17.11.15: Typo-Quiz

2015 ist kein Jahr wie jedes andere: Wir verlegen Weihnachten um einen Monat vor und veranstalten unser traditionelles Weihnachtsquiz heuer bereits am Dienstag (!), den 17. November 2015.

Wie ihr wisst dauert ein Typo-Quiz 90 Minuten und am Ende gewinnt Florian Hardwig. Aber immerhin gibt es danach für alle Geschenke! Damit das (mit den Geschenken) auch diesmal klappt, braucehn wir eure Unterstützung. Bitte seht mal fix nach, was ihr für den Gabentisch beisteuern könnt: Bücher, Plakate, Schriftmuster, Shirts, handgeknüpfte Monumentalinschriften … alles, was der Typokinder Augen leuchten lässt! Bringt die Präsente einfach am 17. November mit.

Wer an dem Abend nicht dabei sein kann und trotzdem einen Preis zur Verfügung stellen möchte, ist herzlich eingeladen, diesen bei LucasFonts abzugeben. LucasFonts findet ihr in der Eisenacher Straße 56 in Schöneberg. Montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr könnt ihr dort etwas abgeben, bei Lucas, Sonja oder Lieselotte Schäfer. Continue reading „17.11.15: Typo-Quiz“

{BTST 09.15}: Rückblick auf den Rückblick

Die Titelzeile ist gesetzt aus der halben* Centennial, entworfen von Adrian Frutiger zum 100-jährigen Jubiläum von Linotype. Im Gedenken an einen der größten Schriftgestalter aller Zeiten. *) 100/2 = 50!

Abschiedsvortrag von Florian Hardwig und mir, Ivo Gabrowitsch. Mit freundlicher Unterstützung von Malte Kaune.

Was haben der Jubiläumsstammtisch vom 30. September und die Handlung von Zurück in die Zukunft II gemein? Beide liegen in der Vergangenheit. Ein letztes Mal organisierten mein umtriebiger Kompagnon Florian Hardwig und ich die hauptstädtische Veranstaltungsreihe und durften dabei vier großartige Pecha-Kucha-Vorträge ankündigen. Verena Gerlach sprach in sechs Minuten und 40 Sekunden über ihre zahlreichen aktuellen Schriftprojekte, Jürgen Siebert darüber, wie er sich 1971 eine rosa Levi’s kaufte, in der er Mick Jagger nachäffen konnte, SuZi Zimmermann über Typografie in Bewegung und Frank Rausch über Typografie aus der Zukunft, Teil 1.

Danach ließen wir es uns nicht nehmen und schauten auf neun Jahre Berliner Typostammtisch zurück. Als kleine Rekapitulation des Abends zeigen wir hier noch einmal die von uns präsentierten Folien. Unterstützt wurden wir bei deren Erstellung vom großartigen Malte Kaune, der damit einmal mehr bewies, wie viel man mit grafischer Gestaltung aus einem dicken Zahlenbatzen herauskitzeln kann.

Die Organisation des Stammtischs hat uns über die Jahre großen Spaß gemacht. Nun ist es Zeit, das Projekt in neue, engagierte Hände zu übergeben. Wir bedanken uns bei allen Vortragenden, Helfern und Gästen, die den Typostammtisch zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution in der Berliner Kreativszene gemacht haben.

Wie es genau weitergeht, erfahrt ihr in Kürze.

{BTST 09.15}: Vergangenheit, Zukunft, Pecha-Kucha

Die Titelzeile ist gesetzt aus der halben* Centennial, entworfen von Adrian Frutiger zum 100-jährigen Jubiläum von Linotype. Im Gedenken an einen der größten Schriftgestalter aller Zeiten. *) 100/2 = 50!

© Foto: Jens Tenhaeff, aufgenommen zum 34. Typostammtisch am 13.12.2012 (5. Typostammquiz)

Mit langsamen, gleichsam unaufhaltsamen Schritten kündigt er sich an: der 50. Berliner Typostammtisch. Was fast auf den Tag genau vor neun Jahren begann, erreicht nun eine magische Marke, an die seinerzeit noch nicht zu denken war.

Auch zum Jubiläum sollen die Teilnehmer selbst im Mittelpunkt stehen – mit der überfälligen Wiederholung eines Pecha-Kucha-Abends. Dafür brauchen wir eure Mitarbeit. Wir benötigen fünf bis acht Interessierte, die je einen Kurzvortrag mit einer Länge von 6 Minuten und 40 Sekunden halten wollen. Auf insgesamt 20 Folien, die je nur und exakt 20 Sekunden zu sehen sein werden, darf thematisch alles untergebracht werden, was das typografische Herz in Verzückung geraten lässt. Jede und jeder darf, nein, soll sich angesprochen fühlen, mitzumachen.

Wir sind sicher, dass ihr alle spannende Projekte, Ideen, Arbeiten, Theorien, Erfahrungen habt, die es wert sind, vorgestellt zu werden. Denn um den fachlichen Austausch bei Speis und Trank mit Gleichgesinnten geht es seit jeher beim Typostammtisch. Bitte schickt uns eine E-Mail mit eurem Pecha-Kucha-Thema. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. (Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels haben sich bereits zwei Interessenten gemeldet. Die Vortragenden werden unmittelbar auf @typostammtisch vorgestellt.)

Zusätzlich werden wir noch einmal auf die ersten 50 Jahre Stammtische zurückblicken: an einige Höhepunkte erinnern, ein paar Zahlen zusammentragen, von Früher™ berichten.

Zu guter Letzt: Wir beide werden die Organisation des Typostammtischs im neuen Jahr abgeben. Die runde 50 ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, frischem Wind und neuen Impulsen die Tür zu öffnen. Dass das für die Veranstaltungsreihe eine gute Entscheidung ist, daran zweifeln wir nicht im Geringsten. Wir wissen nämlich schon, was ihr nicht wisst, aber erfahren werdet. Beim Fünfzigsten nämlich.

Ivo Gabrowitsch und Florian Hardwig

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{BTST 07.15}: Auf zum Buchstabenmuseum

Die Titelzeile ist gesetzt aus der Babetta. (Viktor Nübel, 2013).

Für die Sommerausgabe des Typostammtischs machen wir erneut einen Ausflug. Diesmal sind wir zu Gast im Buchstabenmuseum!

Los geht’s um 19 Uhr. Für ein feines Programm ist gesorgt: Engagierte Freunde und Helfer des Buchstabenmuseums haben sich freundlicherweise bereit erklärt, ihre persönlichen Geschichten zu ausgewählten Exponaten zu erzählen – wie diese entstanden sind oder über welche Umwege sie in die Sammlung gefunden haben. Zwischen 19.30 und 20 Uhr kann man an vier Stationen Spannendes erfahren und Fragen stellen. Davor, danach und dazwischen gibt es kühle Getränke auf der TypoTerrazza.

© Foto: Buchstabenmuseum

Übrigens: Das Buchstabenmuseum muss demnächst umziehen. Der gemeinnützige Verein sucht dringend und ab sofort einen neuen Ort für seine einzigartige Sammlung – idealerweise dauerhaft und zentral in Berlin. Vielleicht hast Du einen Tip? Weitere Infos zur Immobiliensuche als PDF. Wichtig ist auch die Finanzierung des Umzugs, da kann durch Spende oder Mitgliedschaft geholfen werden.

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{BTST 05.15}: Besuch der TDC-Ausstellung

Die Titelzeile ist gesetzt aus der Minotaur Beef Bold. (Jean-Baptiste Levée, Production Type, 2014). Die Minotaur-Kollektion zählt zu den beim TDC-Wettbewerb ausgezeichneten Schriftentwürfen.

TYPO Berlin verpasst? Oder aber nicht und immer noch nicht genug von Buchstaben? So oder so, es folgt sogleich der nächste passende Termin für Berliner Schriftbegeisterte. Anlässlich des 48. Typostamm­tisches machen wir einen Ausflug und wollen gemeinsam eine Ausstellung besichtigen.

© Foto: Norman Posselt. Mehr Fotos als Vorgeschmack gibt es hier zu sehen.

Zum 61. Mal wurden Ende Januar beim Type Directors Club in New York die besten typografischen Arbeiten ausgewählt. Prämiert werden sowohl neu entworfene Schriften, als auch deren vorbildliche Anwendung, zum Beispiel in Büchern, auf Postern, Verpackungen, im Corporate-Design sowie im digitalen Einsatz. Seit dem 24. Mai 2015 sind die Sieger des 61. TDC-Wettbewerbs erstmals in Europa zu sehen, für drei Wochen im Berliner Aufbau-Haus.

Insgesamt wurden rund 1800 Arbeiten aus 58 Ländern eingereicht. In der Disziplin Schriftdesign wählten die Juroren Claudia de Almeida, Paul Barnes, Dino dos Santos und Tal Leming aus 216 eingereichten Arbeiten 22 Sieger aus. In der Kategorie Kommunikationsdesign kürten Garson Yu, Geray Gencer, Chelsea Cardinal, John Gall, Alisa Wolfson, Mike Rigby und Pum Lefebure 272 Sieger aus 28 Ländern; 48 prämierte Arbeiten kamen aus Deutschland.

Der Abend beginnt mit einem einführenden Vortrag, Getränke und Snacks wird es zum Selbstkostenpreis geben. Eine Raucherterrasse ist ebenfalls vorhanden (ich rate allerdings vom Rauchen ab, aber das ist ein anderes Thema).

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{BTST 03.15}: Das groteske einäugige „a“

Die Titelzeile ist gesetzt aus der FF Mark (Hannes von Döhren, Christoph Koeberlin, FontFont Type Department, 2013).
Sie enthält neben dem standardmäßigen einäugigen »a« auch eine zweistöckige Wahlform.

Beim Betrachten des kreisförmigen »a« der Futura darf die Frage erlaubt sein, warum der schriftgestaltende Teil der Menschheit so lange brauchte, eine so einfache und erfolgreiche Form zu entwickeln. Mit dieser Frage als Ausgangspunkt zeigt Albert‑Jan Pool, wie und warum die einäugige a-Form entwickelt wurde und welchen Einfluss das auf die Schriftgestalter der Moderne hatte.

Die Abbildung stammt aus dem Magazin a/26, dem Abschlussprojekt von Geela Eden an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Es wurde vom TDC mit einem Certificate of Typographic Excellence ausgezeichnet.

Oberflächlich betrachtet bildet das aufrechte einäugige »a« ein Unikum in der Geschichte der Groteskschriften. Auf die Frage aber, wer und warum zum ersten Mal ein solches »a« gestaltete, gab es bisher keine Antwort. Grund genug für unseren Gast, einige Untersuchungen anzustellen, von denen er uns beim 47. Berliner Typostammtisch berichten wird.

Es begab sich nämlich folgendermaßen: Am Anfang stand ein Reiseführer für griechische Ausgrabungsstätten. Von da an scheint die Entwicklung des einäugigen »a« das Ergebnis eines langen (typografischen) Dialogs zwischen römischen Schreibern, königlich-französischen Kalligrafen, bayerischen Kartografen, Lithografen, Schulschrift-Reformern, englischen und sächsischen Schriftgießern, amerikanischen Holzgraveuren, preußischen Zeichnern und gar einem Berliner Dichter zu sein. Das alles, bevor die Konstruktivisten überhaupt anfingen, Einfluss auf die Schriftgestaltung zu nehmen.

Im Vortrag spielen außerdem drei deutsche Märchenfiguren sowie einige schöne Raritäten aus dem 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Mehr soll hier aber noch nicht verraten werden.

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{BTST 01.15}: Japanische Kalligrafie

Die Titelzeile ist gesetzt aus der FF Bauer Grotesk (Thomas Ackermann, Felix Bonge, 2014)

Wer schon einmal in Japan durch eine größere Stadt gelaufen ist, wird die zahlreichen Kalligrafie-Ausstellungen bemerkt haben. Nicht nur Museen und Galerien, auch Cafés, Buchhandlungen oder Kaufhäuser zeigen allerortens kalligrafische Werke. Dass jede einzelne auch noch gut und mit Muße besucht ist, ist umso bemerkenswerter. In Europa kennt man das nur von Ausstellungen berühmter Gemälde und Kunstwerke.

Als unser Gast Toshiya Izumo noch in Japan lebte, konnte er noch nicht so recht verstehen, was seine Landsleute dabei bewegte und was sie sich dabei dachten. Erkannten sie etwas, was er nicht erkannte? Er stellte sich die Frage, was man eigentlich bei einer Kalligrafie-Ausstellung sieht? Waren die Leute am Inhalt interessiert? Interpretierte jeder die Werke individuell und hatten sie auf jeden eine andere Wirkung – so wie in der Kunst? Haben die Werke einen tieferen Sinn? Und wenn ja, welchen?

Toshiya geht diesen Fragen in seinem Vortrag nach und hofft, damit besonders Schriftgestaltern und -anwendern neue Einsichten, Antworten und Ideen zu geben und freut sich natürlich darauf, seine Begeisterung für Kalligrafie zu teilen.

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