen Kopf. Die Gratwanderung, das Dialektische, die Grauzone, das finde ich über Buchstabenformen hinaus das eigentlich Interessante. Denn bei aller Faszination muss man natürlich sagen, dass es deutlich mehr illegale Flächen gibt als legale. Deshalb meine etwas aufmüpfige Frage an dich: Du, Lukas, wem gehört eigentlich die Stadt?

L:
Der Deutsche Wohnen würde ich sagen, nech? Die Frage ist total präsent in Berlin, vor allem wenn’s ums Wohnen geht. Auf der einen Seite Konzerne mit viel Geld und Besitz und auf der anderen Seite die Bevölkerung, die wohnen möchte (ohne davon arm zu werden oder ständig aufgrund von Preissteigerungen umziehen zu müssen). Was die beiden erzählt haben, als wir vor dem großen Wandbild an der Schönhauser standen, fand ich sehr interessant. Das Mural war von einem neuseeländischen (bald aotearoaischen?) Freund legal gemalt worden, im Auftrag der Hausverwaltung.

Zu Graffiti gehören auch Wände, die in Auftrag gegeben werden. Diese stammt von einem Neuseeländer (einer der ersten Menschen, die ihren Doktor in Graffiti gemacht haben). Solche Arbeiten werden in der Szene gleichzeitig hoch geschätzt und abgelehnt, denn sie tragen auch zur Gentrifizierung und somit Verdrängung bei.

Im Gespräch kamen wir auf beauftragtes Malen. Martin erzählte, dass er für eine große Wand angefragt wurde und schon mitten in den Vorbereitungen steckte, als er plötzlich erfuhr, das die Deutsche Wohnen hinter dem Auftrag stand. Er brach ab, weil er keine Lust hatte, den Wohnkonzern mit seiner künstlerischen Arbeit zu unterstützen. Diese Anekdote reiht sich in die Tendenz ein, dass die Stadt zunehmend unter großen Konzernen aufgeteilt wird. Interessanterweise dient Graffiti manchmal dazu, ein Viertel erst hip zu machen: Der Wert einer Immobilie kann gesteigert werden, wenn ein schönes Graffiti dran klebt. Gleichzeitig kriminalisiert man den Weg dorthin, denn viele Künstler·innen sind in der Graffitiszene groß geworden.

Graffiti trägt die Frage, wem was in der Stadt gehört, spielerisch und plakativ in den öffentlichen Raum. Die Grenzen zwischen Besitz und Nichtbesitz werden verschoben, weil Crews oder einzelne Sprayer·innen sich mit Hilfe von Farbe und Botschaften bestimmte Spots, Fassaden, Orte oberflächlich aneignen und damit sagen: „Das ist jetzt meins, äätsch!“. Dabei gibt es verschiedene Facetten: Crews, die offen und frei sind (so wie Oli und Martin) und dann die Gangster, also Crews, die mit Kriminalität zu tun haben (Drogen, Waffen, Gewalt) und das auch nach außen kehren. Aber Hin oder Her, die Diskussion über Besitz und Teilhabe wird von Graffiti stark befeuert, behaupte ich mal. Es werden Machtverhältnisse hinterfragt.

Schicht über Schicht, Schicht gegen Schicht, Schicht für Schicht. Philosophie und Graffiti an legalen Wänden im Mauerpark.

Und wortwörtlich Farbschichten übereinander, Graffiti-Ringe quasi. Kann man zählen, dann weiß man wie alt die Wand ungefähr ist.

Was mir noch auf der Seele brennt: Die beiden hatten ein Blackbook dabei. Und ich habe gesehen, dass du auch akribisch reingemalt hast. Und das Buch hat dann die Runde im Prater gemacht. Was hat es damit auf sich gehabt?

A:
Haha, gute Überleitung. Ein bisschen Moderation muss schon sein in einem Nachgespräch. Nach so viel tiefgründigem und philosophischem Vordringen in Raum und Zeit endete unser Spaziergang nämlich, du sprichst es an, bei einem kühlen Bier im Prater und ging damit nahtlos in einen Typostammtisch im klassischen Sinn über. Es gesellten sich viele weitere Gäste dazu und so verbrachten wir den Abend glücklich und zufrieden bis es dunkel war … Moment – das Notizbuch!

Martin und Oli hatten die Idee, die freie und intuitive Herangehensweise an Buchstaben, die sie uns in ihrer Throw Up Session näher gebracht haben, in den Biergarten mitzunehmen. Das sah dann so aus, dass sie immer ein paar Buchstaben vorgegeben haben und die Anwesenden dazu Entwürfe beitragen sollten. Zum Beispiel kann ich mich an eine Aufgabe erinnern, drei Versalbuchstaben in einem Zug zu schreiben (Oneliner). Je später der Abend wurde, desto lustiger wurden natürlich auch die Aufgaben, z.B. „ein P, das hilft“ oder ein „Symbol mit O“. Dieses um die Ecke denken hat mir (und anderen) jedenfalls großen Spaß gemacht. Ich finde, so ein Notizbüchlein darf gern wieder beim nächsten Stammtisch-Stammtisch dabei sein! Du hast das Buch doch mitgenommen, oder? Was war da noch so drin?

L:
Jetzt probiere ich elegant, und vor allem intelligent, davon abzulenken, dass ich das Buch nicht mitgenommen oder abfotografiert habe 🙂 Oli und Martin haben das Buch aber wohlbeherzt an sich genommen und das ist doch ein schöner Aufhänger, sie bei den nächsten Typostammtischen wieder zu sehen.

Besonders gut kann ich mich an die Doppelseite mit den Tierbuchstaben erinnern, bei denen äußerst niedliche, aber auch bedrohlich-einschüchternde Wesen entstanden, die gleichzeitig als ausgereifte Initialbuchstabenideen herhalten könnten. Sinas M mit Augen fand ich sehr schön. Und ich habe nebenher mitbekommen, dass David sogar sein eigenes Blackbook mitgebracht hatte. Seiten über Seiten gefüllt mit Buchstaben, wow. Also ich bin dafür, dass wir die Idee mit dem Notizbuch zum Typostammtisch fortführen.

Was für ein schöner Rundgang! Ich hoffe, dass alle aus unserer Gruppe etwas für sich mitnehmen konnten. Auch, dass es neue Fragen angestoßen hat. Oder, dass es einfach die Spielfreude entfacht hat, durch Martins und Olis (Sprüh-) Fingerspitzengefühl in der Vermittlung straßenschriftlicher Inhalte. Nur noch zwei Dinge, die ich teilen möchte, da sie mich fasziniert haben: Erstens, dass die hohen Dosenpreise und die derzeitige Inflation mehr und mehr Graffitimenschen zum Umlenken auf Streichfarbe und Rolle bewegen. Und zweitens, dass es Writer gibt, die im Sommer mit der Gartenschere herumlaufen und den Büschen, die über ihre Bilder wachsen (und diese somit verdecken) einen Pony schneiden.

Danke an unsere Guides für die Insights und den schönen Spaziergang. Danke auch an unsere Gruppe und alle zum Biergartenstammtisch Dazugestoßenen: Toll, dass ihr da wart! Und Anja, haben wir noch etwas vergessen, oder magst du noch etwas hinzufügen?

Die (nicht ganz komplette) Gruppe, die Guides und der Prater

Auf einen gelungenen Type Walk!

A:
Du hast alles gesagt (hihi). Ich muss nur noch über die Formulierung „Fingerspitzengefühl in der Vermittlung straßenschriftlicher Inhalte“ lachen. Das wäre auch eine 1A-Überschrift für eine Verordnung oder sowas! Ich möchte noch eine Anekdote loswerden, die mir einer der beiden später im Prater erzählte: Er sagte, sich umschauend, dass er hier schon mal nachts gewesen sei. Er dachte damals allerdings, dies sei ein verwaistes Schwimmbad (wegen der Türme, die dort zur Bühnenbeleuchtung stehen). Schon lustig, diese Nicht-Orte in der Stadt – sogar belebte Biergärten können sich bei Nacht in solche verwandeln.

Hier noch mehr Fotos, die wir oben nicht untergebracht haben … Continue reading „Nachgespräch 96. Typostammtisch: Street Type Walk mit Oli und Martin“

25.08.2022: Street Type Walk & Biergarten

Wir laden euch, wie in jedem Jahr, herzlich zum Sommer-Schriftspaziergang ein! Dieses Mal beleuchten wir eine andere Seite der Stadt, und zwar die allgegenwärtigen bunten Buchstaben von der Straße: Graffiti. Denn Berlin ist immer noch die weltweite Hauptstadt des Graffiti und diese Subkultur inspiriert mehr denn je unsere Kultur.

Unsere Community, Lettering-Artists, Typografinnen und Schriftgestaltungsmenschen beziehen mehr und mehr Inspiration von der Straße. Wir möchten also in die Tiefe gehen und uns von Oliver Johannsen, Martin Gnadt und Crew erleuchten lassen, was eigentlich hinter diesen bunten Buchstaben steckt. Sie werden uns Wände zeigen, Geschichten und Techniken verraten und uns erklären, warum Graffiti und Schrift solch innige und wunderbare Beziehung pflegen.

Anschließend krönen wir den Abend, traditionsbewusst, mit Gesprächen und Kaltgetränken im schönen Prater-Biergarten.

Wann? Am Donnerstag, den 25. August um 18 Uhr, Schriftspaziergang ab 15 Uhr s.u.
Wo? Prater Biergarten, Kastanienallee 7–9, 10435 Berlin
U-Bahn: Linie U2 bis Eberswalder Straße
Tram: M1/M10/12 bis Eberswalder Straße

Kostenloser Schriftspaziergang ab 15 Uhr. Treffpunkt hierfür ist beim Mauerpark (vor dem Mauersegler, Bernauer Str. 63–64, 13355 Berlin). Die Guides freuen sich über einen freiwilligen Obolus.

Bis dahin, WIR FREUEN UNS AUF EUCH!
Euer Typostammtisch-Team


Der nächste TypeThursday findet am 11. August um 18:30 Uhr statt, diesmal bei LucasFonts und wie immer mit Vorträgen und anschließendem Pläuschchen. Oliver Johannsen führt uns nicht nur durch die Straßen Berlins, er organisiert auch das Hypergraphia Festival, das sich mit Graffiti und Schrift auseinandersetzt. Vom 12. bis 14. August wird es tolle Vorträge und Live-Action im Freiland am Potsdamer Hauptbahnhof geben. Das Syposium der Typografischen Gesellschaft Austria (tga) in Raabs findet vom 25. bis 28. August statt. Nicht nur das Programm wird toll sein, auch das Essen und die Location – auf jeden Fall ein Geheimtipp! Auf dem Weg nach Raabs bietet sich ein Zwischenstopp im Deutschen Museum in München an: Die neu eröffnete Dauerausstellung Bild Schrift Codes ist sicherlich sehenswert! Vom 17. bis 18. September gibt es im Prenzlauer Berg einen Lettering-Workshop, den ihr euch anschauen solltet: Sign Writing Weekend mit Liane Barker aus Australien, organisiert von Elena Albertoni (La Letteria). An dieser Stelle wollen wir auch noch einmal Florian Hardwig und Fritz Grögel erwähnen, die uns bisher mit ihren Schriftspaziergängen begeistert haben. Kudos und auf ein Neues!


Die Titelzeile ist in Myzel, der Abschlussschrift von Lukas Horn (also mir, dem Autor), gesetzt. Ich habe sie mehr aus Zeitgründen gewählt, als aus Eigennutz. Denn das ist mein erster Beitrag zum Typostammtisch (Juhu!). Die Schrift ist Teil meiner Abschlussarbeit vom TypeMedia-Studiengang. Das ist die milde Variante – es gibt auch eine wilde.

Das Titelbild habe ich ebenfalls beigesteuert beziehungsweise collagisiert (falls das ein Wort ist), da Oliver uns netterweise diesen Typostammtisch bereichert, aber zeitlich so eingebunden war, dass ich schnell Fotos von schönen Graffitis gemacht habe. Danke an die unbekannten KünstlerInnen, die ich hier miteinander verbunden habe (THE, Life, AMD, ZGM, Rozer, Toylets, RZK, 1UnitedPower usw.)!