{BTST 11.14}: TypoStammQuiz 2014

Die Titelzeile ist gesetzt aus der TD Crocodile Brokenscript (Jürgen Huber, 2013)

Der letzte Typostammtisch des Jahres steht vor der Tür. Auch zum 7. Mal heißt das wieder: TypoStammQuiz!

Die beiden Finalisten des letzten Jahres, Frank Rausch und Christoph Dunst, haben sich taffe Typorätsel und fiese Fontfangfragen einfallen lassen. Aber keine Angst: Es sind auch leichte Aufgaben dabei. Geraten wird in bunt zusammengewürfelten Teams. Und in den letzten Jahren wurden wir immer so gut mit Preisen versorgt, dass es für jede/n etwas zu gewinnen gab.

Apropos: die ersten vorweihnachtlichen Gaben sind bereits eingetroffen, darunter das in Berlin verbliebene Inventar der Mota Italic Gallery, ein Buch des August Dreesbach Verlags sowie drei Schriftlizenzen von Liebe Fonts. Bitte überlege, ob auch Du (oder Dein Arbeitgeber) passende Preise zur Verfügung stellen kannst. Jede Spende ist willkommen: Bücher, Plakate, Schriftmuster, Shirts, Gutscheine, Selbstgestaltetes – alles darf auf dem Gabentisch präsentiert werden.

Wir freuen uns auf Dein Kommen!

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{BTST 09.14}: Jenseits vom Text | Die Reise ist das Ziel

Die Titelzeile ist gesetzt aus der Gemma (Rob Keller, 2009)

Diese Einladung kommt auf den letzten Drücker. Gut, dass wir seit einiger Zeit einen terminlichen Rhythmus eingeführt (zur Erinnerung: immer am letzten Donnerstag eines ungeraden Monats) und sich selbstverständlich alle den Termin vorgemerkt haben.

Dieses Mal haben wir gleich zwei exklusive Vorträge im Programm.

Jenseits vom Text – was Buchstaben über sich selbst sagen

Die rapiden Umbrüche der Satztechnik im 20. Jahrhundert haben nicht nur vielen Schriftgießereien Probleme bereitet, auch die Buchstaben selber haben gelitten. Technischer Fortschritt war oft mit ästhetischen Einschränkungen der Buchstabenformen verbunden, die selbst heute im OpenType-Zeitalter noch nicht wieder vollständig behoben worden sind.

Verkürzte Unterlängen, fehlende Überhänge, quantisierte Zurichtung und fehlende optische Größen – all das weckte das typoarchäologische Interesse von Jens Kutílek, der uns zeigen wird, was man anhand von gesetzten Buchstaben über die technischen Bedingungen ihrer Herstellung erfahren kann.

Die Reise ist das Ziel – Blick zurück, Blick voraus

Für Rob Keller wird dieser Berliner Typostammtisch der vorerst letzte sein. Er sitzt auf gepackten Koffern und wird schon bald seine Zelte im fernen Mumbai aufschlagen. Zum Abschied wird der Stammtischstammgast erstmals zum Stammtischredner.

Rob wirft einen Blick zurück auf seine Berliner Jahre, die hier entstandenen Schriftentwürfe und die Highlights der schon jetzt legendären Mota Italic Gallery. In einem zweiten Teil gibt er einen Ausblick, wie seine ganz persönliche Reise weitergehen wird – die Zukunft liegt in Indien. Und in indischen Schriften, natürlich!

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{BTST 07.14}: Lesbarkeit pro Quadratzentimeter

Die Titelzeile wurde gesetzt aus der Mary Read
(Melle Diete, 2008, studierte einst in der Potsdamer Schriftklasse von Luc(as) und zählt nun zum LucasFonts-Team).

Am Donnerstag, den 24.7. findet der nächste Typostammtisch statt. Achtung: Dieses Mal treffen wir uns nicht im Max & Moritz, sondern auswärts! Sonja Knecht de Groot (schreibt für die TYPO Berlin und Edenspiekermann) und die LucasFonts GmbH laden uns ein nach Schöneberg.

Luc(as) de Groot wird uns dabei einen Einblick in sein zukünftiges neues Büro gewähren und uns mit einem spannenden Vortrag beglücken.

Der Berliner Holländer muss nicht groß vorgestellt werden: Luc(as) ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Schriftgestalter. Seine funktionalen, akkurat gefertigten Fonts prägen die deutschen Medien von ARD (Thesis) über Spiegel (LF Spiegel) bis Taz (LF Taz III). Für Microsoft entwarf er den Courier-Killer Consolas sowie die Calibri, welche Arial und Times als Standardschriften in Word, PowerPoint & Co. ablöste. Seit 1997 ist er Professor an der FH Potsdam. Im selben Jahr gründete er seine eigene Schriftfirma FontFabrik mit dem Vertrieb LucasFonts.

In seinem Vortrag »Lesbarkeit pro Quadrat­zentimeter« geht es um die praktische Frage, wie sich angenehmes Lesen und Platzknappheit unter einen Hut bringen lassen. Luc(as) testet eine Reihe von Schriften, die als platzsparend und gut geeignet für kleine Größen beworben werden, und versucht durch Manipulation der einzelnen Parameter – Schriftgrad, Zeilenabstand und ‑länge, Zeichenabstand, Kerning, Mikrotypografie, Satzart und Wortabstand – möglichst viel aus den Schriften herauszuholen.

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{BTST 04.14}: Time After Time

Die Titelzeile wurde gesetzt aus der Mir (Julia Sysmäläinen, 2013).

Kurz bevor sich Berlin ins Osterwochenende verabschiedet, gibt es noch einen Typostammtisch. Am Gründonnerstag wird es bunt – wir erwarten nämlich Kaisa und Christoffer Leka. Manch einer wird die beiden Finnen auf der TYPO 2012 gesehen haben, wo sie eine fulminante Liebeserklärung an das Buch abgegeben haben. Um außergewöhnliche Buchgestaltung wird es auch beim Typostammtisch gehen. Kaisa und Christoffer haben ihr neuestes Werk im Gepäck, eine Graphic Novel namens Time After Time.

Wie weit reicht die Vorstellungskraft? Wo endet die Sprache, wo die Realität? Und was für ein Buch kommt dabei heraus, wenn man über solche Fragen nachdenkt? Für ihr neues Buch begaben sich Kaisa und Christoffer in die Welt der Mythologie und erkundeten, wie uralte Sagen auch heute noch das Leben all jener bereichern können, die sich die Zeit nehmen, sie aufmerksam zu studieren.

Die 304 farbigen Seiten sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit – nicht nur zwischen den beiden, sondern auch mit einer Vielzahl von Schriftgestaltern, Straßenmalern, Illustratoren und Musikern aus aller Welt. Die Gastbeiträge stammen von Szenegrößen wie z.B. Erik van Blokland, Kimya Gandhi, Florian Schick, Nina Stössinger, Lauri Toikka oder Indra Kupferschmid. Sie alle haben etwas beigesteuert zu dem, was Kaisa und Christoffer gern als analog multimedia bezeichnen – eine Mischung aus Geschichten, Schrift, Klängen und Bildern, eingepackt in farbenfrohes Papier und geschmückt mit Briefmarken, die so einzigartig sind, dass sie selbst dem muffligsten Briefträger ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

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{BTST 02.14}: Variablen der Schrift

Die Titelzeile wurde gesetzt aus der Lichtspiele Display (Stefan Huebsch, 2014).

Als Gast für den ersten Typostammtisch des Jahres 2014 konnten wir Manuel von Gebhardi mit einem Vortrag gewinnen, der unsere 2012 begonnene Serie zum Thema Leserlichkeit fortführt. Manuel studiert an der Burg Giebichenstein in Halle und beschäftigt sich dort im Rahmen seines Abschlussprojekts mit den »Variablen der Schrift«.

Darin begibt er sich auf die Suche nach einem System, das es ermöglicht, die unterschiedlichsten formalen Merkmale aller Schriften möglichst einfach und doch umfassend zu beschreiben. Obwohl der Fokus auf dem lateinischen Alphabet liegt, soll es auch für andere Schriftkulturen funktionieren. Ein solches Ordnungsprinzip kann helfen, Schriftarten gezielt auszuwählen, zu setzen, zu analysieren und letztendlich auch zu gestalten. Ganz entscheidend ist hierbei der organische Ansatz – das System soll offen und flexibel bleiben.

Am Typostammtisch stellt Manuel diese formalen Variablen vor. Daneben wird es um den oft vernachlässigten und gar nicht so banalen Aspekt der Schriftgröße gehen, bei dem es gilt, einige digitale wie bleisatz-technische Fallen zu umgehen. Neben dem Aufzeigen einzelner Probleme beim Vergleich von Schriften werden auch konkrete Lösungsansätze angeboten, welche im Anschluss gemeinsam reflektiert werden können. Weitere Einblicke in die von Prof. Andrea Tinnes und Roman Wilhelm betreute Arbeit gewährt Manuel auf seiner Website.

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