Die Liebe zur Schrift teilten am gestrigen Valentinstag sagenhafte 45 Personen beim Berliner Typostammtisch. Damit hat er mittlerweile einen Interessentenkreis erschlossen, der kaum vorstellbar war, als vor etwa eineinhalb Jahren die Idee zu dieser Veranstaltungsreihe reifte. So gesehen ist es vielleicht auch nicht so schlecht, wenn der Stammtisch nun zunächst für mindestens drei Monate pausiert und etwas verschnaufen kann.
Den Hauptrahmen bildeten Andrea Schmidt und Roman Wilhelm, die den Abend unter dem Motto »Berlin-Hangzhou-Peking – Ein typografisches Experiment« gestalteten. Die Gäste waren sich in ihren durchweg positiven Meinungen zu den neuen Eindrücken und Erkenntnissen einig. Es war höchst interessant zu sehen, wie chinesische Studenten mit der lateinischen Typografie arbeiteten, Corporate Designs und Animationen erstellten und sich von ihrer riesigen Zeichenwelt in unser dagegen kümmerlich wirkendes Alphabet hinein dachten. Faszinierend, wie die Methoden der Herangehensweisen an bestimmte Aufgabenstellungen differieren.
Romans wissenschaftlich orientierter Ansatz zu den Unterschieden der beiden typografischen Welten schaffte ein Bewusstsein für ein unbekanntes aber sehr spannendes Terrain und offerierte ein enormes Potenzial weiterer Untersuchungen. Die Kombination beider Berichte empfand ich als sehr angenehm und inspirierend. Ich bedanke mich daher bei den Beiden noch einmal ganz herzlich im Namen aller Anwesenden für die tolle Vorbereitung und Durchführung.