Berliner Typostammtisch 11/08: Einladung

Dank unserer Mailingliste sind schon fast alle Plätze für den Typostammtisch am Donnerstag vergeben. Wer noch daran teilnehmen mag, sollte mir zur Anmeldung noch fix eine E-Mail schreiben. Nur so kommt man vielleicht noch in den Genuss, am gewohnten Ort unserer typografischen Selbsthilfegruppe beizuwohnen. Aus dem fernen Saarbrücken besucht uns dazu Frank Grießhammer, der sich just im Rahmen seines Diploms mit neuen Methoden der Vermarktung von Schriften auseinandergesetzt hat.

Berliner Typostammtisch 08/08: Zusammenfassung

Begrüßung zum 10. Berliner Typostammtisch (Mehr Fotos auf Flickr) | © Foto: Ralf Herrman

Der hochwertig bestückte Preistisch | © Foto: Ivo Gabrowitsch

Florian Hardwig ist 1. TypoStammQuiz-Champion! Mit einer olympischen Höchstleistung auf den letzten Metern verwies er am vergangenen Donnerstag den Top-Favoriten Erik Spiekermann und FSI-Fonttechniker Jens Kutílek auf die weiteren Podestplätze. Zur Feier des zehnten Berliner Typostammtischs bereitete Typoexperte Jan Middendorp ein grandioses Fragespiel vor und ließ es sich nicht nehmen, in guter holländischer Showmastermanier die Veranstaltung zu leiten, nachdem er dem Abend bereits mit seinem modifizierten TypeCon-Vortrag »What’s The Punkt? A Chinese Encyclopedia of Letterforms« eine geschmeidige Eröffnung verpasste.

Leicht waren die Fragen nicht, harte typografische Nüsse mussten geknackt werden. So zum Beispiel meine Lieblingsfrage »Was haben die Gestalter der Graublau, Karbid, FF Fago, Logotypia, Minima, BMF Elettriche und Toshna gemeinsam?« Die Anstrengung lohnte sich, gab es doch tolle Preise zu gewinnen: mehrere Firmen und Personen trugen mit Sachspenden zum Gelingen des Abends bei. So sendete uns aus Bad Homburg die Firma Linotype gleich drei ihrer Bücher zur Unternehmensgeschichte »A Line Of Type«, FSI FontShop International stellte »Made With FontFont« und Notizbücher zur Verfügung, FontShop eine TYPO-Tasche, ein TYPO-T-Shirt und ein Typometer, Jan Middendorp selbst eine legendäre Druk, eine Baseline und ein David-Carson-Buch, Ilja Wanka einen Satz seltener gestanzter Helvetica-Buchstaben aus der DDR, HD Schellnack ein paar druckfrische Poster und Heftchen »25 Designer And One Toy« [dazu später bei ihm vielleicht mehr] und auch ich warf noch zwei Druckmaschinenquartette in die Runde [auch dazu später in einem eigenen Artikel mehr]. Vor einer solchen Unterstützung kann man nur den Hut ziehen! Ich bin begeistert darüber, wie unsere Veranstaltungsreihe von der Typogemeinde getragen wird. Toll.

Wer urlaubsbedingt oder aus anderen Gründen nicht dabei sein konnte, hat auf jeden Fall etwas verpasst. Ein besonderer Dank gilt daher noch einmal Jan, der wirklich viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt hat. Ein Dank auch für das Fotografieren diesmal an Ralf Herrmann, der wieder extra aus dem fernen Jena anreiste. Mehr seiner Bilder des Abends sind in unserer Flickr-Gruppe zu finden.

Das Ganze schreit förmlich nach einem 2. TypoStammQuiz. Das wird es bestimmt auch irgendwann geben, so dass Florian seinen Titel auch verteidigen darf. Dabei steht es natürlich jedem frei, selbst als Quizmaster aktiv zu werden.

Berliner Typostammtisch 06/08: Zusammenfassung

Ein seltenes Kontrastprogramm bot sich vergangenen Donnerstag den Gästen des Typostammtischs. Gelang es der deutschen Nationalmannschaft im ersten Teil des Abends die allgemeine Stimmung mit einer drittklassigen fußballerischen Darbietung [und damit kenne ich mich aus …] deutlich zu drücken, wusste der zweite Teil in Person von Judith Schalansky dafür umso mehr zu begeistern. Da ich selbst ein großer Fan der gebrochenen Schriften bin, bemühte ich mich seit langem bei Judith um diesen Vortrag. Sie gilt spätestens seit ihrer pink-schwarzen Liebeserklärung »Fraktur mon Amour« als Expertin auf diesem Gebiet. Seit einiger Zeit arbeitet sie intensiv und endlich in letzten Zügen an der erweiterten zweiten Auflage, die das Buch sogar noch einmal interessant für Besitzer der Erstausgabe machen sollen. Beste Gelegenheit also, mit dem lange erwarteten Vortrag »Totgesagte leben länger« den 9. Typostammtisch zu bereichern.

Fraktur mon AmourSo dauerte es nur wenige Augenblicke und die vorangegangenen 90 Minuten waren vergessen, die Anwesenden widmeten sich voll und ganz dem Zombie unter den Schriftengruppen. Judith berichtete, wie ein komplizierter Knochenbruch sie letztlich zu diesem Buchprojekt brachte, was seit der ersten Auflage vor zwei Jahren geschah und welche Rolle die Frakturschriften und ihre Anverwandten im heutigen Alltag spielen. Am Ende waren sich alle einig, einen kurzweiligen und instruktiven Vortrag gesehen zu haben und dass die schönste Nebensache der Welt mindestens einen starken [und verlässlicheren] Konkurrenten hat.

Die 2. Auflage »Fraktur mon Amour« ist in Kürze erhältlich. Bis dahin verweise ich sehr gern auf Judiths Matrosenroman »Blau steht dir nicht«, der bei den Kritikern von FAZ & Co. derzeit hoch im Kurs steht.

Für die Bilder bedanke ich mich diesmal herzlich bei Andreas Seidel [astype | German Type Foundry].

Berliner Typostammtisch 02/08: Zusammenfassung

Judith Schalansky, Jan Middendorp und Adam Twardoch lauschen den Vorträgen

… wie auch die anderen 42 Gäste

Die Liebe zur Schrift teilten am gestrigen Valentinstag sagenhafte 45 Personen beim Berliner Typostammtisch. Damit hat er mittlerweile einen Interessentenkreis erschlossen, der kaum vorstellbar war, als vor etwa eineinhalb Jahren die Idee zu dieser Veranstaltungsreihe reifte. So gesehen ist es vielleicht auch nicht so schlecht, wenn der Stammtisch nun zunächst für mindestens drei Monate pausiert und etwas verschnaufen kann.

Begrüßung durch Ivo

Vergleich von lateinischer und chinesischer Typografie

Nach den Vorträgen wurde viel über das Thema diskutiert

Den Hauptrahmen bildeten Andrea Schmidt und Roman Wilhelm, die den Abend unter dem Motto »Berlin-Hangzhou-Peking – Ein typografisches Experiment« gestalteten. Die Gäste waren sich in ihren durchweg positiven Meinungen zu den neuen Eindrücken und Erkenntnissen einig. Es war höchst interessant zu sehen, wie chinesische Studenten mit der lateinischen Typografie arbeiteten, Corporate Designs und Animationen erstellten und sich von ihrer riesigen Zeichenwelt in unser dagegen kümmerlich wirkendes Alphabet hinein dachten. Faszinierend, wie die Methoden der Herangehensweisen an bestimmte Aufgabenstellungen differieren.

Romans wissenschaftlich orientierter Ansatz zu den Unterschieden der beiden typografischen Welten schaffte ein Bewusstsein für ein unbekanntes aber sehr spannendes Terrain und offerierte ein enormes Potenzial weiterer Untersuchungen. Die Kombination beider Berichte empfand ich als sehr angenehm und inspirierend. Ich bedanke mich daher bei den Beiden noch einmal ganz herzlich im Namen aller Anwesenden für die tolle Vorbereitung und Durchführung.

Vielen Dank an Ralf und Jens für die Bilder.

Berliner Typostammtisch 02/08: Einladung

Auch 2008 geht es mit unserer typografischen Selbsthilfegruppe weiter. Die nächste therapeutische Sitzung findet am 14. Februar um 19 Uhr statt. Bitte meldet euch für den kassenärztlichen Antrag ab sofort wieder mit einem Kommentar oder über die einschlägigen Kontaktmöglichkeiten bei mir an. Zur Verstärkung unseres gemeinsamen Leidens probieren wir es diesmal mit der traditionellen chinesischen Medizin Typografie. Hierfür konnten zwei echte China-Experten gewonnen werden. Als Betreuerduo werden Andrea Schmidt und Roman Wilhelm unter dem Motto »Berlin-Hangzhou-Peking – Ein typografisches Experiment« ihre heilenden Kräfte wirken lassen.

Ich möchte jedoch nicht vergessen, noch einmal Verena Gerlach für Ihren Vortrag im Dezember zu danken. Leider habe ich es im Trubel der Feiertage erstmals nicht geschafft, eine rückblickende Zusammenfassung zu schreiben. Dabei hätte es sich auf jeden Fall gelohnt, denn ihre grafischen Arbeiten der unterschiedlichen, zum Teil sogar recht außergewöhnlichen Arbeitsbereiche [wenn ich beispielsweise an ihre Musikvideos denke] waren sehenswert, ihre Geschichten dazu überaus spannend.

Als kleinen Anreger für den kommenden Stammtisch verweise ich zuletzt noch auf einen aktuellen Beitrag über Roman im Deutsch-Chinesischen Kulturnetz.