{BTST 07.10}: Typostrandtisch

Grafik gesetzt in PTL Publicala von Karl-Heinz Lange

Vor wenigen Tagen erreichte uns die traurige Nachricht vom Tod unseres Kollegen und Freundes Karl-Heinz Lange. Nicht nur seine Schriftkollegen haben am Freitag, den 16. Juli um 12 Uhr die Gelegenheit, sich von ihm zu verabschieden. (Beerdigung auf dem Friedhof Baumschulenweg, Große Kapelle des Krematoriums, Kiefholzstraße 221, 12437 Berlin). Eine entsprechende Ehrerweisung ist in seinem und im Sinne seiner Familie.

Am Abend treffen wir uns dann am Strand, diesmal ohne offiziellen Programmpunkt. Wir stoßen auf Karl-Heinz an, und geben uns in der Abendsonne weiteren typografischen Themen hin.

Sehr zentral und gut angebunden liegt hierfür Beachmitte, wo wir ab etwa 18.30 Uhr die Jagd nach ein paar Stühlen und Bänken aufnehmen können. Eine Reservierung ist hierfür leider nicht möglich, es sollte sich aber genügend Platz finden lassen.

{BTST 05.10}: Zehn × 6 Minuten und 40 Sekunden

Der Tradition eines kurzen Nachberichts zu jedem Typostammtisch folgend möchte ich auch diesmal (knapp 3 Wochen später) ein kleines Fazit ziehen. Mit etwa 60 Gästen wurde wieder einmal ein neuer Besucherrekord aufgestellt — der Typostammtisch wächst und wächst. Das lag sicher am irre spannenden Konzept des Pecha Kuchas, welches wir nun schon zum zweiten Mal testeten, aber auch an den zehn vortragenden Freunden und Kollegen, denen ein herzlicher Dank für ihre leidenschaftlichen Kurzvorträge gebührt. Obwohl wir uns bereits auf weitere Vorträge freuen dürfen, wollen wir den Rahmen beim nächsten Mal etwas lockern und uns dazu im Juli an einem der vielen Berliner Strände treffen, um einmal einfach nur gesellig beisammen zu sein und das eine oder andere Getränk zu uns zu nehmen. Im Herbst gibt es dann wieder inspirierende Vorträge von und mit interessanten Gästen zu sehen.

Folgende zehn Typostammtischler gestalteten den Abend mit ihren jeweils 6 Minuten und 40 Sekunden dauernden Präsentationen — sie alle waren großartig! Danke, danke, danke.

Alexander Branczyk: Heiligs Blechle

Dan Reynolds: 10 things I hate about typography class

Frank Rausch: Nicht intuitiv

Jan Fromm: Eckig und rund

Jürgen Siebert: Quantentheorie des Markenzeichens

Ole Schäfer: Charles & Ray Eames – Wolkenkuckuckshaus

Roman Wilhelm: Bilingualer, latein-chinesischer Schriftsatz

Sascha Timplan: Taktgefühl – Die Liebe zur Musik und Schrift

Verena Gerlach: Pakate für Alg(i)er(s)

Georg Seifert: Glyphs

{BTST 05.10}: Typo-Pecha-Kucha

Grafik gesetzt in FF Matinee Gothic (Jim Parkinson) und St Atmos (Sascha Timplan)

Lange haben wir auf die Fortsetzung des in guter Erinnerung gebliebenen ersten Pecha-Kucha-Abends gewartet. Am 6. Mai ab 19 Uhr (also eine Woche später als ursprünglich angekündigt) darf wieder jeder der sich berufen fühlt (wirklich JEDER — nur keine Angst) unter Zuhilfenahme von jeweils 20 automatisch nach je 20 Sekunden wechselnden PDF-Folien ein typografisches, gestalterisches oder sonstwie verwandtes Thema präsentieren. Maximal 12 Vorträge à 6 Minuten und 40 Sekunden sollen es werden, meldet euch also bitte mit eurem gewünschten Vortragsthema möglichst schnell bei mir an. Über den aktuellen Stand der vergebenen Vortragsplätze werde ich über Twitter informieren. Beim Schreiben dieses Beitrages sind bereits sechs Themenwünsche eingetrudelt, die Hälfte der Plätze also schon weg. Eine Anmeldung zur passiven Teilnahme an der Veranstaltung ist nicht notwendig.

{BTST 02.10}: Schuhe!

Tatsächlich — mit Schuhen begann Ole Schäfers Vortrag, zu denen sich wieder etwa 50 Typofans in Kreuzberg eingefunden hatten. Schuhe sind Oles Ansicht nach nämlich aus monetären Gesichtspunkten deutlich lukrativer als Schriften. Er mag damit sicher Recht haben, doch hält ihn diese Einsicht offenbar nicht davon ab, seit bereits 15 Jahren Schriften zu gestalten und typografische Herausforderungen zu meistern. Dass dabei eine beachtliche Liste an zum Teil recht bekannten Projekten zusammengekommen ist stand am Ende des Abends außer Frage. Ole ließ auch keinen Zweifel aufkommen, dass er längst noch nicht genug von all dem hat und die Schuhbranche mindestens noch weitere 15 Jahre auf ihn warten muss.

Auch wenn ich diesmal vom Typostammtisch keine Bilder beisteuern kann und der obligatorische Nachbericht daher etwas kürzer ausfällt möchte ich noch auf die nächsten beiden Veranstaltungen hinweisen. Der 19. Berliner Typostammtisch findet am 29. April 6. Mai statt und wird wieder ein Pecha-Kucha-Abend werden. Gern dürft ihr euch schon einmal überlegen, mit welchem typografischen Thema ihr daran teilnehmen wollt. Jeder ist eingeladen, 20 Folien in je 20 Sekunden zu präsentieren. Jeder! Der dann folgende runde Termin (wahrscheinlich Ende Juni/Anfang Juli) wird zur Abwechslung vielleicht mal ohne »Rahmenprogramm« stattfinden. Eventuell gar am Strand …

{BTST 02.10}: Ole Schäfer, 15 Jahre Schriften

Grafik gesetzt in der FF Zine Slab Display von Ole Schäfer

Er ist nicht nur regelmäßiger Gast unserer Runde, sondern (zwischen den Typostammtischen) vor allem Schriftgestalter, Typograf und Berater: Ole Schäfer. Seit 15 Jahren beschäftigt er sich professionell mit unserem Lieblingslaster. In dieser Zeit betreute er Projekte für namhafte Kunden, veröffentlichte sehr erfolgreich Fonts bei FSI und gründete auf halber Strecke Primetype, um seinen und den Entwürfen von Kollegen ein eigenes Zuhause zu geben. Für Ole und uns Anlass genug, auf »Volume 1« seines typografischen Schaffens zurückzublicken und uns mit einigen Einblicken in Ideen und deren Umsetzung zu konfrontieren.


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{BTST 12.09} Rätselspaß Deluxe

Beim 2. Typostammquiz galt es, harte typografische Weihnachtsnüsse zu knacken.

»Der beste Typostammtisch bisher« meinte eine Teilnehmerin am Ende des Abends. Nun gut, naturgemäß finde ich natürlich alle BTSTs super, aber das Typostammquiz konnte in der Tat die Anwesenden begeistern. Florian Hardwig und Jan Middendorp bereiteten eine umfangreiche Rätselrunde vor, die den zufällig zugelosten Rateteams einiges abverlangte. Um die zahlreichen Preise kämpften insgesamt neun Teams aus je drei bis vier Mitgliedern.


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{BTST 12.09}: Typostammquiz

Grafik gesetzt in der FF Yoga und FF Yoga Sans von Xavier Dupré

Zum Abschluss des Jahres gönnt sich unsere kleine Veranstaltungsreihe noch einmal ein besonderes Schmankerl: ein Typostammquiz. Wie im letzten Jahr hat Schriftexperte Jan Middendorp – gemeinsam mit dem Vorjahressieger und MyFonts-Kollegen Florian Hardwig – wieder knifflige Fragen rund um unser liebstes Thema zusammengetragen. Da diesmal in spontan und zufällig zusammengestellten Teams angetreten werden wird, sind die Gewinnchancen auch für weniger versierte Teilnehmer gegeben. Und wo wir gerade bei Gewinnchancen sind, einige sensationelle Preise haben bereits ihren Weg in unseren Klingelbeutel gefunden: Bücher, T-Shirts, Zeitschriften … es lohnt sich mitzumachen! Interessierte sind also nicht nur herzlich eingeladen mitzurätseln, sondern dürfen gern auch mit einer Sachspende zu einer noch größeren Fülle an Preisen beitragen. Ganz im weihnachtlichen Sinne eben. Continue reading „{BTST 12.09}: Typostammquiz“

Berliner Typostammtisch 10/09: Zusammenfassung

Grafik gesetzt in der Comic Sans von Vincent Connare

Was bekommt man, wenn man den Gründer einer der erfolgreichsten Foundries der letzten Jahre und den Gestalter der populärsten Schrift der Welt zum Berliner Typostammtisch einlädt? Ein volles Haus! Es waren diesmal vor allem Studenten, die wissen wollten, was die eigens aus London angereisten Gäste Bruno Maag und Vincent Connare dem Hauptstadtpublikum mit auf den Weg zu geben hatten. Bruno leitet seit 18 Jahren die Geschäfte von Dalton Maag. Er ist zudem ehemaliger Vorsitzender des Londoner Typographic Circles. Aus dieser Tatsache heraus entsprang bereits zu Beginn des Jahres die Idee dieses Abends. Unser Londoner Gast begann den Abend stimmungsvoll und zeigte auf, wie sein Unternehmen exklusive Hausschriften für Kunden wie Toyota, Puma, TUI oder Škoda produziert und machte deutlich, dass Schrift eben nicht nur allein aus Liebe entsteht. Der Enthusiasmus, den er dabei versprühte, beeindruckte die rund 50 Typostammtischler merklich.
16. Berliner Typostammtisch: Volles Haus
16. Berliner Typostammtisch: Bruno Maag kämpft auch für Ligaturen

16. Berliner Typostammtisch: Vincent Connare

16. Berliner Typostammtisch: Bruno Maag, Ivo Gabrowitsch, Vincent Connare

16. Berliner Typostammtisch: Vier Comic-Font-Schriftgestalter

16. Berliner Typostammtisch: Andreas Seidel hat freundlicherweise festgehalten, wie ich den Abend vor etwa 50 Leuten eröffne … Dieser Zuspruch ist einfach unglaublich!

16. Berliner Typostammtisch: Vincent Connare in action, trotzdem er leicht angeschlagen in Berlin eintraf

16. Berliner Typostammtisch: Bruno Maag erläutert Details seiner Arbeit

16. Berliner Typostammtisch: Vincent Connare erläutert die Entstehungsgeschichte seiner Comic Sans

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Berliner Typostammtisch 08/09: Zusammenfassung


Dan Reynolds und Karl-Heinz Lange im Gespräch über Langes »Schrift: schreiben, zeichnen, konstruieren, schneiden, malen.« [Foto: Florian Hardwig, mehr Bilder bei Flickr]

Dass der jüngste Berliner Typostammtisch ein ganz besonderer Abend war, ist mittlerweile zu einer Phrase geworden, die in jedem Rückblick treffend ist und daher nach einer sparsamen Verwendung verlangt. Dass es diesmal nicht nur gewohnt inhaltlich, sondern außerdem in der persönlichen Bedeutung des Referenten ein solcher war, ist da schon seltener. Schließlich trat Karl-Heinz Lange mit einer außergewöhnlichen Bitte an mich heran: anlässlich seines 80. Geburstages seinen allerletzten Vortrag im Rahmen unserer typografischen Hauptstadtrunde halten zu dürfen. Klar, dass man einem der anerkanntesten deutschen Schriftgestaltern eine solche Bitte weder abschlagen kann noch überhaupt möchte. Diese dem Typostammtisch zu Teil gewordene Ehre wussten auch derart viele Interessenten zu schätzen, dass beim 15. Mal erstmalig die Marke von 50 Gästen geknackt wurde.


Die wieder mal weit angereiste Indra Kupferschmid überreicht Karl-Heinz Lange einen Blumenstrauß [Foto: Florian Hardwig, mehr Bilder bei Flickr]

Ausgehend von seiner Kindheit in Ostpreußen, einem krankheitsbedingten Aufenthalt in Wernigerode mit ersten künstlerischen Aktivitäten, über die Studienzeit in Halle und Leipzig, seine Lehrtätigkeiten in Magdeburg, Leipzig und Berlin, seine freischaffende Arbeit für Verlage – die ihm sogar einen seltenen Москвич bescherte –, bis hin zu seinen jüngsten Schriftveröffentlichungen bei Ole Schäfers Primetype konnten sich die Anwesenden ein zum Staunen anregendes Bild seines bisherigen Lebens machen. Da der wahre Profi selbstverständlich nicht ohne eine Zugabe auskommt, gab Lange sie im Anschluss an seine eigentlichen Ausführungen in Form einer prägnanten Lehreinheit zum Thema Buchgestaltung. Das Publikum war sich einig, die gezeigten Bildkompositionen und Layouts, die im Vergleich zu heute mit beschränkten technischen Mitteln entstanden, beeindruckt und mit einem Applaus würdigen zu müssen.

So ganz wird Karl-Heinz Lange jedoch noch immer nicht zur Ruhe kommen. Die im Rahmen seiner studentischen Abschlussarbeit entstandene und nie veröffentlichte Diplom-Antiqua will er nämlich unbedingt noch als digitale Schriftfamilie herausgeben. Bis es soweit ist, müssen wir wohl noch auf die Online-Broschüre der aktuellen »Lange Collection« ausweichen, die seit einigen Wochen von Primetype vertrieben wird.

Berliner Typostammtisch 08/09: Einladung

Grafik gesetzt in der PTL Superla Thin von Karl-Heinz Lange

Einer der erfahrensten Schriftgestalter der Republik schenkt der Berliner Typogemeinde etwas sehr persönliches: einen geschichtenreichen Abend. Und das, obwohl er eigentlich beschenkt werden müsste, feierte er doch unlängst seinen 80. Geburtstag. Karl-Heinz Lange, immer noch sehr aktiver und produktiver Designer, verspricht uns im Rahmen des 15. Berliner Typostammtisches unterhaltende Geschichten, Bilder und Schriften aus über 60 Berufsjahren [!] und rundet damit gewissermaßen seinen begeisternden Vortrag vor zwei Jahren ab.

Da unser Gast sich vorgenommen hat, damit ein allerletztes mal vor Publikum vorzutragen, wird dies vermutlich die letzte Gelegenheit sein, seinen Ausführungen live und in Farbe zu folgen, auch wenn er bis heute nach dem Motto »Fange nie an aufzuhören – Höre nie auf anzufangen« lebt.

Wer dieses Highlight in der dreijährigen Typostammtisch-Geschichte auf keinen Fall verpassen will, sollte sich rechtzeitig am Donnerstag um 19 Uhr an bekannter Stätte einfinden. Dem Wunsch vieler Stammgäste entsprechend verzichten wir diesmal auf die Anmelde-E-Mail. Umso wichtiger ist daher aber die Pünktlichkeit, denn wer zuerst kommt, sitzt schließlich auch zuerst [oder überhaupt].